"Super aber gewöhnungsbedürftig"
iPhone X im Review: Die ersten ausführlichen Produktbesprechungen
Apple überrascht uns nicht nur mit der Auswahl der Medien, die vorab über das iPhone X berichten dürfen, sondern auch mit der Tatsache, dass die auf dergleichen spezialisierten Technik-Blogs wie The Verge bis zur Veröffentlichung ihrer Artikel nicht einmal 24 Stunden Zeit mit dem Gerät bekamen. In der Vergangenheit hat Apple den Autoren hier stets bis zu einer Woche Vorlauf gewährt.
Vor diesem Hintergrund darf man zum aktuellen Zeitpunkt noch keine umfassenden Reviews erwarten. Bis wir verlässliche Erfahrungsberichte etwa zur Zuverlässigkeit der neuen Funktionen oder der Akkulaufzeit, die Apple zufolge über der des iPhone 8 liegt, erhalten, werden also noch ein paar Tage vergehen.
Als Lesetipps wollen wir euch an dieser Stelle die Links zu den Reviews von Jason Snell auf SixColors und Nilay Patel bei The Verge mitgeben. Beide haben mit Blick auf den Umfang ihrer Berichte die 24 Stunden mit dem Telefon bestmöglich genutzt und ergänzen sich thematisch. Snell hebt besonders auf die erforderlichen Umstellungen beim Nutzungsverhalten ab, Patel hat sich ausgiebig mit der Gesichtserkennung Face ID im Praxiseinsatz beschäftigt.
Jedenfalls sind sich beide Autoren einig darüber, dass Apple mit dem iPhone X ein großer Schritt gelungen ist. Das Gerät bricht mit vielen Gewohnheiten und erfordert dementsprechend ein Umdenken und beim Nutzer den Wille, sich mit dem neuen Bedienkonzept zu befassen. Entwickler werden ebenso gefordert, indem sie ihre Anwendungen auf das neue Gerät abstimmen müssen, nicht zuletzt auch, um den weiterhin zumeist als störend empfundenen sogenannten „Notch“, also die schwarze Bildschirmaussparung für die Sensoren, bestmöglich zu integrieren. Im Hochformat scheint dies weniger das Problem, im Querformat schiebt sich die schwarze Beule allerdings deutlich störend von der Seite ins Bild.
Der OLED-Bildschirm selbst wird allgemein abgefeiert. Wer sein iPhone schon am Freitag bekommt, darf sich auf den „besten iPhone-Bildschirm“ freuen. Das iPhone X verspricht ein helles Display mit sattem Schwarz und brillanter Farbdarstellung.
Jason Snell zum iPhone X:
Spannend wird es mit Blick auf die Langzeiterfahrung mit der Gesichtserkennung Face ID. Hier sei insbesondere die Lektüre von Nilay Patels Bericht empfohlen. Der Verge-Autor hat sich nämlich die Mühe gemacht, die Gesichtserkennung unter unterschiedlichen Bedingungen zu testen und stellt fest, dass die Fehlerquote außerhalb der eigenen vier Wände steigt. Zuhause oder im Büro, da sind sich alle bisherigen Tester einig, ist die Zuverlässigkeit von Face ID hervorragend. Allerdings ist Patel zufolge auch hier schon anzumerken, dass es beispielsweise nicht genügt, das Telefon auf dem Tisch liegen zu lassen, währen man es ansieht, man müsse es schon in die Hand nehmen und ansehen.
Apple habe dann auch bestätigt, dass Face ID am besten funktioniert, wenn man das iPhone in einem Abstand von 25 bis 50 cm vor das Gesicht halte. Dementsprechend funktioniere das Entsperren auch nicht zuverlässig, wenn man das Gerät mal eben nur aus der Tasche zieht um in Hüfthöhe auf die eingehenden Nachrichten zu blicken.
Besonders häufig hatte Patel Probleme bei der Nutzung von Face ID im strahlenden Sonnenschein oder etwa in Geschäften mit lichtstarker Deckenbeleuchtung. Seiner Theorie zufolge wirken diese Lichtquellen störend auf die IR-Kamera des iPhone X. Dementsprechend erwies sich Face ID in dunklen Räumen als absolut zuverlässig.
The Verge zum iPhone X
Wie gesagt. Die Autoren hatten nur knappe 24 Stunden Zeit, ihren ersten Eindruck zu gewinnen und zu Papier zu bringen. Dementsprechend sollte man insbesondere die Kritik am neuen iPhone noch mit der nötigen Zurückhaltung sehen. Lasst uns abwarten bis das iPhone X von Freitag an in großen Stückzahlen verteilt und in den darauffolgenden Tagen die breite Masse der Nutzer ihre Erfahrungsberichte teilt.