Sitzend zu 10.000 Schritten
Chinas Umgang mit Krankenkassen, Schrittzielen und Bonus-Apps
Die Teilnahmebedingungen des AOK-Bonusprogramms (PDF) informieren Versicherte schon seit geraumer Zeit über alle sportliche Aktivitäten, die sich per App-Tracking an die „Gesundheitskasse“ übermitteln lassen.
Kosten $3 bis $9: Die elektrischen Bewegungshelfer
Unter anderem heißt es hier:
Teilnehmer, welche die AOK Bonus-App nutzen, erhalten zusätzlich, frühestens ab Teilnahmebeginn, für einzelne sportliche Aktivitäten zur Förderung ihres gesundheits- bewussten Verhaltens, wie Joggen oder Fahrrad fahren, weitere 100 Bonuspunkte je Aktivität. […] Eine sportliche Aktivität wird anerkannt, wenn […] mindestens einen Kalorienverbrauch von 150 kcal innerhalb von 30 Minuten […] oder 10.000 Schritte pro Tag.
Was uns fast ohne Umwege zu Goodharts Gesetz („Wenn ein Maß zum Ziel wird, ist es kein gutes Maß mehr“) und damit ins Festland China manövriert.
Auch hier bieten Krankenkassen finanzielle Anreize für einen aktiven Alltag. Die 10.000 Schritte werden jedoch schon länger nicht mehr bei ausgedehnten Spaziergängen, sondern mit strombetriebenen Smartphone-Halterungen erreicht.
Der unten angeheftete Tweet von Matthew Brennan erinnert an ähnlich gelagerte Geschichten, wie die des kanadischen Fahrzeugführers, der die geschlechtsspezifischen Preisunterschiede seiner KFZ-Versicherung mit einem Termin beim Standesamt für sich zu nutzen wusste.
Chinese phone cradle for boosting your phone's daily step count. Some insurance companies in China allow people who consistently reach a certain daily step count to get discounted health insurance premiums. pic.twitter.com/pJFBSYqdlb
— Matthew Brennan (@mbrennanchina) May 14, 2019
Best comment on Weibo: “Pshaw, I just strap the phone to my dog….”
— 大山 Dashan (@akaDashan) April 29, 2018