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Mit iPhone-App und Widget

HomeKit-Türschloss Linus Smart Lock von Yale ausprobiert

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Mit dem Linus Smart Lock ist seit wenigen Wochen ein weiteres, mit HomeKit kompatibles Türschloss in Deutschland erhältlich. Wir haben den Neuzugang in dieser Kategorie ausprobiert.

Anbieter des Linus Smart Lock ist der Traditionshersteller Yale, für die Technologie zeichnet allerdings zu großen Teilen die Unternehmenstochter August verantwortlich. August gehört zu den Pionieren im Bereich elektronischer Türschlösser und war bereits vor acht Jahren mit einem ersten iPhone-Türschloss am Start. Somit wundert es nicht, wenn man sich durch das Linus Smart Lock optisch an die Produkte von August erinnert fühlt.

Linus Smart Lock Homekit Tuerschoss Von Yale

Das Linus Smart Lock wird grundsätzlich über Bluetooth angesteuert, auch die HomeKit-Anbindung erfolgt über dieses Protokoll. Dementsprechend muss gewährleistet sein, dass das Schloss eine Bluetooth-Verbindung zu einem Apple TV, HomePod oder auch als HomeKit-Hub eingesetzten iPad aufbauen kann, um den vollen HomeKit-Funktionsumfang zu gewährleisten. Die Bluetooth-Reichweite des Türschlosses macht dabei einen guten Eindruck, bei uns steht die Verbindung durch einen kleinen Vorraum und eine geschlossene Tür hindurch bis zu einem im nächsten Raum etwa sechs Meter entfernten HomePod zuverlässig.

Die Bluetooth-Einbindung in HomeKit sorgt dafür, dass das Türschloss in HomeKit angezeigt wird und auch über die Home-App bedient werden kann. Über Siri kann die Tür ohne Authentifizierung abgeschlossen werden, zum Öffnen ist allerdings eine Anmeldung über Face-ID bzw. Touch-ID am iPhone nötig. Siri kann unabhängig davon jederzeit Auskunft über den aktuellen Zustand des Türschlosses geben („Hey Siri, ist die Haustür offen?“).

Yale Linus Smart Lock In Homekit App

Das Schloss wird entsprechend in der Home-App dargestellt. Hier zeigt das Symbol den aktuellen Status des Türschlosses an und man sich bei einer Statusänderung Meldungen anzeigen lassen. Zudem kann man das Türschloss in Automationen einbinden um beispielsweise automatisch abzusperren, wenn die letzte Person das Haus verlässt oder ein Licht einzuschalten, sobald das Schloss entsperrt wird.

Im Zusammenspiel mit der Nutzung über HomeKit hatten wir allerdings immer wieder mit klassischen HomeKit-Problemen zu kämpfen. Nicht nur wurden wir bei der Bedienung des Schlosses über HomeKit teils mit zu langen Wartezeiten konfrontiert. Hin und wieder hat Siri die Aufforderung, das Schloss zu öffnen auch mit der Antwort „Dein Schloss antwortet nicht“ quittiert, die Tür sich aber kurz darauf dann doch noch geöffnet. Sowas kann auch mal ins Auge gehen.

Yale Linus Smart Lock App Und Apple Watch

Die durchwachsenen HomeKit- und Siri-Erlebnisse haben bei uns dazu geführt, dass wir das Türschloss in der Regel über die App des Herstellers bedienen. Ihr könnt euch hier ein Widget neben den Home-Bildschirm legen, über das sich das Linus Smart Lock schnell öffnen und schließen lässt. Auch ein Ableger der App für die Apple Watch steht bereit, dieser kam bei uns in der aktuellen Version aber nicht mit an die Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit bei Steuerung über die iPhone-App bzw. das Widget heran.

In jedem Fall muss auch hier das Thema Bluetooth angeschnitten werden. In der Basisausführung muss sich das iPhone für die Bedienung über Bluetooth mit dem Türschloss verbinden, dies kann zu kurzen Wartezeiten vor der Haustür führen, hat aber alles in allem immer noch zuverlässiger und schneller funktioniert, als Siri.

Für eine optimale Integration empfehlen wir die als Zubehör erhältliche WiFi-Bridge „Connect“ des Herstellers. Diese wird in Bluetooth-Reichweite des Türschlosses in eine Steckdose gesteckt und sorgt dann dafür, dass sich das Schloss auch mit der Yale-App aus der Entfernung über das Internet bedienen lässt. Unterm Strich bringt diese Erweiterung deinen deutlichen Komfort-Gewinn, so werden eventuelle Wartezeiten vor der Tür auf ein Minimum verringert. In unserem mehrwöchigen Test hat das Linus Smart Lock über die Connect-Verbindung stets zuverlässig und vor allem ausgesprochen flott reagiert.

Linus Smart Lock Connect Adapter

Yale Linus Smart Lock: Montage-Eigenheiten und Voraussetzungen

Das waren jetzt viele grundlegende Infos zur Funktionsweise, dieses Basiswissen ist für eine Kaufentscheidung allerdings ähnlich wichtig, wie die generell für den Einsatz des Linus Smart Lock relevanten Hardware-Voraussetzungen. Mit dem von Yale bereitgestellten Kompatibilitätscheck könnt ihr zunächst prüfen, ob das Linus Smart Lock mit der heimischen Tür verwendet werden kann.

Yale bietet zwei Möglichkeiten der Montage, die abhängig von den örtlichen Voraussetzungen Anwendung finden. Wenn der Schließzylinder drei oder mehr Millimeter übersteht, kann das smarte Türschloss mithilfe von drei Schrauben sicher fixiert werden. Andernfalls wird das Türschloss mithilfe des mitgelieferten 3M-Pads geklebt.

Grundsätzlich geht die Montage des Schlosses einfach und in wenigen Minuten vonstatten. Sollte es daran scheitern, dass der existierende Schließzylinder einen von innen steckenden Schlüssel nicht unterstützt, bietet Yale auch einen passenden Zylinder als Zubehör an. Grundvoraussetzung für die Funktion ist nämlich, dass sich das Schloss auch mit beidseitig eingesetztem Schlüssel drehen lässt. Schlüssel inklusive Zylinder dürfen dabei maximal 65 Millimeter überstehen. Bei unserem Sicherheitsschloss musste die Ringöse am Schlüssel dieser Beschränkung zum Opfer fallen.

Yale Smart Lock Montage

Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, mussten wir auch bei der Klebemontage etwas improvisieren. Das schmale und kurze Schließblech unserer Test-Tür bot wohl zu wenig Klebefläche, sodass die Schließfunktion das Schloss nach unten weggekippt hat. Nach dem Platzieren einer kleinen, zusätzlichen Unterlage hatten wir allerdings keine Probleme mehr. Im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie Nuki ist das gesamte Linus Smart Lock allerdings eher etwas länger geraten.

Optisch macht sich das Smart Lock von Yale ausgesprochen gut. Das Schloss ist wahlweise in ein silberfarbenes oder schwarzes Metallgehäuse gepackt und kann von innen auch manuell über einen Drehknopf bedient werden. Hinter dem Drehknopf ist ein Schlüssel eingesetzt, der von eine kräftigen Motor im Inneren des Schlosses angetrieben wird. Für die Betriebsspannung sorgen vier AA-Batterien oder gleichwertige Akkus, die sich gut zugänglich hinter einer runden Magnetklappe unterhalb des Drehknopfs verstecken.

Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine kleine, „Doorsense“ genannte Metallklebeplatte, mit deren Hilfe das Linus-Schloss erkennt, ob die Tür geöffnet oder geschlossen ist.

Wie oben schon erwähnt, empfehlen wir die Verwendung des Yale Smart Lock mit WiFi-Bridge und am besten auch über die zugehörige App des Herstellers. Nicht nur, weil sich dieses Setup deutlich zuverlässiger und reaktionsfreudiger als die Bedienung über HomeKit gezeigt hat, sondern auch mit Blick auf die damit verbundenen Zusatzfunktionen.

Yale Smart Lock Einstellungen

Zunächst einmal bietet die Yale-App eine Statusanzeige mit Tasten zum Abschließen und Öffnen der Tür. Beides ist auch über das zugehörige App-Widget möglich, dessen Verwendung wir Besitzern des Linus Smart Lock unbedingt empfehlen. Weitere Tabs in der Hauptansicht der App halten ein Verwendungsprotokoll und eine Liste der Benutzer bereit. Neben mehreren Eigentümern mit Vollzugriff können hier auch Benutzer mit eingeschränktem Zugriff angelegt werden. Dabei lassen sich nicht nur die Funktionen beschneiden, der Zugriff auf das Schloss kann auch zeitlich eingeschränkt werden.

Yale Smart Lock Protokoll Und Zugriffsstufen

Das Yale-Schloss bietet diverese Automatisierungsfunktionen. So kann man sich beispielsweise benachrichtigen lassen, wenn die Tür geöffnet wird oder eine gewisse Zeit lang offen steht. Zusätzlich kann man im Rahmen der Auto-Lock-Funktion festlegen, dass die Tür automatisch abgeschlossen wird, wenn sie über einen vorgegebenen Zeitraum hinweg aufgesperrt war, aber nicht geöffnet wurde. Eine Timer-Funktion erlaubt es beispielsweise, diese Option nur bei Nacht zu benutzen.

Vorsicht solltet ihr beim ebenfalls angebotenen Auto-Unlock walten lassen. Hier öffnet sich die Tür automatisch, sobald ihr in unmittelbarer Nähe seid. Dies bedeutet allerdings auch, dass die Tür offen steht, wenn ihr es euch beispielsweise nochmal anders überlegt und umgedreht habt. Auch kann das Türschloss nicht erkennen, ob ihr das Haus beispielsweise durch einen Hintereingang betreten habt.

Unterm Strich gefällt uns das Linus Smart Lock sowohl optisch als auch vom Funktionsumfang her sehr gut. Das Türschloss arbeitet zuverlässig und der Motor ist ausreichend stark, um auch die hier getestete etwas schwerere und dicke Sicherheitstür sauber zu schließen. Unsere Kritik im Zusammenspiel mit HomeKit ist hoffentlicht nur temporär gültig, die Bedienung über die Yale-App lief bislang dagegen erfreulich glatt. Hier gibt es lediglich Kleinigkeiten zu kritisieren, so wäre beispielsweise in irgend einer Form ein Feedback beim Antippen der Öffnungstaste wünschenswert, damit man die Befehle nicht versehentlich doppelt ans Schloss schickt.

Das Linus Smart Lock von Yale wird in Deutschland zum Preis von 249 Euro angeboten. Die optionale WLAN-Bridge schlägt mit 79 Euro zu Buche.

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wer darüber einkauft unterstützt uns mit einem Teil des unveränderten Kaufpreises. Was ist das?
21. Jan 2021 um 13:10 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    23 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Danke für den ausführlichen Test, aber ich bleibe bei Nuki!

  • Irgendwie sieht die App nach Nuki aus…
    ich bleibe beim Nuki…

  • Habt ihr das Produkt gekauft oder wurde es vom Hersteller kostenfrei zur Verfügung gestellt?

  • Alle Schlösser waren bis dato zu groß, da unsere Tür nach aussen aufgeht und damit klemmten die immer am Rahmen. Habe jetzt seit 3 Wochen Tedee verbaut und läuft gut. Warte allerdings noch auf native Homekitunterstützung (Betaphase), dann wohl auch ohne die zusätzliche Bridge. Aktuell geht die Anbindung nur mit Bridge und über homebridge-plugin. Bis dahin wird die OriginalApp genutzt und das „Wichtigste“, Schloss öffnet wenn Frau nach dem Einkauf nach Hause komme, geht ;-)

  • Mir ist immer noch schleierhaft, durch was die bei smarten Türschlössern angesetzten Preise begründet sind.

    • … und dessen Mehrwert bei dem Preis. Damit such ich also nicht den Schlüssel, sondern das Widget oder die App? In der Zeit bin ich mit Schlü lange an der Tür vorbei.

      • Du musst gar nichts suchen, du musst das Handy nichtmal aus der Tasche nehmen, wenn ich nach Hause komme geht meine Tür wenn ich davor stehe automatisch auf ohne das ich irgendwas machen muss. Dieser Mehrwert ist wirklich ein segen. Man kommt vollbepackt nach Hause, muss nichts abstellen sondern kann direkt rein ins Haus.

      • Du brauchst kein Widget oder App öffnen, jedenfalls nicht beim Nuki, die Tür geht automatisch auf sobald du davor stehst.

      • schlüssel ? was ist das ? wenn ich vor der türe stehe macht mein nuki autmatisch auf. da ist nix mit schlüssel oder widget oder app suchen :)

      • weiterer mehrwert: ich kann beliebig schlüsselcodes erzeugen und freunden geben die dann das schloss öffnen können und ich kann aus der ferne die tür aufmachen wenn jemand wegen eines notfalls z.b. mein haus betreten muss ;)

  • Das Problem ist doch, dass die Eingangstür so weit weg ist vom nächsten Hub, dass dieser nicht wirklich mit dem HomeKit kommunizieren kann. Und extra wegen der Tür ein Tablett, HomePod-Mini oder ein Apple TV in die Nähe zu stellen ist auch nicht wirklich günstig….
    Solange es keine Hub’s in einer bezahlbaren und akzeptablen Größe zu kaufen gibt, macht das kein Sinn…

  • Hier sind einige Nuki-Vertreter unterwegs :) Wir haben auch seit einigen Wochen das Yale verbaut. Unsere Haustür ist eine schwere, recht neue Vollholztür mit Sicherheitsglas und Stange, schnappt somit beim Auto-Unlock nicht automatisch auf und von Außen gibt’s keine Knauf oder Hebel zu drücken. Das bewerkstelligt das Linus Yale jedoch recht gut. Nach 3 Sekunden wird die Falle automatisch wieder zugedreht und die Tür ist verschlossen.

    Was mir im Vergleich zum Nuki wesentlich besser gefällt sind zum einen der sehr leise Motor und die Materialwahl des Schlosses. Denn hier wurde, anders wie beim Nuki, auf Metal gesetzt. Was u. U. den hohen Preis stückweit rechtfertigen könnte.

    Gespannt bin ich, wie lange die vier AA Batterien/Akkus halten werden.

  • Wir haben von innen einen festen Knauf auf dem Schloss, um zu eng- und verriegeln. Für diese gibt es scheinbar keine smart locks, oder?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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