Bildschirmzeit als Bildungshemmnis
Handyfreie Zonen: Bildungsministerin Prien will Debatte zur Gerätenutzung anstoßen
Die neue Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Karin Prien (CDU), will das Thema digitale Geräte im Schulalltag neu aufrollen. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk kündigte sie an, eine wissenschaftliche Expertenkommission einzuberufen, die Empfehlungen zum Umgang mit Handys und Bildschirmzeiten bei Kindern und Jugendlichen erarbeiten soll.
Bundesministerin Karin Prien | Bild: Dominik Butzmann / photothek
Hintergrund sei eine wachsende Sorge um Konzentrationsprobleme und gesundheitliche Auswirkungen durch übermäßige Gerätenutzung. Prien stellte klar, dass sie vor allem für Grundschulen „Schutzräume“ schaffen wolle, in denen Kinder ohne soziale Medien und digitale Kommunikation auskommen. Gleichzeitig betonte sie die Bedeutung von Medienkompetenz und Erziehung zur digitalen Mündigkeit.
Bildungsdefizite und soziale Herkunft
Inhaltlich sieht Prien erhebliche Schwächen im deutschen Bildungssystem. Besonders kritisch sei der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg – laut Prien sei dieser in Deutschland stärker ausgeprägt als in anderen demokratischen Ländern. Sie forderte, Kinder frühzeitig besser auf die Schule vorzubereiten und Eltern stärker in ihre Erziehungsverantwortung einzubinden. Eine engere Verzahnung von Kita, Grundschule und Hilfsangeboten gehöre daher zu ihren zentralen politischen Vorhaben. Auch das Startchancenprogramm soll weiterentwickelt und um Sprachförderangebote ergänzt werden.
Föderale Grenzen und neue Bildungsziele
Trotz der begrenzten Zuständigkeiten des Bundes will Prien durch Kooperationen mit Ländern und Kommunen zentrale Impulse setzen. Die Verlängerung von Fristen zur Investition in den Ganztag, ein neues Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz sowie ein überarbeiteter Digitalpakt gehören zu den ersten Schritten. Ziel sei es, sich auf gemeinsame, strategisch messbare Bildungsziele zu verständigen. Der Bund könne dabei nicht nur mit finanziellen Mitteln, sondern auch mit Forschung und Konzeptentwicklung unterstützen.
Warum nicht gleich eine Handy Steuer einführen- Stunde Bildschirmzeit = 1€.
Bring bloß keinen auf dumme Ideen!
„Sie forderte, Kinder frühzeitig besser auf die Schule vorzubereiten und Eltern stärker in ihre Erziehungsverantwortung einzubinden. Eine engere Verzahnung von Kita, Grundschule und Hilfsangeboten gehöre daher zu ihren zentralen politischen Vorhaben.“
Die Union ist auf allen Ebenen inhaltlich komplett blank. Nach der 4. Klasse segregiert und Lehrer*innen in der Grundschule können weiterhin nur Deutsch und minimal englisch. Die Kita macht weiterhin 14 Uhr zu und hat unzählige Schließtage wegen Personalmangel. Diese Unfähigkeit die Ungerechtigkeiten im Bildungssystem anzugehen, ist eine Bedrohung für deutschlands Zukunft. Wir merken das jetzt schon bei den ganzen AfD Wähler*innen.
War denn nach 16 Jahren von Stillstand geprägten Unionsjahren was Anderes zu erwarten? Zumal, wenn die gleichen „Fachkräfte“ wie damals wieder Minister spielen dürfen?
Da ich gerade ein kurzes Referat in der Schule halten muss: Kannst du mir bitte die gleichen Minister von damals aufzählen? Mit Deinem wertvollen Input will ich so den PISA-Schnitt heben.
Wunderbar! Ich liebe gute Sprache!
Direkt im Bildungsministerium anfangen und alle Handys und PCs am Empfang einsammeln…
Finde ich prima und bin gespannt, was bei dieser Studie herauskommt. Zum Thema Vorbereitung auf die Schule: Ich kann hier in der Nachbarschaft hautnah beobachten, wie ein Migrantenpaarchen hier zwei Kinder bekommen hat. Beide können relativ gut Deutsch sprechen. Nun ratet mal, wer kein Deutsch spricht?! Genau, die beiden armen Kinder! Beide beherrschen nicht ein Wort Deutsch und das „Problem“ wird auf unser aller Bildungssystem abgebügelt. Aber spricht man öffentlich solche Probleme an, ist man 1. Nazi und 2. bekommt man zu hören, dass WIR besser integrieren müssten. Ob da jetzt ein verbot von Handys nutzen würde?
Oft ist es aber auch genau anders herum: Da kommt das Kind als Dolmetscher für die Eltern mit auf’s Amt.
Da hast du völlig Recht! Das ist auch irre, denn oft stellt sich heraus, dass diese Eltern schon ewig in Deutschland leben. So viel zum Thema Integration. Aber das anzusprechen ist ja Tabu.
Bei den Kindern ist es aber doppelt bis dreifach so schlimm! Die könnten noch so blitzgescheit sein, die Sprachbarrieren werden diese von der 1. Klasse an behindern und diese frustrieren. Es tut mir wirklich für die beiden leid! Beide hier geboren, werden vielleicht deshalb nie und nimmer einen gescheiten Schulabschluss hinbekommen und werden immer die „Ausländer“ bleiben, weil diese immer gebrochenes Deutsch sprechen werden. Wieso? Weil die Eltern nicht von hier bis um die Ecke denken und nur in ihrer Bubble unterwegs sind. Mit Tante, Opa und Co. können die Kinder ja wunderbar reden. Die Rechnung dafür bezahlen allerdings wir alle!
Und bei Deutschen ist dir das noch nie aufgefallen, oder warum war es dir wichtig zu erwähnen, das es ein Migrantenpaar ist.
Ich glaube hier geborene, deutschsprachige Eltern, bei denen die Kinder kein Deutsch können, sind nicht so häufig. Oder Du verwechselst das mit Jugendsprache.
Bitte unbedingt auch Hämmer verbieten! Mit Hämmern kann man Leute umbringen!
Nicht das Werkzeug ist das Problem, sondern der richtige Umgang! Auf der einen Seite bekommen wir keinen vernünftigen IT-Unterricht auf die Reihe, weil teilweise immer noch die Technik in Form von Laptops, etc. fehlt. Auf der anderen Seite wollen wir die Geräte verbieten, die die Schüler sowieso mit haben, anstatt diese sinnvoll an die heranzuführen und die Geräte sinnvoll mit zu nutzen. Im Endeffekt sind das auch nur sehr kompakte Taschencomputer ohne Tastatur….
Aber wir reden ja von der Union. Die Verbotspartei schlechthin. Ach nee, das waren ja die Grünen…
Sehr guter Beitrag, vorhandene Ressourcen nutzen „Bring your device“… zumal die Kinder die Mobilgeräte doch eh in der Freizeit verwenden. Eigenverantwortlicher Umgang ist das Schlüsselwort. Es muss beim Denken und der Moral beginnen, aber es wird ja immer lieber nur nach vermeintlich einfachen Lösungen gesucht und an Symptomen herumgedoktert.
Ein Mobiltelefon bietet ja nicht nur Social Media…
Es sollte viel eher Unterricht in Sachen verantwortungsvoller Umgang mit Technologie geben und eine Sensibilisierung bezüglich dämlicher Challenges und diesem ganzen dummen Zeug. Kinder müssen lernen, wie man Technologie sinnvoll und eigenständig einsetzt. In dieser Zeit mit verbotener Technologie Angst zu schüren, ist völlig kontraproduktiv. Mobiltelefone bieten, richtig eingesetzt, großartige Möglichkeiten. Ein Supercomputer in jeder Hosentasche, Bilderkennung, um Tiere und Pflanzen im Unterricht zu bestimmen, und mit gut gemachten Apps das Potenzial zum besten Taschenrechner der Welt… und ich spreche bisher noch nicht mal vom Potenzial der KI.
Gerade mit Blick auf KI sollten wir uns besser früh daran gewöhnen, redundante Aufgaben abzugeben. Auswendig lernen verliert an Wichtigkeit. Wir sollten uns auf Kreativität und kritisches Denken konzentrieren.
Ich verstehe diese Technologiefeindlichkeit nicht, verantwortungsvoller Umgang ist das Stichwort.
Es braucht Freude an Technologie und Fortschritt in diesem Land. Diese Konservativität schickt uns geradewegs zurück ins Mittelalter.
Außerdem möchte ich meine Kinder in diesen Zeiten besser jederzeit erreichen können.
IT-Unterricht? Spreche bitte mal mit Handwerkern, welche ausbilden. Da wirst du hören, dass die Schulabgänger mit Abschluss sehr oft noch nicht einmal die absoluten Basics beherrschen! Da kommst du mit solchen Sonderwünschen bei dem jetzigen Lehrermangel?