Screenshot reicht nicht aus
Handy-Ticket aber kein Empfang: Beförderer besteht auf Strafe
Wer mit einem Handy-Ticket in Bus oder Bahn unterwegs ist, muss im Fall einer Kontrolle nicht nur das richtige Ticket vorzeigen, sondern auch sicherstellen, dass es in der App seines Beförderers angezeigt wird. Ein aktueller Fall aus Berlin zeigt, dass ein gespeicherter Screenshot nicht ausreicht.
Die U-Bahn in der Hauptstadt | Bild: BVG, Oliver Lang
Fahrschein aber kein mobiles Netz
Der betroffene Student hatte sein gültiges Semesterticket als Bildschirmfoto abgespeichert, weil er unterwegs keinen Internetzugang hatte und einige Apps diesen zwingend benötigen, um hinterlegte Tickets anzuzeigen. Bei der Kontrolle wies ihn das Kontrollpersonal jedoch ab, da es sich nicht um ein in der App aktiv angezeigtes Ticket handelte. Selbst nachdem er im Bahnhof WLAN nutzte und das Ticket in der App nachreichte, galt dies als verspätet.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verweisen auf die geltenden Beförderungsbedingungen, wonach digitale Tickets nur in der App und im funktionsfähigen Zustand des Mobilgeräts gültig sind. Ein Ausdruck oder ein Screenshot gelten demnach nicht als Nachweis. Wer ein Ticket später online nachweist, muss zusätzlich 7 Euro Bearbeitungsgebühr zahlen.
Forderung nach mehr Kulanz
Kritik an dieser Praxis kommt vom Fahrgastverband IGEB. Dort hält man die Regelungen für wenig transparent und fordert eine bessere Information der Fahrgäste. Vielen sei nicht klar, dass ein Screenshot unzulässig ist. Außerdem plädiert der Verband für eine pragmatischere Handhabung bei Kontrollen. Kontrolleure sollten laut IGEB aktiv nach der App fragen und nicht allein aufgrund eines Screenshots von einem Verstoß ausgehen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Fristen. Wer sein Ticket nicht innerhalb von sieben Tagen nachweist oder die 7 Euro nicht innerhalb von zwei Wochen bezahlt, riskiert ein Inkassoverfahren. Eine Mahnung erhalten Betroffene vorher nicht. Die BVG übergibt solche Fälle direkt an ein beauftragtes Dienstleistungsunternehmen. Auch wenn dieses Vorgehen rechtlich zulässig ist, hält der Fahrgastverband einen längeren Zeitraum für angemessener. Besonders bei personalisierten Tickets wie dem Deutschlandticket oder Semestertickets sei das Nachreichen häufig möglich, werde aber formal als zu spät gewertet.
Welcome to Germany
Berlin.
Das war in diesem Fall tatsächlich auch mein erster Gedanke, schade.
Jo, auch mein erster Gedanke.. Typisch deutsch einfach…
Und du glaubst das ist nur in Deutschland so?
Immer dieses Plate gebashe.
Und Du hast wenig Ahnung.
Ja, siehe andere Länder wie Norwegen, Finnland, Schweden, USA, Spanien, Italien – wo das alles digital geht (selber schon genutzt)…
Ich war drei Wochen in England mit der Bahn unterwegs. Jeder Angestellte war extrem nett, kulant und hilfsbereit. Sogar als mein Ticket auf einem Zug nicht gültig war, haben sie es akzeptiert. Die Richtung und Station stimmte, aber falsche Uhrzeit. War selbstverschuldet. Trotzdem war es kein Problem.
In Deutschland kann man von sowas träumen.
Ich kenne tatsächlich kein anderes Land in dem das so ist. Du?
Ach please, es wird so viel beschissen, das wissen sich die Verkehrsbetriebe. Letzt habe ich eine Riesendiskussion mitbekommen im HVV, wo eine meinte nur mit einem Screenshot bei der Fahrkartenkontrolle durchzukommen und irgendwann kam raus, dass es das Monatsticket ihres Sohns war. Sie meinte das benutzen zu können. Klar….
Lösungsvorschlag: den Dienstleister rechtlich dazu verpflichten, seine Tickets in einem offline verfügbaren Format anzubieten.
.pkpass zum Beispiel.
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Software made in Germany?!
Du kannst die zwar zwingen, aber bis das mal umgesetzt wird… lieber erstmal auf den Kunden abwälzen.
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in MUC gibt es das schon und funktioniert.
Mein lokaler ÖV-Anbieter bietet seit mindestens letzten Jahr das Deutschlandticket im Wallet an. In Paderborn! Also: kein Hexenwerk.
So ist es. Tickets der Münchner MVG kann man ins Wallet legen. Dann stehen sie offline zur Verfügung. Wenn die BVG das nicht hinbekommt, sollte sie nicht so pingelig sein.
Tja. Auch dit is Berlin! Die BVG tut so fortschrittlich, ist aber besonders was die Kulanz betrifft eher kleinlich. Im Übrigen sind die „Kontrolleure“ zu großen Teilen eher unverschämt unterwegs…..
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absolute Frechheiten nehmen sich diese, oftmals ehr sehr einfach gestrickten Menschen, raus. Meinem Sohn haben sie erklärt das seine Trägerkarte vom Schülerausweis abgelaufen sei und darauf wurde ein Bußgeld erstellt. Blöd nur, diese Trägerkarte gibt es seit Jahren nicht mehr…ließ sich natürlich in der genauso „freundlichen“ Stelle an der Janowitzbrücke klären. Kostete allerdings echt Nerven u. Zeit, zusätzliche verlangte man trotzdem 7€…eine absolute Unverschämtheit!
Ich will es mal vorsichtig ausdrücken. Es gibt Menschen, die es voll auskosten, wenn sie Macht demonstrieren können. Ich habe schon weitaus tolerantere Kontrolleure in Berlins Nahverkehr erlebt.
leider wahr. wenn in berlin eine gruppe von ganz üblen typen mit gürteltaschen die bahn betritt, dann sind es zu 100% kontrolleure.
:) :)
Typisch Deutschland. Ich möchte nicht wissen, wie oft man in einer U-Bahn kein Empfang hat. Oder in einem ICE wenn das WLAN mal wieder nicht funktioniert.
Gut, ICE und Deutschlandticket ist jetzt keine häufige Kombination. ;)
Hoffe, deinen Kommentar liest keiner. Sonst kommt der ein oder andere Verkehrsbetrieb noch auf die Idee einer Kooperation mit den Mobilfunkanbietern.
Vor der Kontrolle kurz das Netz deaktivieren lassen und dann dick abkassieren! Netzbetreiber bekommt dafür dann Provision…
Und nein, ich meine das nicht wirklich ernst und ich bin kein Verschwörungstheoretiker.
Im ICE reicht bei mir letztes Mal das Ticket als PDF mit QR-Code drin
Wie gut das die Tickets Offline im DB Navigator gespeichert werden sobald diese in der App sind. Können wir also mit dem Bashing schonmal aufhören.
Lächerlich
Leider nicht lächerlich, sondern unverschämt.
Lachhaft
Wenn also das Mobilnetz und WiFi in der U-Bahn ausfallen bekommt jeder eine Strafe? Firmen sind schon sehr kreativ :-D nur dürfen sie sich dann halt nicht wundern wenn sie keiner mehr nutzt …
Finde ich auch absolut lächerlich und unverschämt. Wenn das in den Beförderungsbedingungen so drin steht, dann muss eigentlich zwingend auch die BVG dafür sorgen, dass überall und zu jederzeit Mobilfunk Empfang zur Verfügung steht.
Absolut richtig!
Juristisch wäre erst Mal die Frage ob sie das überhaupt so bestimmen dürfen. Du kannst in Deine AGB zwar erst Mal schreiben was Du willst, nur ob ein Gericht das akzeptiert steht auf einem ganz anderen Blatt.
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Ich bin wirklich nicht derjenige, der sich gerne streitet. Aber in dem Fall würde ich es drauf ankommen lassen.
War auch mein erster Gedanke.
da schreibt man ne nette email an die bvg und fertig ist der bums. sehr geehrte damen und herren, wenn sie nicht in der lage sind im u-bahn tunnel mobiles internet zur verfügung zustellen lehne ich die forderung ab, und verbleibe mit freundlichen grüßen
Jep, dann ist nämlich auch der Inkasso Anspruch dahin, da die Forderung bestritten wird. Dann muss eben geklagt werden.
Das dürfte AGB rechtlich sehr zweifelhaft sein. Hängt natürlich vom Wortlaut ab.
Das Netz in der Berliner U-Bahn ist in jeder Hinsicht unterirdisch. Mein iPhone 16 Pro Max hat bislang einmal in Deutschland angezeigt, dass es gar keinen Empfang gibt und das Satellitensymbol gezeigt: in der Berliner U-Bahn.
So ein altes Telefon. Selber Schuld.
PhUsnet = Troll oder gaga
Wieder ein sinnbefreiter Beitrag.
Und genau deswegen ist mein Deutschland Ticket eine Plastikkarte
Mit war das sowas von klar das es zu diesen Zwischenfällen kommen würde
Würde man bei uns mehr in Mobilfunk investieren anstatt nur Blabla von der Politik hätte man solche Probleme nicht.
Welche App ermöglicht es denn nicht das Ticket im Wallet zu speichern?
Die Berliner Verkehrsbetriebe, kurz BVG
Also das D-Ticket kann man aus der BVG App problemlos in der Wallet speichern!
Mein Deutschland Job Ticket kann ich nicht ins Wallet packen. Das wäre ja zu einfach. Das Ticket geht ausschließlich nur in der DB App.
Genauso kann man das Ticket immer nur auf einem Handy nutzen. Hat man aber zb ein Dienst- und sein privates Handy muss man ständig innder App switchen oder beide mitschleppen. Bei ICE Tickets beispielsweise ist das nicht so obwohl die auch personalisiert sind.
Jede App der Unis eigentlich…
Deswegen mache ich am jeden ersten im Monat einen Screenshot meines Deutschland Tickets und lege es unter den Fotos ab. Klingt lächerlich, aber es vermeidet unnötigen Stress.
Hast du den Artikel gelesen?
Natürlich nicht!
Schlauschnacken ist viel spannender…
Es ist ja als zusätzliche Sicherheit gedacht. Genauso wie Ausweise etc. in bestimmten Apps. Sind auch nicht wirklich rechtlich gültig, aber besser als nix.
Ja habe ich.
Mir ist es mehrfach schon passiert, dass die App sich automatisch ausgeloggt hat und ich das Ticket überhaupt nicht vorzeigen konnte. Ein Screenshot ist immer noch besser als gar kein Ticket!
Außerdem ist mein Deutschlandticket nur mit Personalausweis gültig.
Da muss ich auch sagen. Hast du den Text nicht komplett gelesen. Genau diese Bildschirm Kopie wurde ja nicht anerkannt.
Es gibt unterschiedliche Szenarien, nicht nur die in dem Artikel beschriebene!
Da würde ich gerichtlich dagegen vorgehen.
Der Anbieter bietet mir ein U-Bahn Ticket per Mobile Ticket an, dann muss er entweder dafür sorgen das es offline verfügbar ist oder dafür sorgen das man in der U-Bahn Mobilfunknetz hat.
Aber in Deutschland ist es eh schon Glück Netz zu haben. :P
Auch ich würde die Strafe nicht bezahlen, wenn kein Netz vorhanden ist, ich aber ein Ticket habe und davon einen Screenshot gemacht habe! Da werde ich bissig!
Steht in den AGBs auch wie viel Zeit man hat es am Handy zu zeigen und die App zu öffnen? Wann gilt es als verspätet?
Es ist halt Schwachsinn. Das Ticket hat nen Code, da ist eine kryptografische Signatur drin. Das Lesegerät vom Kontrolleur kann diese Signatur dann checken. Daraus ergibt sich, ob es ein gültiges Ticket ist. Was da neben dem Code noch irgendwie dabei steht oder nicht ist völlig nebensächlich für die Kontrolle.
Es sollten eigentlich nur die Daten (Art des Tickets, Gültigkeitsdatum, Name des Passagiers etc.) eine Rolle spielen, die in dem Code drin sind und signiert sind. Die kann keiner fälschen ohne Zugriff auf die privaten Schlüssel vom Verkehrsbetrieb, und ob man diesen Code dann nun in der offiziellen App, einem Screenshot, ausgedruckt, abgepaust oder auf den Arm tätowiert hat, … wieso gibt da jemand einen F..?
Und ob es sich bei der Person wirklich um die richtige handelt, dafür zeigt man ja dann den Lichtbildausweis vor.
Ich war vor kurzem in Copenhagen. Alles, aber besonders der ÖPNV, sauber, digital, schnell. Als ich dann geschaut habe, wie lange die das da schon machen, war ich schockiert schon seit 2012.
Ich wohne in einer mittelgroßen deutschen Großstadt. Bei uns kann man im Bus nicht mal mit Karte zahlen, sondern muss sich anpampen lassen, wenn man mit einem 10€ Schein bezahlt.
In Wiesbaden kannst Du inzwischen im Bus nur noch mit Karte zahlen, Bargeld wird nicht mehr akzeptiert. Das ist aber auch das Einzige, was hier halbwegs modern ist.
Ach cool…also wenn ich in einer u-Bahn irgendwo in nem Tunnel 10 Meter unter Stahlbeton mal kein Internet habe, darf ich Strafe zahlen?
Ist das deren Ernst?! Wen interessiert denn bitte wie der QR Code dargestellt wird?
Schlimmer bei der BVG: beim Kaufen eines Onlinetickets kommt die Warn-Meldung, dass das Ticket sofort gültig sei.
Anschließend erscheint allerdings ein Countdown von 1 Minute, nach dem das Ticket dann aber erst gültig ist.
Wenn ich ein Ticket kaufe, das sofort gültig ist, erwarte ich auch, dass es sofort gültig ist.
Jup und nach BVG -Sprech dürfte man auch erst in die Bahn einsteigen, wenn der Countdown abgelaufen und das Ticket gültig ist.
Das Ticket ist nicht automatisch aktiviert! Wenn Sie genauer hinsehen, es gibt eine Auswahlmöglichkeit.
Von wichtigen Dingen: Fahrscheinen, Tickets, Einkäufen online (bis die Bestätigung da ist) mache ich grundsätzlich Screenshots. So kann man dann sein Ticket auch vorzeigen und beweisen.
Bitte einmal lesen!
Siehe mein Post weiter oben!
TapIn – TapOut ist die Lösung. Gibt’s in der halben Welt. Keine Schwarzfahrer, kein Personal nötig, nutzbar mit jeder denkbaren Zahlungsart auch ohne Ticket. Gerade erst vom Airport Malaga ins Zentrum genossen mit dem C1. Die Welt ist uns 25 Jahre voraus.
So etwas gab es seitens der Deutschen Bahn schonmal in den 00er Jahren. Hat sich nie durchgesetzt wahrscheinlich damals zu modern.
Aber in der Regel sind die Bahnhöfe im Zugang beschränkt. Siehe London, Paris etc. Das müsste man nachrüsten. In Berlin war das tatsächlich mal eine Überlegung von nem Senat. Wenn ich mich recht erinnere war ein Argument, dass die U-Bahnhöfe in der aktuellen Form meist zu klein sind und dann noch mehrere Ein- und Ausgänge haben. Das staut sich sofort, wenn Leute gleichzeitig rein und raus wollen.
Das Kalkutta an der Spree ist nicht okay … wenn überall geht fehlt, fehlt auch Kulanz
Die AGB Passagen auf die sich da berufen wird, sind ja so schwammig formuliert, dass dies vor Gericht wohl kein Bestand hätte. Nur macht sich leider keine den Stress wegen 7€ dagegen wirklich vorzugehen.
Da gibt es doch den klassischen Fall. Wenn ein Kontrolleur jemand kontrolliert und er hat kein Ticket, dann will er ihn stellen oder gar die Polizei rufen. Aber er darf dich nicht tätlich angreifen oder festhalten. Insofern kannst du in der nächsten Haltestelle aussteigen und er kann nichts machen, weil bis dahin die Polizei noch gar nicht da ist. Ich finde das zwar sehr verwerflich, wie teilweise dann auch mit den Bahnen umgegangen wird. Aber in diesem Fall hätte ich genau das ausgenutzt. Sowas nennt sich wie du mir so ich dir . Die spinnen doch
Er darf dich festhalten.
Ist durch §127 Abs. 1 Strafprozessordnung (StPO) abgedeckt.
Bildschirmfotos gelten generell als Täuschungsversuch und werden in den meisten Verkehrsbetrieben nicht akzeptiert. Grund dafür ist, daß die Fotos auch gerne mal an „Kollegen“ weitergeschickt werden bzw. einfach manipuliert werden können.
Und für alle die, die kein Internet haben, gibt es das Semester- oder Deutschlandticket auch in physischer Form.
Dann fahre ich lieber weiter mein (Elektro-)Auto.