Über 30 beklebet Rettungswagen
Gaffen tötet! Erste Rettungswagen mit QR-Code-Design
Gaffen ist schon länger kein Kavaliersdelikt mehr. Seit dem 1.1.2021 gilt laut Paragraf 201a des Strafgesetzbuches, dass das Fotografieren oder Filmen eines Unfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren belangt werden kann.
Dennoch haben Rettungskräfte nach wie vor mit Gaffern zu kämpfen, die Einsätze behindern, hilflose Personen filmen und die Aufnahmen oft auch im Internet veröffentlichen.
Um das Bewusstsein vor Ort filmender Personen zu schärfen und auf das Problem der Gaffer aufmerksam zu machen hat die Johanniter-Unfall-Hilfe mehr als 30 Rettungswagen mit einem QR-Code-Design ausgestattet, das Gaffern ihr schädliches Verhalten bewusst machen soll.
Schaulustige, die mit ihrem Smartphone das Geschehen festhalten wollen, werden beim Streifen des QR-Codes zum Besuch des Portals Gaffen tötet! aufgefordert.
Mit wissenschaftlicher Begleitung
Parallel zum praktischen Test auf der Straße werden das „Gaffen“-Phänomen und die Reaktionen auf die beklebten Rettungswagen von der Akkon Hochschule für Humanwissenschaft wissenschaftlich untersucht.
Ausgewertet werden Daten aus den jeweiligen Rettungseinsätzen, Klickzahlen, die durch den QR-Code generiert werden und Daten, die aus Befragungen des Rettungsdienstpersonals sowie der Bevölkerung erhoben werden. Zusätzlich zu den Standorten, deren Rettungswagen mit dem neuen Design ausgestattet werden, wurden 43 regulär beklebte Fahrzeuge in die Studie einbezogen, die als Vergleichswerte hinzugezogen werden.