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Ohne Telefonnummer oder zentrale Plattform

Freies „Delta Chat“-Projekt: E-Mail als Messenger-Ersatz

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18 Kommentare 18

Delta Chat ist eine quelloffene Messenger-Anwendung, die auf klassischen E-Mail-Protokollen basiert. Anwender können über die App Nachrichten verschicken, empfangen und verwalten – ähnlich wie bei bekannten Messengern.

Chat Private

Der Unterschied: Für die Nutzung wird keine Telefonnummer benötigt, und es gibt keinen zentralen Server. Stattdessen funktioniert Delta Chat mit bestehenden E-Mail-Adressen und Servern oder über speziell optimierte sogenannte „Chatmail“-Server wie mehl.cloud.

Bei der Einrichtung ist keine Eingabe persönlicher Daten erforderlich. Wer möchte, kann sich auch anonym mit einem Chat-Profil anmelden. Diese Profile ermöglichen es, mehrere Identitäten auf einem Gerät zu verwalten, etwa getrennt nach beruflicher oder privater Nutzung. Für mehr Sicherheit sorgt eine standardmäßig aktivierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die Kommunikation erfolgt über Internetstandards wie IMAP und SMTP, was die Interoperabilität mit anderen E-Mail-Diensten gewährleistet.

Delta Chat

Freie Apps für iPhone und Mac

Delta Chat lässt sich parallel auf mehreren Geräten nutzen. Profile, Kontakte und Chats können dabei synchron gehalten werden. Wer neue Kontakte hinzufügen will, kann dies entweder per QR-Code oder per klassischer E-Mail-Adresse tun. Die Kontaktaufnahme erfolgt bei unbekannten Absendern zunächst über eine Anfrage. Erst wenn diese bestätigt wurde, wird ein Chat eröffnet.

Neben Textnachrichten unterstützen die Apps für iPhone und Mac auch den Versand von Bildern, Videos, Audiodateien und Dokumenten. Inhalte wie Bilder werden standardmäßig verkleinert verschickt, lassen sich bei Bedarf jedoch auch in Originalgröße versenden. Weitere Funktionen wie Chat-Anheftung, Stummschaltung oder Archivierung ermöglichen eine individuelle Organisation der Chat-Übersicht.

Delta Chat Mac

Freies Open-Source-Projekt

Da Delta Chat als freies Open-Source-Projekt entwickelt wird, lässt sich die App auch auf selbst betriebenen Servern einsetzen. So können auch Unternehmen und technisch versierte Nutzern bei Interesse unabhängige Server zur Kommunikation aufsetzen.

Delta Chat richtet sich damit vor allem an Nutzer, die eine datensparsame und souveräne Alternative zu herkömmlichen Messengern suchen und dabei auf bekannte Internetstandards setzen möchten.

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25. Juni 2025 um 13:50 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    18 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Jetzt muss man nur noch genügend Menschen zum Mitmachen bzw. als Nutzer gewinnen. Ich werde es mal ausprobieren.

    • So wie ich es verstanden habe, ist es nur eine Messenger-Darstellung für deine E-Mail-Konversationen. Dein Gegenüber nutzt weiterhin sein Standard-Mailprogramm oder Webmail-Account und hat halt dort die gewohnt konservative Oberfläche.

      • Eher nicht.

        Schätze, die App nutzt IMAP zum Versand und Speichern von Nachrichten, was nicht heißt, dass das einfach ein alternativer Client für dein E-Mail-Postfach ist.

      • @Max: Weniger schätzen, mehr einfach lesen? Die Wahrheit liegt ein bisschen in der Mitte: Delta Chat kann durchaus ein alternative Client für ein normales E-Mail-Postfach sein, und ja Marcel hat auch recht, wenn er sagt, dass man einfach mit Leuten über deren bestehende E-Mail-Adresse dort chatten könnte. Denn es wird zwischen den Servern ganz normales SMTP gesprochen.

        Die UX ist allerdings besser, wenn beide Leute Delta Chat nutzen, und idealerweise nutzen sie auch nicht ihre gewöhnlichen E-Mail-Postfächer (auch wenn dies möglich ist), sondern ein sogenanntes „Chatmail“-Konto, das man in der App einfach kostenfrei einrichten kann. Dann gibt es nämlich automatisch E2E-Verschlüsselung, diese Chatmail-Server sind auch super schnell und es gibt keine Möglichkeit, dass Chats irgendwie mit normalen E-Mails vermischt werden können im Postfach.

        Zuletzt sei noch angemerkt, dass es inzwischen bereits auch andere Clients außer „Delta Chat“ für eben dieses Chatmail-Konzept gibt, die natürlich untereinander kompatibel sind.

    • Oder die EU zwingt alle Messengerdienste eine Schnittstelle auf.
      Dann kann man umziehen und hat nur noch bei den verbleibenden Whatsapp und iMessagenutzern ein Sicherheitsthema.

  • Hab es jetzt die Tage auch mal wieder nach einigen Jahren installiert und bisschen rumgespielt: es hat sich einiges getan bei diesem Projekt muss man schon sagen. Das initiale Setup ist um weiten einfacher und auch für „Dummies“ zu bewältigen, Multi-Device ist auch simpel geworden und funktioniert gut. Chapeau.

  • „E-Mail ist keine Echtzeitkommunikation, da die Nachrichtenübermittlung zeitverzögert erfolgt.“

    • Das findet man über ChatGPT dazu:

      DeltaChat bietet nahezu Echtzeitkommunikation, doch da das Prinzip auf E‑Mail basiert, sind gelegentliche Verzögerungen möglich – insbesondere bei:
      • eingeschränkten oder schützenden Mail‑Servern
      • teils großen Latenzen bei Verbindung oder Spam‑Kontrolle
      • (möglicherweise) bei älteren oder unzureichend konfigurierten SMTP/IMAP‑Servern

      Wenn deine Kontakte DeltaChat nutzen und dein E‑Mail‑Provider IMAP‑Push („IDLE“) unterstützt und nicht limitiert, wirst du meist “sofort” tippen und lesen können. Aber 1–2Sekunden Verzögerung sind normal, manchmal auch ein paar Minuten – abhängig vom jeweiligen E‑Mail‑Setup.

    • Es geht ja nicht darum Emails zu schreiben, sondern einen Messenger mit Hilfe der bestehenden Email-Infrastruktur zu betreiben.

    • Und wo ist das Problem? Rufst du dann mit den Notdienst an?

  • Hat sich in diesen Punkt was getan ?

    Zur Gewährleistung einer »abhörsicheren« Kommunikation setzt Delta Chat auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) der Nachrichteninhalte. Dazu nutzt der Messenger OpenPGP mit Autocrypt. Bei der Verknüpfung eines E-Mail-Kontos generiert Delta Chat bei der Ersteinrichtung automatisch das notwendige Schlüsselmaterial (Schlüsselpärchen) bzw. lässt ebenfalls den Import von bereits bestehenden Schlüsseln zu. Mittels Autocrypt werden die öffentlichen Schlüssel anschließend zwischen den Teilnehmern ausgetauscht und ermöglichen damit eine E2EE-Kommunikation. Das Verfahren hat allerdings einen Haken: Eine E2EE soll gegen das Belauschen durch Dritte schützen. Bei Autocrypt könnte ein bösartiger E-Mail-Provider diese Verschlüsselung allerdings kompromittieren, da Autocrypt grundsätzlich jeden Schlüssel akzeptiert (Opportunistic Security (RFC 7435)) und diesen auch ungefragt aktualisiert. Damit sind Man-in-the-Middle-Angriffe theoretisch möglich und die Kommunikation zwischen Teilnehmern wäre mitlesbar. Delta Chat erweitert den Autocrypt-Standard daher um countermitm – dadurch wird ein möglicher Man-in-the-Middle-Angriff auf verifizierte Schlüssel bzw. Kontakte verhindert.

    Neben dieser »Schwäche« kommt noch hinzu, dass OpenPGP leider keine Perfect Forward Secrecy (PFS) beherrscht. Die Schutzziele der (glaubhaften) Abstreitbarkeit und Folgenlosigkeit sind daher nicht umsetzbar.

    • Das erste Problem hast du generell bei allen Messengern, wenn du deine Kontakte nicht manuell out-of-band verifizierst. Das macht Delta Chat also nicht besser (wie auch?), aber auch nicht schlechter. Wenn das Angriffsszenario also realistisch erscheint, dann wirst du auch mit Delta Chat den Kontakt eben noch mal manuell verifizieren müssen, so wie bei anderen Messengern auch.

      Was PFS anbelangt, also wie von dir genannt glaubhafte Abstreitbarkeit und Folgenlosigkeit, da hat OpenPGP in der Tat noch keine universelle Lösung. Es gibt da bereits Ansätze, ich habe mal was von Double Ratchet mit OpenPGP gehört… aber fertig ist da nix, daher gilt auch für Delta Chat: keine PFS.

  • Ich habe es seit ein paar Monaten im Einsatz. Mit eigenem Mailserver und da schön eine Sieve Filter Rule, die im Header auf den Delta Header matched und dann in den Ordner packt. So ist die Inbox sauber und die Chat in einem Ordner sortiert.
    Meldungen von Build Pipelines, Monitoring usw. Muss ich jetzt nur noch E-Mailadressen eintragen und sie landen in der DeltaChat App.

  • Delta Chat habe ich mal genutzt.
    Sehe es fast eher als „E-Mail Programm“.
    Denn Nachrichten kann man nicht so gut löschen. (Zumindest beim damaligen Test.)
    Ich schreibe oft und will das es sich dann selbst zerstört oder das ich das lösche, wenn es sich erledigt hat.

    Daher bin ich zu SESSIONS gewechselt.
    Weniger Daten nötig als anders wo.
    Wire war davor. War ja mit E-Mail oder Handynummer zu registrieren.
    Nur SimpleX kann man auch ganz ohne irgendwelche Daten nutzen.

    Sessions fand ich aber auf den iPad schöner. Bessere Auflösungsanpassung, oder wie man das „Lupensymbol“ nennt.

    iMessage kenn ich natürlich auch. ;-)
    (Und das eingestellte Hoccer war auch mal am Start.)

    Hab also einige mal getestet.

      • OK, gestehe: Kein Plan von PFS (was wohl für Perfect Forward Secrecy steht).

        Ich sehe nur: zum Erstellen eines Accounts keine Daten nötig. Keine e-Mail, keine Nummer. Erstellen, QR Code oder Sessions „Nummer“ teilen > schreiben.

        Wie sicher nun der oder der andere Messenger ist, kenne keine TESTS dazu.

  • Die Darstellung im Artikel oben ist auch nicht vollständig korrekt. Per Standard wird nine.testrun.org als zentraler Server verwendet.
    Email geht, aber für eher Unbedarfte wird das schon daran scheitern, dass man bei Mail-Diensten, wie google, mit 2FA für solche Dritt-Anbieter Apps ein App Passwort benötigt ….

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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