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Heimautomatisierung per App

Erfahrungsbericht: Smarthome-System Homematic IP

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Homematic ist ja mittlerweile ein Urgestein in Sachen Heimautomatisierung, die Vielseitigkeit des Systems geht allerdings zu Lasten der Benutzerfreundlichkeit. Vor diesem Hintergrund haben die Homematic-Macher eQ-3 seit einiger Zeit den auf einfache Einrichtung und Bedienung per Smartphone ausgelegten Ableger Homematic IP im Angebot. Wir wollen das System hier mal etwas detaillierter vorstellen.

Homematic Ip Starter Kit

Für die Konfiguration und Bedienung per iOS- oder Android-App setzt das System einen Internetanschluss voraus. Auch wenn die automatisierten Vorgänge im Anschluss zu weiten Teilen aber auch ohne Internetverbindung funktionsfähig sind, ohne App-Anbindung ist das System für uns nur eine halbe Sache. Grundsätzlich positiv ist in diesem Zusammenhang zu bewerten, dass für den Betrieb keinerlei persönliche Daten benötigt werden. Die Datenübertragung zwischen der heimischen Basisstation und dem Mobilgerät läuft verschlüsselt auf Basis einer anonymen Benutzer-ID über die Homematic-Server, und das Unternehmen versichert, dass die Homematic-IP-Cloud ausschließlich auf Servern betrieben wird, die in Deutschland stehen, und der Betrieb demnach den europäischen und deutschen Datenschutz- Richtlinien unterliegt. Der Verzicht auf ein Benutzerkonto macht die Inbetriebnahme wie auch die Installation neuer Komponenten erfreulich einfach. Die Einbindung von Geräten erfolgt dabei schnell und einfach per QR-Code-Scan.

Homematic Ip Anlernen

Durchweg positiv fällt uns die schnelle Reaktionszeit des Systems auf. Meist dauert es keine Sekunde, bis die App Verbindung zur Basisstation hat und auch die Geräte reagieren bei Bedienung über die App sehr schnell. Mit ein Grund hierfür dürfte die Tatsache sein, dass Homematic IP durchgängig auf das weniger störanfällige 868-MHz-Funkband setzt. Dieses erlaubt zudem die bidirektionale Kommunikation, die Geräte können also gegenüber der Zentrale stets bestätigen, ob bzw. dass ein Befehl angekommen ist.

Bedienung per iPhone-App

Für iOS-Nutzer vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist die Homematic-IP-App. Die Homematic-Macher können ihre Herkunft aus der „Technik-Ecke“ hier nicht verbergen, die Benutzeroberfläche verzichtet auf Spielereien und gibt sich nüchtern, dafür effektiv. Die wichtigsten Funktionen inklusive Statusübersicht stehen auf dem Startbildschirm zur Verfügung.

Homematic Ip App

Luft nach oben sehen wir allerdings im Detail. Die Navigation in der App ist nicht immer selbsterklärend und einzelne Funktionen wie beispielsweise die Verbrauchsanzeige von Messsteckdosen sind gut versteckt. Ein Blick ins Handbuch hilft hier aber stets weiter, den Download der deutschsprachigen PDF-Datei können wir auch Interessenten vorab empfehlen. Das 150 Seiten starke Dokument geht umfassend auf die Möglichkeiten der Heimautomatisierung ein und vergleicht im Vorfeld auch unterschiedliche Technologien.

Der Leistungsumfang von Homematic IP wird derzeit permanent erweitert. Im Herbst hat der Hersteller zusätzlich zum bestehenden Portfolio an Heizungsreglern, Sensoren und Schaltern rund 30 neuen Endgeräte vorgestellt, darunter Unterputzschalter und Fenstersicherungen, die die Stellung des Fenstergriffs erkennen. Was seitens der App dringend nachgebessert werden sollte und – so wurde uns versichert – auch in Arbeit ist, ist eine Zeitsteuerungsfunktion. Ihr könnt bislang zwar Aktionen auslösen und nach einer festgelegten Zeit wieder deaktivieren, jedoch keine fixen Ein- und Ausschaltzeiten wie beispielsweise für die Weihnachtsbeleuchtung vorgeben.

Homematic Ip Komponenten

Persönlicher Erfahrungsbericht

Kommen wir zu den persönlichen Erfahrungen. Ich nutze Homematic IP nun seit mehreren Monaten für Heizungssteuerung und als Alarmsystem, zusätzlich sind schaltbare Steckdosen beispielsweise für die Kaffeemaschine im Einsatz. Die erfreulich einfache Einrichtung und Bedienung habe ich bereits erwähnt, ebenso die zunächst für mich gewöhnungsbedürftige App. Mittlerweile weiß ich die Vorzüge gegenüber von mir ebenfalls getesteten Lösungen wie Innogy, Qivicon und auch den bislang verfügbaren HomeKit-Komponenten aber sehr zu schätzen. Besonders bei der Reaktionsgeschwindigkeit kann keines der genannten Systeme mithalten.

Für die Heizungssteuerung habe ich unterschiedliche Profile für Werk- und Wochentage konfiguriert. Dies lässt sich in ähnlicher Form ja bei allen Anbietern realisieren. Für erwähnenswert halte ich die Boost-Funktion der Homematic-Heizkörperthermostate, per Tastendruck am Thermostat oder über die App lassen sich diese kurzeitig voll öffnen und fahren anschließend wieder in Normalstellung, auf diese Weise lässt sich die Raumtemperatur mal eben schnell hochschrauben. Weiter ist die Eco-Funktion ausgesprochen praktisch. Egal ob ihr nur abends ausgeht oder ein paar Tage wegfahrt, hier könnt ihr die Heizung schnell und einfach für einen Zeitraum ab zwei Stunden auf Sparmodus stellen, nach Ablauf der Zeitvorgabe wird dann wieder das reguläre Heizprofil aktiv.

Eine besondere Erwähnung, weil aktiv genutzt, hat sich auch die integrierte Alarmanlage mit den ebenfalls direkt über die Startseite aktivierbaren Modi Hüllschutz und Vollschutz verdient. Hier arbeiten Türsensoren und Bewegungsmelder in Kombination. Die Stellung Hüllschutz ist bei uns eigentlich dauerhaft an und überwacht eine normalerweise nicht genutzte Kellertür sowie ausgewählte Fenster. Wenn wir das Haus verlassen wird der Vollschutz aktiviert, dann sind sämtliche Türen überwacht und ein Bewegungsmelder aktiviert. Was bei ausgelöstem Alarm passiert, könnt ihr nach euren Bedürfnissen konfigurieren. Ohne weiteres Zubehör ist die sogenannte „stille Meldung“ per Push-Nachricht aufs iPhone möglich, zusätzlich lassen sich akustische und/oder optische Signale mithilfe von kompatiblen Rauchmeldern oder einer separat angebotenen Sirene konfigurieren.

Homematic IP ist auch mit Blick auf den Preis interessant. Die Basisstation ist mit 49,95 Euro günstiger zu haben als Konkurrenzprodukte, der Rest der Komponenten liegt zwar im branchenüblichen Bereich, dafür fallen aber auch für die mobile Nutzung keinerlei weitere Kosten an, bei der Konkurrenz betragen die Gebühren hier je nach Anbieter ja bis zu 5 Euro monatlich.

Produkthinweis
Homematic IP Smart Home Starter Set Raumklima, digitaler Thermostat Heizung, Steuerung per App, Alexa & Google... 144,85 EUR
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06. Dez 2016 um 20:36 Uhr von chris Fehler gefunden?


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