Ein Erfahrungsbericht: iPhone und Sport
Computerfreaks werden gemeinhin nicht unbedingt mit sportlichen Aktivitäten in Verbindung gebracht. Unser Autor Andreas widmet sich aber neben Mac, iPhone und Fotografieren intensiv sportlichen Aktivitäten. Sein iPhone hat her, bis Ausnahme vom Schwimmen und Surfen, dabei immer am Mann. Welche Apps er dazu nutzt, berichtet er hier.
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Sport. Um Sport zu machen, benötigt man natürlich kein iPhone, aber wenn man das Ding nun mal hat, probiert man eben die ein oder andere App aus und an manchen bleibt man hängen. Wenn man sich bestimmte Ziele gesetzt hat, so hilft der Einsatz entsprechender Apps beim Erreichen derselben.
Fitness-Tracking
Am häufigsten kommt bei mir ein Programm zum Einsatz, mit dem ich mein Training im Fitness-Studio plane und erfasse. Lange Zeit hab ich dazu, trotz iPhone, klassisch Zettel und Stift benutzt, bis ich nach langer Suche das erste Programm gefunden habe, dass sinnvoll einzusetzen war. Inzwischen nutze ich GymGoal 2 und bin damit sehr zufrieden. Die App kostet 4,49 € und setzt iOS 6.0 oder höher voraus. Es gibt auch eine Free Version, mit der ihr die App testen könnt.
GymGoal 2 gefällt mir schon allein von der Aufmachung her. Sämtliche Elemente sind recht groß, so dass ich sie auch beim Sport gut bedienen kann. Eigene Trainingspläne lassen sich leicht erstellen und die Pläne lassen sich auch während des Trainings super schnell anpassen. Die Auswahl der Übungen und Geräte ist gut und passt zu meinem Training und Studio (McFit). Die Auswertung ist gut und ermöglicht eine Kontrolle der Fortschritte. Theoretisch könnt ihr euren Trainingspartner sogar gleich noch mit tracken, da ihr bis zu drei Personen damit verwalten könnt. Eigene Übungen lassen sich ebenfalls integrieren, was bei mir häufiger nötig ist.
Insgesamt ist die App im Training einfach unschlagbar praktisch und hat deshalb meinen Vorgänger FitnessBuilder abgelöst. Fitness Builder hat deutlich mehr Geräte, Übungen und fertige Trainingspläne an Bord, war aber nicht so komfortabel zu bedienen, was bei mir den Ausschlag zum Wechsel gegeben hat. Inzwischen hat der Hersteller von Fitness Builder das Preismodell geändert. Die App selber ist kostenlos, für zusätzliche Leistungen sind jedoch monatliche Gebühren fällig.
Kalorien zählen
Es gibt zwei Sorten von Menschen, die einen zählen Kalorien und hoffen alleine vom Zählen ihr Gewicht zu verändern, andere wollen zu- oder abnehmen und wissen nicht einmal wie viele Kalorien sie so täglich verzehren. Mit dem iPhone und einer passenden App ist es dagegen sehr leicht, seine Kalorien im Griff zu haben.
Ich bin, nach mehreren anderen Apps, inzwischen bei MyFitnessPal gelandet. Wie viele andere Apps registriert ihr euch beim gleichnamigen Online-Portal. Die Daten dort könnt ihr entweder freigeben oder privat halten. Ihr synchronisiert über das Portal eure Daten auch mit einer eventuellen iPad-Installation. Die iPhone App kennt von Hause aus die drei Mahlzeiten Frühstück, Mittag und Abend, über das Internet-Portal könnt ihr jedoch drei weitere Mahlzeiten festlegen, die dann auch in der iPhone-App auftauchen. Im Portal könnt ihr auch sehr genau die Verteilung der Makro-Nährstoffe festlegen. Ihr seid in keiner Weise auf die Vorgaben der App angewiesen, könnt euren Kalorien-Bedarf aber auch dort berechnen lassen. Die Datenbank von MyFitnessPal ist groß und die meisten Produkte gängiger Hersteller und auch der Discounter findet ihr dort gelistet. Die Darstellung am iPhone ist übersichtlich, allerdings werden dort nicht alle Daten angezeigt. Das iPad bietet da eine bessere Übersicht und das Internet-Portal ebenfalls.
Praktisch alle Kalorien-Apps bieten auch das Scannen der Strichcodes der Produkte an, so auch MyFitnessPal. Das funktioniert sehr gut und MyFitnessPal erkennt sehr viele Produkte. Letztendlich war das auch der Grund, warum ich vom Kalorienzähler von FatSecret auf MyFitnessPal gewechselt bin. FatSecret hat deutlich weniger Produkte erkannt, als MyFitnessPal und war deshalb nicht so praktisch. Ansonsten bietet der Kalorienzähler einen ähnlichen Leistungsumfang.
Beide Produkte sind im Übrigen gratis!
Mountain Biken
Im Sommer gehts bei mir auch gerne mal ins Gelände, sprich Mountainbiken. Ich fahre zwar keine riesigen Strecken, aber man möchte halt schon mal wissen, wissen, wie viel man so fährt und ob man gegen Ende des Sommers vielleicht mal etwas schneller unterwegs ist, wie zu Beginn der Saison.
Ich nutze dazu MountainBike Pro von Runtastic, die App kostet 4,49 € es gibt auch eine Lite Version mit reduziertem Funktionsumfang zum testen. Die App zeichnet die Strecken zuverlässig auf und ist im Energieverbrauch erträglich. _Die Auswertung ist völlig OK und zahlreiche Statistiken könnt ihr abrufen, wenn ihr wollt. Mich interessieren aber in der Regel nur die Kilometer und die Durchschnittsgeschwindigkeit. Die verbrannten Kalorien sind ganz nett, aber scheinen mir etwas hoch gegriffen. Dennoch trage ich sie dann ganz gerne mal in MyFitnessPal bei den Aktivitäten mit ein – dann kann ich mir an den Tagen ein bisschen mehr gönnen.
Der Unsitte, alle Touren per Facebook zu verbreiten, bin ich noch nicht erlegen. Wenn ihr das möchtet, bietet euch die MountainBike App diese Funktion, wie alle Runtastic Apps, natürlich an.
Als Alternative kann ich MotionX-GPS für 1,79 € empfehlen. Es handelt sich dabei eher um eine Allround-GPS-App für unterschiedliche Zwecke. Ich habe diese eine ganze Zeit lang genutzt und war sehr zufrieden damit, vor allem auch mit dem recht geringen Stromverbrauch.
Snowboard
Bis zum Winter ist es noch etwas hin, aber ich stelle euch jetzt schon mal meine App vor, mit der ich aufzeichne, wenn ich mal wieder die schneebedeckten Hänge runter rutsche.
Für Wintersportaktivitäten eignet sich Ski Tracks. Zwar kann man mit Apps, wie Motion GPS oder MountainBike ebenfalls Wintersport aufzeichnen, aber Ski Tracks ist darauf spezialisiert und so kann die App Ski-Lifte heraus rechnen und so eine genaue Statistik liefern. Ski Tracks zeichnet euren kompletten Skitag auf. Neben Höhenmetern, Positionen und Zeiten werden auch die Durchschnitts- und Maximalgeschwindigkeit errechnet und sämtliche Daten übersichtlich auf dem Display präsentiert. Ihr könnt auch Höhen- und Geschwindigkeitsprofile abrufen, sowie eine Karte anzeigen lassen, wobei diese nur bei Ski-Touren wirklich aussagekräftig ist.
Der Akku-Verbrauch der App ist recht gering und ein Skitag verbraucht bei mir höchstens 40 % des Akkus. Zudem könnt ihr einstellen, ob die App bei 10, 20 oder 30 Prozent Restakku mit der Aufzeichnung aufhören soll. Ski Tracks ist mit 0,89 € für die Leistung wirklich günstig, als Wintersportler macht ihr dort nichts verkehrt.
Fazit
Der Markt an Sport- und Fitness-Apps ist riesengroß. Ich habe eine ganze Reihe von Apps ausprobiert und bin bei den genannten hängen geblieben und nutze diese schon längere Zeit. Was ich noch nicht gefunden habe, ist Equipment für eine Aufzeichnung des Schwimmtrainings – da tut es die klassische Stoppuhr – das iPhone direkt am Wasser ist immer etwas zu sehr gefährdet. Wenn ihr Lust habt, könnt ihr uns eure Lieblings-Sport-Apps nennen. Wenn was Interessantes dabei ist, stellen wir das unseren Lesern sehr gerne ausführlicher vor.