Weniger Gimmicks, mehr Praxis
EcoFlow-Kühlbox „Glacier Classic“: Zurück zum Wesentlichen
Mit der Glacier Classic hat EcoFlow Ende Mai eine tragbare Kühlbox auf den Markt gebracht, die sich wieder auf das Wesentliche konzentriert: stabile Kühlung, einfache Handhabung und flexible Energieversorgung.
Seit Juni 2025 im Handel: Die neue „Glacier Classic“ von EcoFlow
Im Gegensatz zu früheren Modellen, die mit Extras wie Rollen, Getränkehaltern oder Eiswürfelbereitern aufgewartet sind, setzt die Glacier Classic auf eine schnörkellose Konstruktion mit praxisgerechten Funktionen, etwa einem integrierten Akku, einer soliden App-Anbindung und der Möglichkeit unterwegs an verschiedensten Stromquellen betrieben zu werden.
Die von uns getestete 35-Liter-Variante verfügt über ausklappbare Tragegriffe, die ergonomisch geformt und stabil genug sind, um auch eine vollständig gefüllte Box „bequem“ zu transportieren. Mit rund 20 Kilogramm Leergewicht zählt die Kühlbox zwar nicht zu den leichtesten Modellen, lässt sich dank kompakter Maße aber auch im Auto noch recht gut verstauen. Im Hochdachkombi (Typ Combo, Rifter, ProAce und Berlingo) fand sie problemlos längs Platz, was sie für Campingausflüge oder Tagestouren mit mehreren Stationen geeignet macht.
Passt sowohl quer als auch längs problemlos in den Kofferraum
Kühlleistung im Praxistest
Der im Gerät verbaute 298-Wh-Akku ermöglicht laut Hersteller eine Laufzeit von bis zu 43 Stunden bei konstanter Kühltemperatur von 4 °C. Im Praxistest erwies sich diese Angabe als realistisch, vor allem dann, wenn die Kühlbox mit bereits vorgekühlten Lebensmitteln betrieben wird. Anders sieht es im Extremszenario aus. Hier haben wir die Box abends mit raumtemperierten (~26°) Getränken befüllt und über Nacht mit einer extern angeschlossenen Powerstation (der River 3 Plus von Ecoflow) betrieben.
Ziel- und Ist-Temperatur, Restlaufzeit und schnelle Konfiguration
Am nächsten Morgen war die Zieltemperatur von 4 °C erreicht und der integrierte Akku voll, die Powerstation wies zu diesem Zeitpunkt allerdings nur noch 7 Prozent Restkapazität auf. Wer die Box voll warmer Ware stapelt, der sollte 250 Wh einplanen, um diese über Nacht einmal auf Wunschtemperatur zu bringen.
Der Akku selbst wird nicht serienmäßig mitgeliefert, sondern muss separat erworben werden. Im Einzelkauf liegt der Preis bei rund 299 Euro. In Kombination mit der Box reduziert sich der Paketpreis auf rund 200 Euro Aufpreis. Das Akkumodul wiegt etwa 1,9 Kilogramm und lässt sich werkzeugfrei in ein spezielles Fach an der Seite der Kühlbox einsetzen.
Mit Tragekorb: 1-Liter-PET-Flaschen können auch bei geschlossener Kühlbox stehen
Neben der Versorgung der Kühlbox kann der Akku auch als Powerbank genutzt werden: Über einen USB-C-Anschluss mit 100 Watt Lade- und Entladeleistung lassen sich Smartphones, Tablets oder Notebooks direkt anschließen. Der Anschluss funktioniert bidirektional, sodass der Akku nicht nur Geräte laden, sondern auch selbst über USB-C aufgeladen werden kann. In Sachen Lebensdauer verspricht EcoFlow, dass auch nach 800 Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent Kapazität verfügbar sind.
Im Normalbetrieb übernimmt der eingebaute Akku die Stromversorgung, sobald keine externe Energiequelle mehr anliegt. Während der Fahrt lässt sich die Glacier Classic über den 12-Volt-Anschluss im Fahrzeug betreiben und gleichzeitig aufladen. Alternativ stehen auch ein Netzteil für den stationären Einsatz oder kompatible Solarpanels zur Verfügung. Im Test funktionierte der Wechsel zwischen den Energiequellen reibungslos, die verbleibende Akkulaufzeit und auch der Ladestatus werden sowohl in der App als auch auf dem integrierten Display angezeigt.
Der 298-Wh-Akku lässt sich entnehmen und als 100 Watt starke Powerbank nutzen
Glacier jetzt einfacher und robuster
Die Kühlleistung ist für den mobilen Einsatz mehr als ausreichend. EcoFlow verspricht eine Schnellkühlung von 25 °C auf 0 °C innerhalb von 25 Minuten. Diese Angabe konnten wir unter Idealbedingungen nachvollziehen. Bei voller Beladung dauert die Abkühlung je nach Außentemperatur und Vorkonditionierung der Inhalte entsprechend länger. Für den regulären Tagesbetrieb, etwa das Halten von Kühltemperaturen für Getränke oder Grillgut, liefert die Box durchgehend stabile Ergebnisse.
Klappbar und ergonomisch: Die neuen Griffe halten bis zu 100 Kilo
Gesteuert wird die Kühlbox über Tasten direkt am Gerät oder per EcoFlow-App. Per Bluetooth lassen sich Temperaturwerte kontrollieren und Betriebsmodi anpassen. Für Firmware-Updates ist eine WLAN-Verbindung erforderlich. Die App funktionierte im Test stabil, verbindet sich schnell und erleichtert vor allem die Steuerung bei eingebauter oder schwer erreichbarer Box.
Bei den beiden größeren Modellen erlaubt eine flexible Trennwand, den Innenraum entweder durchgehend zu nutzen oder eine separate Kühl- oder Gefrierzone einzurichten. Die Doppelfachaufteilung ist beim kleinen 35-Liter-Modell allerdings nicht vorgesehen.
Eher was fürs Ferienhaus: Der Vorgänger (links) mit Rollen, Eiswürfelbereiter und starren Griffen
Camping statt Komfortzone
Ein integriertes LED-Licht im Innenraum sorgt auch bei Dunkelheit für Übersicht. Insgesamt wirkt das System weniger verspielt als vergleichbare Modelle von Anker, die etwa mit Getränke- und Angelroutenhaltern oder klappbaren Tischchen ausgestattet sind. Dafür punktet die Glacier Classic mit einem durchdachten Aufbau und einem insgesamt robusten, wertigen Eindruck.
Die Verarbeitungsqualität ist hoch. Das Gehäuse übersteht laut Hersteller auch einen Fall aus 25 Zentimetern Höhe und trägt bis zu 100 Kilogramm Gewicht. Mit einer Lautstärke von unter 39 Dezibel bleibt die Kühlbox selbst bei Nachtbetrieb im Fahrzeug angenehm unauffällig.
Die EcoFlow-App steuert, zeigt den Status und überwacht Akku und Ladeleistung
Preise und Varianten
Die hier getestete 35-Liter-Version der EcoFlow Glacier Classic wird aktuell für 699 Euro statt des Listenpreises von 799 Euro angeboten. Zusätzlich lässt sich auf der Amazon-Produktseite ein 10-Prozent-Gutscheincode (9UK1Q4YX6NYH) aktivieren, der den Endpreis weiter senkt. In Kombination mit dem Akku gibt es das Modell für 899 Euro.
Neben dem 35-Liter-Modell sind auch größere Varianten mit 45 und 55 Litern erhältlich für 749 bzw. 849 Euro erhältlich – mit Akku werden auch diese jeweils 200 Euro teurer verkauft.
Im Vergleich zur ersten Generation verzichtet die Glacier Classic bewusst auf Komfortfunktionen wie einen integrierten Eiswürfelbereiter oder ausziehbare Transportgriffe und Rollen. Stattdessen setzt das neue Modell auf eine reduzierte, praxisorientierte Ausstattung, die sich eher an Camper und Reisende richtet als an stationäre Ferienhausnutzer. Dieser Fokus macht die Kühlbox im Alltag robuster, flexibler und wartungsarmer.
Neben dem preiswerten Vevor-Modell und der neuen Everfrost ist die Glacier Classic eine Kühlbox mit App-Anbindung, die ihr euch genauer anschauen solltet.
Da kann ich selbst an der Tanke oft genug kühle Getränke kaufen :-) – ich falle als Käufer wohl nicht in die Zielgruppe… Aber: ich finde EcoFlow dennoch klasse und bin mir sicher es gibt passende Kunden.
Die Maße im Bild stimmen mit den Angaben in der Tabelle nicht überein.
Doch die Stimmen, musst mal deine Brille aufsetzen.
Warum wird es so positiv herausgehoben, dass das Ding keine Rollen hat. Ne 25kg Kühlbox, gefüllt wiegt die locker 35-40kg. Wer wie die bequem tragen?
Wo wird das getan? Hab nochmal geschaut, aber dort wo die Rollen erwähnt werden heißt es nur „schnörkellos“.
Was jetzt in meinen Augen keine besonders positive Hervorhebung ist.
Die positive Hervorhebung in der zweiten satzhälfte bezieht sich auf die Maße und der deswegen guten verstaubarkeit
Vor drei Jahren Alpicool C15 für 220€ gekauft. Ich denke diese Preise hier sind völlig überzogen. Die Alpicool hat App Anbindung per Bluetooth und läuft noch immer sehr gut, sowohl auf Strom als auch im Auto (Zigarettenanzünder).
Aktuell übrigens für 139,00€ – ja ich weiß, die hat keinen Akku. Einen Akku haben wir jedoch bisher nicht vermisst.
Akku, Powerstation, Solarpaneele… das ist für mich nicht „Zurück zum Wesentlichen“. Stecker rein und gut, wäre das. Und dann ist man preislich auch wieder da, wo eine Kühlbox sein sollte.