Stichtag für deutschlandweite Annahme
E-Rezept: Einführung jetzt für den 1. September geplant
Mit dem 1. September 2022 gibt es einen neuen Stichtag in Sachen E-Rezept. Von diesem Datum an sollen Apotheken in ganz Deutschland die elektronischen Rezepte annehmen.
Die Ausstellung erfolgt nach aktuellem Informationsstand aber auch dann noch weiterhin nur in begrenztem Rahmen. So ist in einer Pressemitteilung der für die Umsetzung verantwortlichen Gematik GmbH die Rede davon, dass von diesem Tag an Praxen und Krankenhäuser in Schleswig-Holstein und Westfalen-Lippe „sukzessive hochlaufend“ E-Rezepte ausstellen.
Die Zielvorgabe lautet weiterhin, das E-Rezept möglichst bald flächendeckend in Deutschland zu nutzen, den ursprünglich diesbezüglich aufgestellten Zeitplan haben die Verantwortlichen allerdings längst zu den Akten gelegt. Dieser sah eine bundesweite Einführungsphase bereits im letzten Quartal des vergangenen Jahres und eine verpflichtende Nutzung beginnend am mittlerweile auch schon wieder mehr als fünf Monate zurückliegenden 1. Januar 2022 vor.
BSI merkt „niedrige Sicherheitsrisiken“ an
Beim E-Rezept handelt es sich um die elektronische Version der bislang noch von Arztpraxen und Kliniken ausgedruckten Medikamenten- und Behandlungsempfehlung. Die Verantwortlichen sichern damit verbunden höchste Ansprüche an den Schutz der persönlichen Daten zu, das System sieht allerdings auch vor, dass die Rezepte dann auf einem zentralen Speicher abgelegt werden. Eine ausreichende Verschlüsselung soll hier gegen Missbrauch schützen. Erste Sicherheitsrisiken wurden bereits durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigt. Diese seien allerdings nur „niedrigen Umfangs“ und sollen den Entwicklern zufolge „innerhalb der nächsten Wochen“ (das steht so schon länger im Beschreibungstext er App) behoben werden
Die Patientensicherheit wird neben der Reduzierung von Papier und Bürokratie auch als Hauptgrund für die geplante Umstellung angeführt. Anstelle des Ausdrucks holen Patienten ihr Rezept mithilfe der begleitenden App auf einem zentralen Server ab und können es dann wahlweise in einer Apotheke vor Ort oder einer Online-Apotheke einlösen. Die Authentifizierung soll dabei mithilfe einer elektronischen Gesundheitskarten erfolgen.