Dyson Pure Cool Link: Luftreiniger mit iPhone-Bedienung ausprobiert
Dyson hat mit dem Pure Cool Link seit kurzem einen Luftreiniger mit iOS-Anbindung im Programm. Wir haben uns das Gerät und die zugehörige iPhone-App angesehen.
Zunächst solltet ihr euch von dem Wort „Cool“ in der Produktbezeichnung nicht irritieren lassen. Beim Pure Cool Link handelt es sich nicht um ein Klimagerät, der Fokus liegt auf dem Ausfiltern von Staub, Pollen und Gerüchen, als Ventilator lässt sich der Luftreiniger natürlich auch jederzeit nutzen. Letztendlich darf man sich den Pure Cool Link ja auch als um spezielle Filter erweiterten Ventilator vorstellen.
Dyson bietet das Gerät in zwei Ausführungen als Turm- oder Tischmodell an. Die technische Basis ist bei beiden Geräten gleich und im Lieferumfang ist jeweils eine Funkfernbedienung enthalten, mit der sich ein Großteil des Funktionsumfangs auch unabhängig von einer WLAN-Anbindung und einem verbundenen iPhone steuern lässt. Die iPhone-App bietet darüber hinaus erweiterte Einstellungs- und Programmieroptionen, dazu später mehr.
Gehen wir zunächst auf die Filtertechnik des Pure Cool Link ein. Ein HEPA-Filter mit Glasfasern holt Schadstoffe wie Staub- und sonstige Partikel sowie Allergene aus der Luft. Dem Hersteller zufolge werden dabei 99,95 Prozent aller Partikeln bis zu einer Größe von nur 0,1 Mikron ausgefiltert. Ergänzend kümmert sich ein Aktivkohlefilter um Gerüche und flüchtige Schadstoffe wie Farbdämpfe.
Wenn es in der Bude müffelt, merkt ihr das ja in der Regel selbst und könnt entsprechende Maßnahmen ergreifen. Anders ist dies bei dem vom HEPA-Filter ausgefilterten Stoffen. Der Pure Cool Link bietet daher eine automatische Luftüberwachung an. Die Kontrolle der Raumluft erfolgt dabei über integrierte VOC- und Partikelsensoren. VOC sind flüchtige organische Verbindungen, dazu zählen auch durch uns selbst wahrgenommene Gerurchsbelästigungen. Beide Sensoren, so zumindest unser Eindruck, leisten gute Dienste. Gerüche unterschiedlicher Art werden erkannt und die Tatsache, dass der Ventilator beispielsweise nach dem Aufschütteln einer Decke oder auch nach dem Lüften eines Raums anläuft, um Staub oder hereingewehte Pollen auszufiltern, sprechen dafür, dass das Gerät arbeitet wie vom Hersteller versprochen. Ein persönlicher Eindruck ist subjektiv, wenn ich jetzt sage, dass ich seit der Pure Cool Link im Schlafzimmer steht nicht mehr mit dicker Nase wie sonst oft zuvor aufgewacht bin, kann dies ebenso gut auch an der Wetterlage oder andern Einflüssen liegen. Für eine dauerhafte Luftkontrolle muss allerdings permanent Luft über die Sensoren geblasen werden, dementsprechend erzeugt das Gerät in diesem Modus einen sehr leisen aber permanente Lüfterton.
Der Ventilator des Dyson Pure Cool Link lässt sich über zehn Stufen hinweg regeln. Bei maximaler Leistung kann er es mit problemlos mit den klassischen Propeller-WIndmaschinen aufnehmen. Der Rotor für die Lufterzeugung sitzt im Standfuß, der Luftstrom tritt gleichmäßig verteilt über die abhängig vom Modell längliche oder runde Öffnung des Ventilatoraufsatzes aus. Optional kann das Oberteil für eine Luftverteilung im breiteren Winkel auch hin und her schwenken. Im automatischen Betrieb schaltet der Pure Cool Link allerdings selten in den hohen Leistungsbereich, zudem steht ein Nachtmodus zur Verfügung, der die maximale Leistung auf Stufe 4 limitiert und damit für entsprechend geringe Geräuschbelästigung sorgt. Ein kleines Display im Fuß des Geräts informiert stets über die jeweils aktiven Modi sowie die Stärke der Ventilatorleistung.
Die zugehörige Dyson-App
Für uns besonders interessant ist natürlich die App-Anbindung der neuen Dyson-Luftreiniger. Wir haben oben bereits angesprochen, dass sich das iPhone damit nicht nur als Fernbedienung verwenden lässt, sondern über die App auch diverse Zusatzfunktionen bereitstehen.
Das iPhone verbindet sich nicht direkt mit dem Dyson Pure Cool Link, sondern das Gerät wird über WLAN ins Hausnetz eingebunden und ist dann auch von unterwegs aus über das Internet erreichbar. Voraussetzung hierfür ein Benutzerkonto bei Dyson, hier genügt allerdings die Angabe von E-Mail-Adresse und gewünschtem Kennwort. Der komplette Anmeldeprozess geht dann sehr angenehm vonstatten, Dyson hat hier Anfang Juni per Update deutlich nachgebessert. Einziges und mit Blick auf den aktuellen Stand der WLAN-Technik unverständliches Manko: Der Pure Link Control kann sich ausschließlich mit 2,4-GHz-Netzwerken verbinden, die 5-GHz-Technik wird nicht unterstützt. Erfreulich dagegen: Das WLAN kann durch einen Schalter am Gerät jederzeit deaktiviert werden, wer also keinen dauerhaften Zugriff per App benötigt, kann das Gerät ohne Aufwand auch ohne Netzwerkanbindung betreiben.
Für den vollen Funktionsumfang will die App beim Einrichten euren Standort wissen. Auf Basis dieser Angabe werden zusätzlich zu dem von den im Pure Cool Link verbauten Innenraumwerten anhand des Kurzzeit-Luftqualitätsindex LuQx auch aktuelle Informationen zur Schadstoffbelastung sowie Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Freien angezeigt.
Ergänzend zu diesen Informationen bietet die App die Möglichkeit, die Qualität der Innenraumluft als Verlaufsgrafik anzuzeigen. In dieser Darstellung werden die persönlichen Einstellungen für die gewünschte Luftqualität farblich berücksichtigt. In dieser Darstellung lassen sind auch die Aktivitätszeiten des Luftreinigers markiert, dies könnte dann von Interesse sein, wenn das Gerät permanent im Autobetrieb läuft.
Als zweiten Menüpunkt bietet die App eine Fernbedienung für den Luftreiniger an. Hier lässt sich Auto- oder Nachtmodus aktivieren sowie das Gerät manuell in zehn Stufen steuern. Wer möchte, kann den Ventilator auch seitlich hin und her schwenken lassen oder einen Sleep-Timer einrichten.
Wer möchte, kann die Laufzeiten des Pure Cool Link auch über einen wöchentlichen Zeitplant festlegen. Die Optionen hier sind recht umfangreich, so können Einträge detailliert für bestimmte Tage, Uhrzeiten und die gewünschten Modi erstellt werden.
Über die oben genannten Funktionen hinaus hält die App ein ausführliches Handbuch sowie einen Einstellungsbereich, auf den wir auch noch schnell einen Blick werfen. Ihr könnt hier die Gerätebezeichnung in der App und die Angaben zum Standort ändern. Auch euer persönlicher Zielwert für die Luftqualität wird hier eingestellt, diese Vorgabe kommt im Automatik-Modus zum tragen. Der Hersteller bietet hier drei Optionen (s. Screenshot unten). Weitere Optionen ermöglichen von der App angezeigte Hinweise wenn ein Filterwechsel ansteht oder eine Störung vorliegt sowie die Option, eine dauerhafte Luftüberwachung zu aktivieren, die dann auch als Verlaufskurve einsehbar ist, wenn das Gerät nicht im Auto-Modus läuft. Hierzu muss der Pure Cool Link auf sehr niedriger Stufe dauerhaft laufen.
Ein Wort noch zum eben angesprochenen Filterwechsel. Die Laufzeit des mitgelieferten Filters gibt Dyson mit 4380 Stunden an, man könnte hier auch von einem halben Jahr Dauerbetrieb sprechen. Wie lange der Filter dann tatsächlich hält, hängt maßgeblich davon ab, wie viel Arbeit der Luftreiniger bei euch im Haushalt hat. Bei uns hat ein sechswöchiger Rund-um-die-Uhr-Testlauf in Automatikstellung die Lebenszeit des Filters um verträgliche 274 Stunden verkürzt. Wenn dann mal ein neuer Filter fällig ist, schlägt der Tausch in Eigenregie mit 60 Euro zu Buche.
Mit der Dyson-App lassen sich übrigens auch mehrere Dyson-Geräte verwalten. Dabei wird es sich künftig nicht ausschließlich um die Pure Cool Link Luftreiniger handeln, die App ist auch schon für den hierzulande noch nicht erhältlichen Saugroboter 360 Eye vorbereitet. Die Markteinführung des per iPhone steuerbaren Saugers hierzulande dürfte also nicht mehr in allzu weiter Ferne liegen.
Fazit?
Ein Fazit ist schwer zu ziehen. Allergiker werden dem hohen Anschaffungspreis sicher freundlicher gegenüberstehen als Nutzer, die auf der Suche nach einem „coolen“ Ventilator sind. Wir sind jedenfalls sehr angetan, mittlerweile hat der Turm seinen festen Platz im Schlafzimmer und sorgt dort nicht nur für saubere Luft, sondern lässt bei Bedarf auch ein kühlendes Lüftchen durch den Raum hauchen.
Der Straßenpreis liegt derzeit bei 565 Euro für die Turmversion und 499 Euro für das Tischmodell. Dyson bietet das Gerät in neben der Farbvariante Weiß/Silber auch in Blau an, uns gefällt das schlichte Weiß deutlich besser.