Kritik an Mindestanforderungen für Corona-App
Digitalministerin: Leute teils zu bequem sich ein neues iPhone zu kaufen
Dorothee Bär sieht in der Tatsache, dass manche Nutzer auch heute noch mit ihrem iPhone 6 zufrieden sind, auch Anzeichen von Bequemlichkeit. Im ZDF-Interview sagte die bundesdeutsche Staatsministerin für Digitalisierung, dass es nicht immer nur ein soziales Problem sei, wenn Menschen die deutsche Corona-Warn-App aufgrund veralteter Systeme nicht nutzen können.
Manchmal ist es auch nicht nur ein soziales Problem. Manchmal ist es auch ein Problem der Bequemlichkeit. Es haben mich auch schon einige Berufsgruppen, die sich durchaus ein neues Handy leisten könnten, darauf angesprochen, dass die App für sie nicht verfügbar sei, weil sie noch ein iPhone 6 haben. Die sagen dann, sie seien zu bequem, sich ein neues Handy zu kaufen.
Die Tatsache, dass die Corona-Warn-App erst mit dem iPhone 6s und höher kompatibel ist, steht seit Veröffentlichung der Anwendung in der Kritik. Bär sichert zu, dass man gemeinsam mit Apple und Google nach Wegen suche, die Anwendung auch für ältere Geräte anzubieten. Knackpunkt sind allerdings die von den Herstellern festgelegten Mindestanforderungen für das Betriebssystem. Ob sich diesbezüglich zeitnah etwas ändern lässt, bleibt offen.
Dem Zwischenfazit des ZDF zufolge findet die App insbesondere bei Apple-Nutzer Akzeptanz. Die Download-Zahlen auf iOS und Android hielten sich derzeit mit jeweils rund 5 Millionen in etwa das Gleichgewicht, allerdings laufen in Deutschland drei Viertel aller Handys mit dem Google-Betriebssystem, somit müssten die Installationszahlen hier eigentlich deutlich höher liegen.
Die App steht hierzulande seit Mitte vergangener Woche bereits. Verantwortlich für die Entwicklung zeichnet die Bundesregierung, die Durchführung liegt bei SAP und Telekom.