Jede dritte App ohne Genehmingung
Apple darf in China wohl Tausende Spiele nicht mehr anbieten
Apple wird kommenden Monat wohl einen großen Teil der derzeit noch in China erhältlichen Spiele-Apps aus dem dortigen App Store entfernen. Einen Bericht von Bloomberg zufolge wird dies nötig, um den juristischen Vorgaben in China zu entsprechen. Für die Zulassung zum Vertrieb über den App Store müssen Spiele dort über eine staatliche Genehmigung verfügen.
Die zugrunde liegenden Vorschriften sind dabei keinesfalls neu, doch wurde es bislang offenbar so gehandhabt, dass Spiele bereits vor ihrer Genehmigung durch die Behörden veröffentlicht wurden, um die mit der Lizenzvergabe verbundenen teils langen Wartezeiten zu umgehen. Auf diese Weise konnten dann auch Spiele über den App Store vertrieben werden, die aufgrund ihrer gewalttätigen oder gar politischen Inhalte nur wenig Aussicht auf eine offizielle Freigabe in China hatten. Als Beispiel wird etwa „Grand Theft Auto“ von Rockstar Games genannt.
Die chinesische Regelung sieht ein solches Genehmigungsverfahren für alle Spiele vor, die verkauft werden oder In-App-Käufe anbieten und wird unter Android offenbar schon seit rund vier Jahren recht konsequent umgesetzt. Apple hat iOS-Entwickler bereits zu Jahresbeginn auf das diesen Monat anstehende interne Fristende hingewiesen und wird die Maßgaben dem Vernehmen nach zum Monatswechsel nun in die Tat umsetzen.
Nennenswerte finanzielle Einbußen als Folge
Bloomberg zufolge finden sich im chinesischen App Store für iOS derzeit rund 60.000 Spiele die kostenpflichtig sind und/oder In-App-Käufe anbieten. Rund ein Drittel davon verfüge nicht über die für das Angebot nötige Lizenz. Die kommenden Maßnahmen dürften sich zwar zum Wohle der Beziehungen zwischen Apple und China erweisen, allerdings auch für merkliche finanzielle Einbußen bei Apple und den Entwicklern sorgen. In China wird rund ein Fünftel der von Apple in diesem Produktbereich erwirtschafteten 61 Millionen Dollar generiert.