Keine 5G-Ertüchtigung geplant
Deutsche Bahn: 5G-Anbindung für Fernzüge ist nicht vorgesehen
Die Fernzüge der Deutschen Bahn werden bis auf Weiteres nicht an das moderne 5G-Mobilfunknetz angebunden, sondern sind weiterhin auf die Datenkommunikation über 4G beziehungsweise LTE-Netze angewiesen. Dies geht aus eine Antwort des Bundesministerium für Digitales und Verkehr auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion hervor.
5G überall in Deutschland? An einem Ort leider nicht: In der @DB_Bahn. Hiobsbotschaft für alle Bahnfahrenden: Es wird kein 5G in den Repeatern und WLANs der Regio- und #ICE-Züge geben. Soviel zur Digitalpolitik von Ampel, @fdp und @Wissing https://t.co/7A8nxG0jwR
— Thomas Jarzombek (@tj_tweets) February 6, 2023
Eine Kleine Anfrage ist ein parlamentarisches Werkzeug, mit deren Hilfe sich Abgeordnete und Fraktionen direkt an die Regierung wenden und Details zu aktuellen Sachverhalten erfragen können. Wie die Rheinische Post berichtet, hat die Unionsfraktion im Bundestag von eben jenem Hilfsmittel Gebrauch gemacht, um zu erfragen, wann Bahnreisende sich auf eine durchgehende 5G-Anbindung in Fernzügen einstellen können.
Keine 5G-Ertüchtigung geplant
Die Antwort des Verkehrsministeriums ernüchtert. Laut Bundesverkehrsministeriums sei mit den Mobilfunknetzbetreibern vereinbart worden, „aktuell keine 5G-Ertüchtigung der Repeater voranzutreiben“.
Anders formuliert: Die 5G-Anbindung der Züge verzögert sich nicht etwa, sondern steht bislang gar nicht auf dem Programm. Warum diese jedoch durchaus angebracht wäre, führt Digitalpolitiker Thomas Jarzombek auf dem Kurznachrichten-Portal Twitter an. So würde die 5G-Anbindung unter anderem beim Halt in Bahnhöfen für eine deutliche Entlastung sorgen, da Reisende während der Wartezeiten die WLAN-Netze hier oft schon gänzlich auslasten würden.
Ein Beispiel: Hilft beim Halt in Bahnhöfen, wo teilweise über das WLAN im Zug gar nichts mehr geht, da der Traffic der Wartenden das Netz schon auslastet. Und solche Wartezeiten in Bahnhöfen können aktuell bei der @DB_Bahn sehr lange dauern…
— Thomas Jarzombek (@tj_tweets) February 7, 2023
Jarzombek bezeichnet die Absage des Verkehrsministeriums an den 5G-Standard als „Hiobsbotschaft für alle Bahnfahrenden“.
Die Gigabitstrategie der Bundesregierung plant „möglichst bis 2026 unterbrechungsfreie drahtlose Sprach- und Datendienste für alle Endnutzer flächendeckend zu erreichen“. In den erklärten Zielen der Gigabitstrategie (PDF-Download) heißt es dazu wörtlich:
Mindestens entlang von Bundesfernstraßen und auch im nachgeordneten Straßennetz sowie an allen Schienen- und Wasserwegen wollen wir einen durchgehenden, unterbrechungsfreien Zugang für alle Endnutzer zu Sprach- und breitbandigen Datendiensten des öffentlichen Mobilfunks gewährleisten.
Offenbar jedoch ohne Zuhilfenahme des 5G-Standards.