Post als PDF per Push
Briefpost per App: Digitalkasten will Scan-Dienst ausbauen
Anfang des Jahres mit einem sogenannten Softlaunch in den Markt eingestiegen, bietet das App Store-Angebot Digitalkasten seinen Brief-Service inzwischen als fertiges Produkt an.
Gegen eine monatliche Pauschale von 20 Euro verspricht das Unternehmen seinen Privatkunden (Geschäftskunden zahlen ungleich mehr) den digitalen Zugriff auf die persönliche Briefpost zur Verfügung zu stellen und gestattet den Abruf der neu eingegangen Briefe, Postkaren und Rechnungen über die hauseigene iOS-Anwendung.
Ein Service, den Digitalkasten über den Nachsendeauftrag der Deutschen Post realisiert und so die Briefkorrespondenz „abfängt“ und in das eigene Digitalisierungszentrum umleitet.
Nach Angaben des Anbieters laufen die Scan-Vorgänge dort rein maschinell und unter Wahrung des Briefgeheimnisses. In der App werden die neuen Briefe anschließend als PDF-Dokumente archiviert, sollen sich schnell durchsuchen lassen und können mit Tags versehen werden. Push-Mitteilungen informieren über neuen Eingänge. Zudem lässt sich auf den persönlichen Digitalkasten auch vom Webbrowser aus zugreifen.
Derzeit noch viele offene Fragen
Ein eigentlich interessantes Angebot, das allerdings viele Fragen offen lässt. Was passiert mit Briefen, die nicht von der Post sondern von Drittzustellern wie etwa der PIN AG ausgeliefert werden? Was geschieht, wenn die Post den laufenden Nachsendeauftrag nicht mehr verlängert? Bei „vorübergehender Abwesenheit“ lassen sich Briefe bekanntlich nur zwei Jahre weiterleiten. Und: Was passiert mit den Originalen?
Die letzte Frage wir immerhin in den FAQ des Anbieters erörtert. Nach einer Gratis-Lagerung von vier Wochen werden die eingegangenen Briefe entweder geschreddert, können weitere vier Wochen archiviert werden (dies kostet allerdings satte 50 Cent pro Brief) oder lassen sich gesammelt für 2,50 Euro zuzüglich Porto anfordern.
Wie das Unternehmen jetzt mitteilt, soll das Dienst-Angebot zukünftig um eine Antwort-Funktion ausgebaut werden, mit deren Hilfe sich Antworten in der App verfassen lassen, die ihrerseits wieder als „echter“ Brief abgeschickt werden. Wie teuer die Brief-Antworten per App sein werden steht aktuell jedoch noch nicht fest.