Sonntags-Bastel-Projekt
Bitwarden und Pass: Passwort-Manager für Mac und iPhone in Eigenregie
Seitdem der ehemalige Community-Liebling 1Password damit angefangen hat seine Apps zur Passwortverwaltung in Richtung Abo-Modell und Account-Pflicht umzubauen, sind viele Anwender auf der Suche nach alternativen Werkzeugen um die Zugänge zu ihren Online-Accounts gesammelt zu verwalten zu synchroniseren und verschlüsselt aufzubewahren.
Zwar passiert in der Kategorie aktuell einiges:
- Mit RememBear startete eine neuer Kandidat seine Beta,
- Dashlane hat Version 5 veröffentlicht,
- LastPass hat eine Familien-Version vorgestellt,
- und Enpass seine Datenübernahme aus 1Password verbessert.
Für Anwender die jedoch keine Lust haben von einem Dienstleister zum nächsten zu wechseln, um auch hier wieder den strategischen Entscheidungen des Anbieters ausgeliefert zu sein, bietet sich der Sonntag hervorragend dafür an, zwei alternative Optionen unter die Lupe zu nehmen.
Bitwarden und Pass unter eigener Kontrolle
So wollen wir euch kurz auf die Verfügbarkeit der beiden schon länger aktiven Projekte Bitwarden und Pass hinweisen.
Pass, der Password-Manager für Unix-Systeme ist eine quelloffene Anwendung, die eigentlich im Terminal lebt. Mit Pass verwaltet ihr eure Passwörter direkt im Dateisystem. Für jeden Online-Zugang erstellt Pass eine verschlüsselte Textdatei, die ihrerseits wieder in einem Kategorie-Verzeichnis abgelegt wird.
Die Dateien sind dabei mit eurem persönlichen GPG-Key verschlüsselt und lassen sich so auch auf Github ablegen und hier aktualisieren, einsehen und überarbeiten.
Nutzer, die Pass auf dem Mac einsetzen, können ihren Passwort-Tresor komplett im Terminal managen, haben aber auch die Möglichkeit auf GUI-Programme wie zum Beispiel die kürzlich aktualisierte QtPass-App für den Mac zu setzen. Auf dem iPhone greift euch dann die ebenfalls komplett kostenfreie Anwendung Pass – Password Store unter die Arme und listet die von euch erstellten Account-Zugänge.
Auf der Projekt-Seite könnt ihr alle wichtigen Kommandos kennen lernen, euch erklären lassen wie ihr euren 1Password-Tresor in Pass importiert und euch über Vorzüge und Nachteile informieren. Wie gesagt: Guter Lern- und Lesestoff für einen kalten Dezember-Sonntag.
Bitwarden selbst gehostet
Eine alternative Open Source-Lösung bietet das Projekt Bitwarden an. Diese stellte euch zum einen einen kostenlosen Online-Account zum Sichern und Synchroniseren des persönlichen Passwort-Tresors zur Verfügung, bietet ihren Code aber auch zur Installation auf dem persönlichen Server an und macht euch so komplett unabhängig von der zukünftigen Entwicklung des Projektes.
Unserer Meinung nach etwas komplizierter einzusetzen als Pass, bietet Bitwarden jedoch eine offizielle iOS-Anwendung, eine Web-Oberfläche an und zahlreiche Plugins für alle gängigen Browser an. Native Desktop-Anwendungen für Mac und Windows sollen in Kürze folgen.
Bitwarden setzt zu 100% auf Open-Source-Software und verdient sein Geld hauptsächlich mit Firmen-Accounts. Wer Bitwarden nicht auf dem eigenen Server hosten will, kann den Online-Account der Macher kostenlos nutzen (hier lassen sich die Passwort-Bestände von bis zu zwei Personen synchronisieren) oder $1 pro Monat für den Familien-Account für bis zu 5 Nutzer ausgeben.