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Ein heilloses Durcheinander

Apples Inkonsistenz: Selbst die Standard-Apps können sich nicht einigen

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Der Blogger Benjamin Mayo hat sich genauer mit Apples Action-Icon bzw. dem Teilen-Symbol beschäftigt, das in fast allen Anwendungen des Konzerns auftaucht, deren Inhalte sich weitergeben, versenden oder per AirDrop teilen lassen und versorgt uns mit einer spannenden Bestandsaufnahmen.

Ibooks

Runder und fetter: Die Symbolleiste von iBooks

Apples Gestalter, so das grobe Fazit nach der Auswertung aller ab Werk vorinstallierten iOS-Applikationen, scheinen sich komplett von einem einheitlichen Look für die Werks-Anwendungen verabschiedet zu haben.

Ignoriert man die Farben, dann lassen sich über zehn Varianten des Teilen-Icons ausmachen, die mal auf runde Ecke, mal auf pixeldünne Linien und mal auf sattere Striche setzen. Die runden Ecken findet man mit den unterschiedlichsten Radien, die Pfeile sind mal spitzer mal weicher, mal gerade abgeschlossen und mal gewölbt auslaufend.

Share Icon

Bei den beobachteten Inkonsistenzen handelt es sich nicht nur im Altlasten (Apps, die wie das AirPort Utility schon seit 2014 nicht mehr aktualisiert wurden), das Design-Durcheinander betrifft auch ganz neue Applikationen wie Apples Videoschnitt-App Clips oder die eBook-Applikation iBooks, die ihrerseits auf eine komplett neugestaltete Icon-Leiste setzt und alle Symbole mit etwas dickeren Linien und etwas runderen Körpern darstellt.

Mayo konstatiert: Seit der Ausgabe von iOS 7 im September 2013 hat Apple zwar versucht den drastischen Design-Umbau etwas zu relativieren, hat sich weitgehend von hauchdünnen Linien und kleinen Schriften verabschiedet und wieder damit angefangen Tasten in der Benutzeroberfläche auch wie Tasten aussehen zu lassen, die Anstrengungen Apples fallen jedoch sehr uneinheitlich aus. Während an Apps wie Karten, Notizen und dem mit iOS 10 eingezogenem Neuzugang Home gewaltig geschraubt wurde, setzten Apps wie Fotos noch immer auf den iOS 7 Look. Der App Store spielt seinerseits in einer ganz anderen Liga.

[…] there is no consistency, no structure or logic to this. Apps introduced later sometimes use rounded icons, sometimes not, sometimes create all-new custom glyphs of their own. Incredulously, you could open flagship apps like Messages, Mail and Safari1 and have no idea Apple was even playing with bold icons as a conceptual change. These apps adopted the iOS 11 large bold navigation bar title formats, but their icons and glyphs have stagnated for more than four years at this point.

All the icons I’ve showed you here are from Apple’s built-in default apps. I expect them to set the standard for the iOS design language … but the reality is far from a perfect point. It’s scattershot, it’s a mess of competing visions. I couldn’t say what Apple’s human interface team wants the share icon to look like, let alone the structure and experience of iOS apps as a whole. Everything is in disarray.

Apples Haus-Applikationen im Überblick

Apple Apps

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15. Mai 2018 um 15:25 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    • Wenn ein Konzern wie Apple, der jedes noch so popelige Detail an neuen Feature und sich selbst auf seinen Awesome-Events abfeiert und Ästhetik & Design seiner Produkte immer sehr weit in den Vordergrund stellt, kann man sich schonmal fragen, warum so fundamentalen Dingen wie CI-/UI-Guidlines missachtet.

      Nein, man muss sich darüber nicht aufregen, aber man sollte sich dennoch immer vor Augen führen, dass bei Apple einiges unter dem eigenen Anspruch der selbst gesteckten Perfektions-Messlatte liegen bleibt.

      • Wie Du richtig formulierst: Es sind Guidelines. Das bedeutet: Hey, Leute, schaut, bestenfalls macht‘s ihr‘s so, oder so, oder so. Damit App-Designer um ihre Möglichkeiten wissen und nicht-Designer diese überhaupt kennenlernen und ausschöpfen.

        Siehe Googles Material Design: Auf der i/o meinte die Sprecherin sogar selbst, Material-Apps sahen alle „gleich“ aus. Darum gibt es dort jetzt Themes. Um Farbthemen und Varianten zur eigenen Brand etc. zu erstellen und so für mehr optische Abwechslung zu sorgen.

      • @ UranDieb: An Guidelines btw. CI Manuals hält man sich idR, wenn man mehrere Produkte im eigenen Haus hat, damit es eben diese Konsistenz gibt.

        Im Falle Apple: Entweder gibt es keine CI Richtlinien oder es wird sich nicht dran gehalten. Und gerade dass es offensichtlich keine einheitlich Design-Linie, keine gemeinsame Icon-Library gibt, wirft kein gutes Licht auf Apple (auch wenn es nur winzige Details sind … aber die machen es eben aus).

      • Das ist korrekt. Styleguides/Guidelines sind Richtlinien, steckt also schon im Wort: Sie geben eine Richtung vor, keine Regeln, an die sich (in diesem, Apples Fall) strikt gehalten werden muss (Farbe, Pixel-genaue Form); Apple schreibt selbst:

        „implement familiar standards by using system provided elements [generelle Form]“

        „keep interactive elements familiar [nicht exakt genau die selbe Farbe/Form]“.

        „branding involves more than just adding brand assets to your app. Great apps express unique brand identity through smart font, color, and image decisions. Provide enough branding to give people context in your app, but not so much that it becomes a distraction“

        „Incorporate refined, unobtrusive branding.“ (!!!)

        „easy to navigate, easy to use, and focuses on content.“

        „avoid diluting your design by focusing too much on consistent branding.“ (!!!)

        „consider […] to implement branding, such as using a custom color scheme“ (!!!)

        FAZIT: Der Blogger hat wohl Apples Guidelines nicht gelesen. Es geht Apple um einheitliches Verhalten, Wiedererkennen-können von Formen und Variabilität durch Flexibilität . Apples eigene Apps haben alle ein eigenständiges Branding, um diese Möglichkeiten aufzuzeigen.

      • Genau da will Google mit seinen „Material Themes“ jetzt übrigens auch hin. Weil sich Android-App-Entwickler (und Designer?) häufig zu sehr an deren „strenge Regeln“ gehalten haben.

    • Kommt drauf an: Wenn du 10 unterschiedliche Icons für Share, heißt das u.a. dass dort 10 Designer an dem gleichen Icon rumgebastelt haben und sich weder die noch der Rest des Teams mit anderen austauscht. Der Sinn eines Design Systems ist neben Konsistenz eine schnellere Produktionsgeschwindigkeit und höhere Effizienz.

      Wenn du dich also fragst, warum so wenig neue Sachen kommen, die die kommen schlampig umgesetzt werden, und alles so lange dauert, dann anscheinend deshalb, weil bei Apple nicht kommuniziert wird, keine Arbeit geteilt wird und jedes Team für sich denkt und sich abkapselt.

      Eine Apple-Entwicklerin erzählte mal, dass bei Apple viele Rockstar-Enwickler arbeiten, die soziale Defizite haben. Und statt sich in den Code des Vorgängers einzuarbeiten, der auch nicht gut dokumentiert ist, wird einfach schnell was neues programmiert. Das hat dann zur Folge, dass bestimmte alte Features nicht mehr funktionieren, neue Bugs hinzukommen und alte Bugs wieder auftauchen.

  • Das ist wirklich nicht so, wie es sein könnte, obwohl es 99% der Nutzer wahrscheinlich einen Kehricht interessiert…

  • Für mich war die Simplizität und der ästhetische Anspruch der Apple Produkte immer eine Motivation zu kaufen. Die Simplizität geht mit der ansteigenden Menge an Features verloren, und was Design angeht waren die besten Jahre um 2010 herum.

  • Was ich auch nicht verstehe, warum man die Applikationen teilt, man kann einige zu einer zusammenfügen
    Wie zB Apple TV Remote und Remote warm früher in einer gemeinsam, war auch gut so und funktionierte.
    Aber das ist wohl heute der Trend gleich mehrere unsinnige Apps zu machen statt alles in einer: Facebook und Messenger und Local… blodsinn

  • Es gab kürzlich mal einen Podcast eines Ex Apple Entwicklers, der meinte, dass die einzelnen Abteilungen nicht mehr miteinander kommunizieren (dürfen, sollen), das erklärt einiges im Hause Apple. Das ist übrigens Post-Jobs eingeführt worden. So viel zum Thema, unter Steve hätte es das nicht gegeben.
    Das dürfte auch die Erklärung für die vielen Bugs in letzter Zeit sein.

  • Lächerlich das man noch nicht mal gleiche Standard-Icons benutzt. Mir fällt kein verständlicher Grund ein, warum ein Multimilliarden-Dollar Konzern nicht in der Lage ist seinen Programmierteams eine einheitliche Icon-Bibliothek vorzugeben.

  • Nervt durchaus… aber man gewöhnt sich an (fast) alles ^^

  • Nie bemerkt, aber es wird mich wahrscheinlich zukünftig nerven. Danke dafür! :D

  • Wenn man sich die letzten IOS Versionen anguckt (siehe Wiki von 7-11) hat sich auf dem Homebildschirm nicht wirklich was getan. Die icons sehen fast alle gleich aus. Darüber rege ich mich ein wenig auf. Da passiert nichts. Die Pfeile usw können sie so machen, aber am Style mal was ändern, wäre cool. Bisschen was fürs Auge. Hatten ja von iOS 7,8 Zeit die Stabilität zu „ perfektionieren“ ;)

  • Nachdem man NOCH flacher, zweidimensionaler und krakeliger nicht mehr werden konnte, geht man nun wieder in Richtung intuitiv erkennbarer Bedienelemente zurück.
    Dazu hat man uns also mit iOS7, 8, 9, 10 und 11 fünf Jahre lang mit Murks drangsaliert.
    Na danke.

  • ‚Tschuldigung ham se mal nen Klick für mich, brauch noch‘n bisschen Reichweite…

  • Das ist ein verstecktes Rätsel und bisher ist keiner dahinter gekommen. Hast du es Rausgefunden, dann melde dich bei Apple. Du bekommst den Posten!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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