Abweichungen von bis zu 28 Prozent
Apple Watch: Herzfrequenz genau, Kalorienverbrauch eher nicht
Von Apple längst offensiv als Gesundheits-Accessoire positioniert, zählt die Apple Watch zu den beliebtesten Fitness-Trackern am Markt, vor allem wenn es um die Messung von Schritten, Puls oder Kalorienverbrauch geht. Doch wie verlässlich sind die Daten, die von Apples Computeruhr ermittelt werden?
Wissenschaftler der Universität Mississippi haben in einer umfassenden Analyse untersucht, wie präzise die Apple Watch tatsächlich misst. Grundlage der Untersuchung war eine Auswertung von 56 Studien, die das Gerät mit etablierten Referenzsystemen verglichen. Dabei wurden unterschiedliche Nutzergruppen, Altersklassen, Gesundheitszustände und Aktivitätsformen berücksichtigt.
Energieverbrauch mit bis zu 28% Abweichung
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Apple Watch beim Messen von Herzfrequenz und Schrittanzahl vergleichsweise zuverlässig ist. Die durchschnittliche Abweichung bei der Herzfrequenz lag bei rund 4,4 Prozent, bei der Schrittzählung bei gut 8 Prozent. Deutlich weniger genau war jedoch die Angabe zum Kalorienverbrauch. Hier lag die durchschnittliche Abweichung bei knapp 28 Prozent – unabhängig davon, ob die Nutzer gingen, liefen, Rad fuhren oder gemischte Trainings absolvierten.
Die Studienautoren sehen die Apple Watch deshalb vor allem als unterstützendes Instrument für Alltagsaktivitäten – etwa zur Orientierung nach einer Operation oder beim Erreichen täglicher Bewegungsziele. Für medizinische Zwecke oder präzise Trainingssteuerung sei sie jedoch nicht geeignet.
Neuere Modelle messen genauer
Interessant ist auch ein Blick auf die Entwicklung der Geräte: Neuere Versionen der Apple Watch schneiden in den untersuchten Studien besser ab als frühere Modelle. Ein großer Sprung sei zwar nicht bei jeder Generation feststellbar, aber ein klarer Trend zu präziseren Messwerten sei erkennbar, so die Forscher.
Die Studienergebnisse sollen nicht nur Verbrauchern helfen, informierte Entscheidungen zu treffen, sondern auch Herstellern zeigen, wo Verbesserungsbedarf besteht.
Ist ja irgendwie klar. Die AW ist kein medizinisches Messgerät aber als Orientierungshilfe durchaus brauchbar. Möchte die Uhr nicht mehr missen.
Also doch nur Kinderspielzeug?!
Nein. Unterhalte dich mal mit einem Arzt, der wird dir sagen, dass diese Devices schon sinnvoll sind.
Ich frage mich immer, wieso nicht mehr Anbieter verglichen werden. Welche Uhren können noch in der Liga mitspielen?
Kennt da jemand vergleichbare Studien?
Das Körpermesswerte genau gemessen werden können, ist da auch das Mindeste was man erwarten kann.
Bei der Kalorienbestimmung gab es schon immer Probleme bei allen möglichen Geräten (auch den noch teureren). Dazu sind die Kalorien zu sehr abhängig von Parametern, die man mit einem Sensor am Handgelenk und einigen Basiswerten (Alter, Größe, usw) nicht alleine bestimmen kann.
+1
Wollen halt nur die meisten nicht verstehen und freuen sich, dass sie nun wieder ein Argument geliefert bekommen haben.
Der Mensch ist halt keine Steckdose, bei dem man den Energieverbrauch halt einfach so messen kann…..
Ist so nicht ganz korrekt: Bodymedia Armband bspw.
Und das Mist wie viel genauer als die Apple Watch? Studien bitte? Auch wieder nur eine eine Einpunkt-Messung, die meiner Meinung nach bei den Kalorien auch nur eine ungefähre Schätzung darstellt wie bei allen Fitnessarmbänder/Uhren
Durch den neulichen Whoop-Skandal interessierte ich mich für neue Tracker.
In meinen Augen wird viel Augenwischerei betrieben und nie die eine Frage direkt beantwortet: „Wie genau sind die Messwerte?“.
Daraufhin bin ich beim YouTuber ‚The Quantified Scientist‘ gelandet. Dieser hat eine Chart wo er in seinen Tests die Geräte teils auch gegen spezielle Messgeräte antreten lässt, die als Goldstandard zählen. Daraus erstelle er eine Chart worin die Geräte lila markiert sind, wenn ein Vergleich zu diesen speziellen Messgeräten passiert ist.
Ihm speziell geht es um Herzfrequenz und Schlaftracking – diese sehe ich auch als Wichtig an.
(Kalorien und Schritte sind nice to have, aber für mich möglich über den Tag zu interpretieren.)
Heraus kam bei den Tests von The Quantified Scientist, dass die Applewatch einen r Wert von fast 1 (ca. 0.97 – 1.00) hat.
Also die Werte zwischen Apple Watch und dem typischen Messgerät sind nahezu 1:1 gleich.
Das reicht mir als Antwort.
Schön, dass eine ähnliche Bestätigung hierbei rumkommt.
Die 4% sind ja fast als Margin of error anzusehen.
P.S. Er stellte auch eine stetige, minimale Verbesserung bei neuen Versionen der Apple Watch fest
Man hätte auch Fehlerspanne schreiben können.
Ich hatte letzt ein professionelles Schlaflabor und zwischen den Ergebnissen dieser Nacht über meine Apple Watch und der Profiauswertung lagen Welten. Als wären es 2 verschiedene Nächte gewesen.
Das Schlaf-Tracking der Apple Watch ist unterirdisch.
Das vom ringconn gen 2 soll deutlich besser sein stimmt das ?
28% weniger oder mehr wäre schon wichtig und auch welches Modell wie genau oder ungenau ist
28% Abweichung = die Spanne geht von 14% zu wenig bis 14% zu viel.
Zumindest ohne weitere Angabe.
Nö kann +/-14 sein kann aber auch +/-28 sein oder was auch immer
Ihr dürft nicht vergessen, dass die Dinger auch für den amerikanischen Markt gedacht sind und es dort keine Krankenversicherung wie bei uns gibt. Dort sind nur 90 Prozent versichert, nicht immer durchgehend, zu 2/3 privat mit Zuzahlung bzw. eingeschränkten Leistungen oder irgendwie über den Arbeitgeber direkt und nur 1/3 der Versicherten ist z.B. über MedicAid drin.
So wie bei uns die Kosten ausufern weil wir nicht nur mit EKG und Blutentnahme jeden sofort checken und jeder kostenlos den Notruf wählen kann, so kann in den USA schnell jemand ruiniert werden durch einen Krankenhausaufenthalt wenn da nicht alles abgedeckt, aber dennoch lebensnotwendig ist. Es gibt genug Bevölkerungsgruppen dort, die nicht alle 1, 5 oder 10 Jahre zum Checkup gehen können, aber dank einer Apple Watch wenigstens auch nicht sterben weil die eben Herzprobleme „diagnostizieren“ kann und einen zum Arzt treibt.
Deswegen ufern bei uns die Kosten aus? Interessanter Take …
Für mich kann ich das so bestätigen. Bin gerade erst nach ca. 6 Jahren Apple Watch auf eine Garmin umgestiegen. Während ich die Herzfrequenz bei Apple präziser fand (beides verglichen zu einem Brustgurt), kommt mir der Kalorienverbrauch bei Garmin viel realistischer (deutlich geringer) vor. Es muss einem aber klar sein, dass alle Fitnesstracker hier nur Durchschnittswerte auf Basis einer durchschnittlichen Stichprobe der Bevölkerung angeben. Bei dem einen passt dann das besser, bei dem anderen das.
Werden bei Dir auch oft die Kalorien in der Apple Fitness App wieder abgezogen, sobald Deine Garmin die Kalorien einträgt? Angeblich wäre das ein Apple Problem und nicht das von Garmin, laut Garmin Support. Umgekehrt schiebt Apple die Schuld auf Garmin. Was denn nun?
Die Werte sind präziser geworden. Mit welchem Gerät wurde untersucht? Abwichung nach oben oder unten. So ist der Bericht hier leider erstmal wertlos. Sorry
Ließ den Text noch einmal.
Als Herzpatient ist mir die Präzision der EKG Funktion und das zuverlässige Zusammenspiel in der Healthapp mit Waage & Blutdruckmessgerät wichtig. Die Kalorienfunktion hilft um Tendenzen zu erkennen und das reicht.
Wie so häufig gilt: Jeder wählt sich das richtige Werkzeug für seine Aufgaben.
Kinners, das ist eine Metastudie, mehr nicht. Die haben selber recht wenig gemacht. Und Kalorienverbrauch zu messen grenzt so oder so hart an Vodoo, wenn man es einmal ernst nimmt.