Das Kleingedruckte muss man trotzdem lesen
Apple Card: Einmal Kreditkarte benutzerfreundlich bitte
Apple informiert auf seiner amerikanischen Webseite mittlerweile umfassend über die für Sommer angekündigte Kreditkarte Apple Card. Unterm Strich lässt sich jetzt schon sagen: Apple-Kunden erwartet ein komfortabel und hervorragend integriertes Angebot, zu verschenken hat der iPhone-Hersteller allerdings nichts. Wenn die Monatsabrechnung nicht pünktlich beglichen wird, fallen „abhängig von der Kreditwürdigkeit“ Zinsen in Höhe von 13,24 bis 24,24 Prozent an. Apple bietet für die Rückzahlung verschiedene Ratenmodelle, hierbei dürfte es sich aber um für den US-Markt übliche Konstrukte handeln, die wir hierzulande eher nicht zu sehen bekommen.
Immerhin garantiert Apple bei Nutzung der Apple Card feste Cashback-Rabatte in Höhe von bis zu drei Prozent des Einkaufswerts. Der Betrag ist abhängig vom Ort und der Art der Bezahlung. Bei Apple selbst bekommen Kunden die maximalen drei Prozent zurück, dies gilt auch für Einkäufe im App Store oder iTunes Store. Für Apple-Pay-Zahlungen bei einem beliebigen Händler bezahlt Apple zwei Prozent Cashback und eine klassische Kartenzahlung wird mit einem Prozent vergütet.
Apple legt Wert darauf, die Beantragung und Nutzung der Karte möglichst komfortabel zu gestalten. In allen Bereichen steht Transparenz beispielsweise in Form gut verständlicher Abrechnung und Belegführung im Vordergrund. Ebenso wie die Cashback-Einnahmen werden auch sämtliche Zahlungen übersichtlich dargestellt. Apple weist den Beträgen hier sogar automatisiert Kategorien zu. Farbcodes zeigen auf den ersten Blick, ob ihr euer Geld lieber für Essen, Freizeit oder sonstige Bereiche ausgebt.
Auch der von Apple im Zusammenhang mit der Karte besonders beworbene Datenschutz scheint maximal gewährleistet. In der Tat ist die vollständig in die Wallet integrierte Karte besser vor Missbrauch geschützt, als eine traditionelle Karte mit aufgedruckter Nummer und es gibt keinen Anlass daran zu zweifeln, dass Apple weder Zugriff auf die Transaktionen noch auf die Statistiken zur Kartennutzung hat. Am Ende der Kette sitzt allerdings mit Goldman Sachs ein in der Vergangenheit durchaus umstrittener Finanzdienstleister als Apple-Partner. Apple beteuert jedoch, dass Goldman Sachs zwar mit den persönlichen Daten der Kartennutzer arbeite, diese aber niemals mit anderen Parteien teilen oder gar verkaufen werde.
Apple wird die Apple Card im Sommer in den USA einführen. Das Projekt steigt dort wohl auch als Testballon und wir rechnen kaum damit, dass noch in diesem Jahr europäische Nutzer ein vergleichbares Angebot erhalten.