Apple 2016 wohl größter Uhrenproduzent der Welt
Der Trend zur Smartwatch und Sport- bzw. Fitnessuhren macht den traditionellen Uhrenherstellern schwer zu schaffen. Besonders die Schweizer Uhrenindustrie leidet, dort sinken die Exportzahlen seit nunmehr zwölf Monaten stetig.
Einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung zufolge dürfte sich Apple in diesem Jahr zum weltweit größten Uhrenproduzenten mausern. Schätzungen zufolge lag der mit der Apple Watch erzielte Umsatz 2015 mit 4,5 Milliarden Franken noch knapp hinter Rolex (4,9 Milliarden), mittlerweile sollte sich Apple allerdings auf Rang 1 dieser Rangliste befinden. Offizielle Zahlen diesbezüglich gibt es weder von Apple noch von Rolex.
Diesem Trend entsprechend leiden die Schweizer Hersteller und massiven Exportverlusten. Der Verkauf in die USA liege dieses Jahr bisher 10 Prozent unter dem Vorjahr. Besonders betroffen sei hier Swatch mit einem relativ großen Portfolio im günstigeren Preissegment, während die Verluste bei traditionellen mechanischen Luxusuhren weniger stark ausfallen. Positive Zahlen schreibt offenbar TAG Heuer, der Hersteller hat mit der Connect eine Smartwatch im Angebot, die das Schweizer Uhrmacherhandwerk mit dem Leistungsumfang einer modernen Smartwatch verknüpft. Überraschend hoch in den „Charts“ der NZZ ist zudem Fitbit platziert. Der vor allem für seine Schrittzähler und Fitnessarmbänder bekannte Hersteller rangiert mit 1,78 Milliarden Franken Umsatz hinter Rolex, Apple, Omega und Cartier auf dem fünften Platz.
Allerdings ist für die Probleme des Wirtschaftszweigs nicht ausschließlich das Interesse der Käufer an neuen Technologien und Funktionen verantwortlich. So spielen dem NZZ-Bericht zufolge auch Maßnahmen der chinesischen Regierung zugunsten der eigenen Wirtschaft eine Rolle. In diesem Zusammenhang wurden die Importsteuern teils deutlich erhöht, auf Luxusuhren fallen nun 60 statt 30 Prozent des Kaufpreises Abgaben an. China war in der Vergangenheit ein wichtiger Markt für die Schweizer Hersteller.