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App statt Kasse: Netto eröffnet erste „Pick&Go“-Filiale
Der Lebensmittel-Discounter Netto hat seine erste deutsche „Pick&Go“-Filiale eröffnet, die vollständig auf das Vorhandensein regulärer Kassen verzichtet und stattdessen die Nutzung der offiziellen Netto-Applikation auf dem iPhone voraussetzt. Die Pilot-Filiale hat ihre Türen in München geöffnet, wo man nach eigenen Angaben das komplett „autonome Einkaufen“ ermöglichen möchte.
Die Hintergründe der „Pick&Go“-Filialen erinnern dabei an die Amazon Go-Supermärkte, die der Online-Händler im Januar 2018 vorstellte. So setzt auch Netto auf eine Kombination aus App, smarten Decken-Sensoren und intelligenter Regaltechnologie, um ein Einkaufserlebnis zu ermöglichen, bei dem Waren nur noch in einen mitgeführten Beutel gesteckt werden müssen. Lediglich beim Betreten des Marktes und beim Verlassen wird der Kurze Scan eines QR-Codes vorausgesetzt. Dieser stößt dann auch den Bezahlvorgang an, der die in der offiziellen Netto-App hinterlegte Zahlungsart nutzt.
Während testwillige Netto-Kunden in Schwabing so bereits den Einkauf der Zukunft ausprobieren und dabei komplett auf menschliche Interaktionen verzichten können, soll die Filiale bis auf Weiteres auch regulären Kunden den Einkauf ohne Smartphone ermöglichen.
Für die technische Umsetzung der Pilot-Filiale in der Münchner Karl-Theodor-Straße 55 zeichnet der Technologie-Partner Trigo Retail verantwortlich, der sich im Hausblog zur Umrüstung der Netto-Filiale mitsamt der in dieser angebotenen 3500 Einzelprodukte geäußert hat.
Laut Netto sollen die Decken-Sensoren auf eine Gesichtserkennung verzichten und beim „Beobachten“ der Kunden vollständig DSGVO-konform arbeiten. Während des Einkaufes werden einzelnen Kunden lediglich entnommene Produkte zugeordnet, die Käufer selbst bleiben währenddessen allerdings anonym. Biometrische Kenndaten werden nicht erfasst.