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Eltern aufgepasst

Apple: App-Altersbeschränkungen berücksichtigen keine Werbung

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Eltern, die ihren Nachwuchs auch mal selbstständig in die halbe Stunde „Computer-Freizeit mit iOS“ entlassen, sollten sich nicht unbedingt auf die im App Store angegebenen Altersbeschränkungen verlassen. Zwar war Apple bislang eher dafür bekannt zu hohe Mindestalter für die Nutzung von iOS-Anwendungen vorauszusetzen, doch auch in die andere Richtung erfüllen die Altersfreigaben ihre Aufgabe oft nur unbefriedigend.

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Darauf macht uns ifun.de-Leser Timo aufmerksam und berichtet über In-Game-Werbung, die auch in Kleinkind-Applikationen altersunabhängig angezeigt wird. Ein Fallbeispiel aus dem wir auszugsweise zitieren wollen:

[…] Ich habe, weil mein Sohn (knapp 8 Jahre) mal wieder ein neues kleines Spiel auf dem „Familien iPad“ spielen wollte, das Spiel „Hill Climb Racer 2“ installiert. Bevor ich ein Spiel den Kindern „alleine“ überlasse, teste ich es erst alleine (ob Spielbar und wie ggf. In-App-Käufe und Werbung stören). Meist lasse ich die Kids dann „beaufsichtigt/begleitet“ kurz spielen und erst dann dürfen sie alleine spielen.

Bei dem neuen Spiel (welches ab 9 Jahren von Apple freigegeben ist) gibt es Werbepausen in größeren Abständen. Dabei sah ich zunächst harmlose Werbung für „Candy Crush“-Klone oder ähnliche harmlose Apps. Doch nun wurde Werbung für SNIPER 3D gezeigt. Ein FSK 18 Spiel bei dem Kopfschüsse und Blut gezeigt wurde. Das hat meinen Sohn sehr irritiert und sehr geschockt. […] mein Sohn hat zum Glück instinktiv das iPad zur Seite gelegt und meiner Frau Bescheid gesagt. Die hat mir dann natürlich erstmal Vorwürfe gemacht was ich ihm für ein Spiel gegeben habe. […]

Begleitete Mediennutzung mit einem nachvollziehbaren Grundvertrauen in Apples Alters-Klassifikation. Alles richtig gemacht also. Nach dem Banner-Schreck hat Timo den Kontakt mit Apples Support gesucht und das Unternehmen nach der Firmen-Perspektive auf die omnipräsente In-App-Werbung gefragt.

Altersfreigabe

Cupertino verweist hier jedoch lediglich auf den verantwortlichen Entwickler und empfiehlt die betroffenen Apps bei Nicht-Gefallen einfach vom Gerät zu entfernen.

Es verhält sich so, dass die Altersbeschränkung, welche im Store anzeigt wird, sich auf die App bezieht, welche entsprechend geprüft wird. Die in der App vom Drittanbieter bereitgestellte Werbung hingegen ist dort nicht mit eingeschlossen. So haben wir hier bei Apple leider keinen Zugriff und Einfluss auf diese. Natürlich kann ich verstehen, dass die Altersfreigabe auf jeglichen Inhalt, der in einer App angezeigt wird, zutreffen sollte. Daher würde ich Sie freundlichst bitten, den App Entwickler zu kontaktieren, da dieser der beste Ansprechpartner ist und dieses überprüfen und eventuell ändern kann. […] Sollte der Entwickler Ihnen nicht weiterhelfen können und die Werbungen nicht ändern, so empfehle ich Ihnen diese zu löschen.

Unterm Strich eine unbefriedigende Situation. Die meisten Werbenetzwerke gestatten ihren Publishern die angezeigten Reklame-Inhalte zu beeinflussen – Apple könnte also zum Setzen entsprechender Alterseinstellungen verpflichten, tut dies aber nicht.

Eine Info, die ihr während der elterlichen Prüfung der nächsten Kinder-Apps im Hinterkopf behalten solltet.

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06. Jan 2017 um 12:32 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Genau das ist uns auch schon passiert! Walking Dead Werbung in einem Spiel für Kinder, ganz toll. Apple macht es sich hier zu einfach. Leider lässt sich die Werbung auch nicht immer per in app abschalten, was zur Not ja auch ein Ausweg wäre.

  • Generell Werbung aus dem Internet verbieten und gut ist. Es kann nicht angehen, 2017 ein „Geschäftsmodell“ von Idioten für Idioten zu akzeptieren.

    Ich habe den Eindruck diese Idioten meinen, dass ergibt eine Gelddruckmaschine. Entweder arbeiten die ständig oder leben eben von H4, wenn es Nichtsnutze sind…

    Aber ja, dann gibt es noch die Idioten die das sogar gut finden.

  • Genau aus diesem Grund und erfolglosen Kontakt bei einer anderen App und Entwickler, bin ich dazu übergegangen, das iPad in den Flugmodus zu versetzen. So konnte ich bisher die Werbeeinblendungen vermeiden.

    • Ne Kombination aus den oben beschriebenen weg und deinem gehe ich auch bei meinem Sohn, und halt bei den Einschränkungen die in-App kaufe unterbinden und, wenn möglich, den Apps die Internet Nutzung untersagen da mein Sohn das WLAN alleine anbekommt.

      • Das bekommt mein Kind noch nicht hin zwecks WLANi. Aber der Tipp mit InApp Deaktivieren werde ich auch in Zukunft anwenden.

  • Die Kindersicherung ist ein Witz und als solche nicht zu gebrauchen.
    Man kann keine einzelnen Apps zulassen oder sperren, sondern nur nach Altersbeschränkung.
    Wenn die Kinder z. B. nur am WE oder nach den Hausaufgaben spielen sollen, gibt es keine Möglichkeit, diese entsprechenden Apps vorübergehend zu sperren, ohne dass gleich auch WhatsApp oder ÖPNV-App mitgesperrt werden.
    Auch lassen sich nicht einzelne Webseiten sperren, ohne den unsinnigen Apple-Jugendschutz zu aktivieren, der z. B. auch das ICE-WLAN und andere völlig harmlose Seiten sperrt.
    Die ganzen Apple-Verantwortlichen scheinen wohl keine Zeit für ihre Familien zu haben, wenn sie diese Funktion nie in der Praxis getestet haben.

  • Apple hält es ja noch nicht mal für nötig in ihrer eigenen Video App eine Kindersicherung einzubauen. Dort liegen Filme meiner 5 jährigen Tochter, wie ICE Age oder Hotel Transilvanien, direkt neben meinen Filmen wie z.B. I spit on your Grave. Wirklich dumm gelöst.

  • Apple indiziert das Wörterbuch, damit kein Kind das Wort „fuck“ lesen muss, verbietet Wörterbücher mit sexuellen Begriffen, aber natürlich ist Gewalt für jedes Alter freigegeben. Typisch Ami.

  • Was ist nur mit den heutigen Kindern los? Geschockt und irritiert?

    Ich habe in dem Alter schon indizierte Spiele wie Doom gezockt, und wusste dort schon dass es nur ein Videospiel ist und konnte es dementsprechend verarbeiten. Ich fand es auch gar nichts besonderes oder besonders cooles, da solche Spiele in meinem alter bei jedem normal waren.

    Aus mir ist übrigens kein gewalttätiger Psychopath geworden, aus meinen Klassenkameraden meines Wissens auch nicht.

    • Es geht auch nicht wirklich darum dass deswegen jemand zum Psycho wird. Ich persönlich mag auch absolut keine exzessive Gewalt ins Filme und Spielen (generell nirgends). Ich schaue mir keine Saw Filme und ähnliches an. Und ich fand es auch sehr seltsam dass bei Spielen die auch Kindgerecht sind eben Videos laufen wo Leuten die Köpfe weggeschossen werden oder eben das bekannte Video zu dem The Walking Dead Spiel. Ich hatte dazu auch bereits an Apple und einen Entwickler geschrieben. Der Emtwickler hat nicht geantwortet und von Apple kam eben auch nur die Antwort, dass sie für die Inhalte der Werbung in Apps nicht verantwortlich sind.

  • Das ist nicht nur bei Apple so. Auch bei Microsoft und Google.
    Wenn man als Elternteil sich im Internet schlau macht über das Thema merkt man das es nicht nur Eltern trifft das Thema.

    Keine InApp Games und keine Werbung in Apps.
    Schon mal versucht nur diese Sachen im Store angezeigt zu bekommen ?

    Leider wird das nicht kommen, weil nur so die App Hersteller unmengen an Geld bekommen und Apple, Microsoft und Google verdienen daran mit.

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