Video-Durcheinander
Amazon Prime: Das müsst ihr wissen!
Ganz so flüssig wie erhofft, ist die heutige Umstellung des Amazon-Videoangebotes dann leider doch nicht über die Bühne gegangen. Zwar gibt es nichts an der technischen Umsetzung auszusetzen – Amazons Server laufen rund – das neue Gesamtangebot erschließt sich vielen Nutzern jedoch erst nach einem ausführlichen Studium des Kleingedruckten.
Die Fusion des Lovefilm-Portals mit dem schnellen Amazon-Versand „Prime“ hat für ein Durcheinander aus unterschiedlichen Dachmarken, ähnlich klingenden Angeboten und verschiedenen Bezahl-Modellen sorgt, die momentan Verwirrung stiften.
Doch was genau hat sich heute eigentlich geändert? Wir haben die wichtigsten Stichpunkte zusammengefasst.
Diese Angebote gab es bislang:
- Amazon Prime: Unter der Marke „Amazon Prime“ wurde bislang ein Premium-Versand für all jene Amazon-Nutzer angeboten, die Deutschlands größtes Online-Versandhaus mehrmals im Monat besuchten. Gegen eine Jahresgebühr von knapp 30€ wurden fast alle Amazon-Pakete versandkostenfrei und schneller als gewöhnlich verschickt.
- Lovefilm: Das Lovefilm-Angebot startete als DVD-Versender, der bestellte Filme gegen Gebühr frei Haus lieferte. Nach mehreren Monaten am Markt führte Lovefilm dann auch den Zugriff auf Streaming-Videos ein und bot eine iOS-Applikation an, mit der sich auf das Online verfügbare Film- und Serienangebot zugreifen lies.
Was ändert sich heute? Diese Angebote gibt es:
- Amazon Prime: Nach wie vor lässt sich mit der jährlichen Zahlung der nun 49€ teuren Amazon Prime-Gebühr, der Premium-Versand eurer Bestellungen sichern. Neu ist, dass Amazon Prime nun auch den Zugriff auf die „Amazon Prime Instant Video“-Bibliothek beinhaltet.
- Amazon Prime Instant Video: Das Video-Portal bietet den Zugriff auf Amazon-Eigenproduktionen und auf über 12.000 Filme und Serienepisoden, die sich direkt an PC, Mac, iPhone oder iPad streamen lassen. Ganz neue Filme sind jedoch nicht Teil des Paketes, sondern müssen gesondert im Instant Video Shop ausgeliehen werden.
- Instant Video Shop: Der Instant Video Shop ist Amazons Äquivalent zu MaxDome und Co. Hier werden Filme einzeln bezahlt, gekauft und gemietet. Die Preise pro Filme liegen bei 5€ (zur Miete) und 15€ (zum Kauf). Filme die im Video Shop am Rechner gekauft werden tauchen in der Lovefilm iOS-App auf.
- Lovefilm DVD-Versand: Der Lovefilm DVD-Versand wird unter dem alten Namen fortgeführt und verschickt DVDs gegen eine Monatsgebühr in ländliche Regionen, in denen die Internetanbindung nicht zum Zugriff auf das Streaming-Angebot taugt.
Warum gibt es zwei Lovefilm-Apps?
Die Tatsache, dass Amazon seine Lovefilm-App noch nicht umbenannt hat ist etwas verwirrend. Eigentlich müsste die Universal-Applikation jetzt „Lovefilm & Amazon Prime Instant Video & Instant Video Shop“ heißen.
Der Download bietet nämlich den Zugriff auf mehrere Dienste. Amazon Prime-Kunden können auf „Amazon Prime Instant Video“ zugreifen und die 12.000 verfügbaren Streaming-Filme konsumieren. Wer Wert auf taufrische Filme legt, kann in der Lovefilm-App aber auch auf die bereits getätigten Einkäufe im Instant Video Shop zugreifen und so auch mobil die Kauf- und Leihfilme sehen, die am Rechner bezahlt wurden.
Lovefilm-Kunden die sich weiterhin Filme per Post liefern lassen möchten, nutzen die Lovefilm per Post-App für die Bestellung von DVDs.
Wie wird bezahlt?
Nur Amazon Prime: Wer bislang nur den exklusiven Paket-Versand genutzt hat wird sich ärgern. Nur Amazon Prime, lässt sich als Option nicht mehr buchen. Im 49€ teuren Paket ist nun automatisch das Jahres-Abo für Amazon Prime Instant Video integriert.
Nur Amazon Prime Instant Video: Der Video-Zugriff auf Amazons Streaming-Angebot lässt sich einzeln bezahlen, ganz ohne den Premium-Versand in Anspruch zu nehmen.
Dies macht beim Monatspreis von 7,99€ aber keinen Sinn. Hier bezahlt ihr knapp doppelt so viel wie bei Amazon Prime. Der einzige Grund der uns für die Inanspruchnahme der Einzel-Buchung des „Amazon Prime Instant Video“-Dienstes einfällt, ist die Option monatlich kündigen zu können. Während das Prime-Konto jährlich bezahlt wird, lässt sich „Amazon Prime Instant Video“ monatlich kündigen.
Lovefilm und Instant Video Shop: Beim DVD-Versand und dem virtuellen Video-Kaufangebot ändert sich vorläufig nichts. Hier wird pro Film, bzw. pro DVD-Kontingent bezahlt.
Studenten profitieren, Partner leider nicht mehr
Während Amazon nach wie vor eine vergünstigte Prime-Mitgliedschaft für Studenten anbietet, scheinen die Prime-Partner-Accounts im Video-Angebot nicht mehr zu funktionieren.
Prime-Accounts ließen sich früher von bis zu vier Nutzern im gleichen Haushalt einsetzen. Das Streaming-Angebot „Prime Instant Video“ setzt jedoch einen persönlichen Account voraus und kann nur mit dem Amazon-Konto genutzt werden, von dem auch die Prime-Jahresgebühr abgebucht wurde.