Audible Channels: Amazon-Tochter steigt ins Podcast-Geschäft ein
Im Februar mussten wir die Spekulationen, dass die Amazon-Tochter Audible künftig auch eigene Radioangebote produzieren und ihr Engagement im Podcast-Bereich ausbauen wird, in unserer Überschrift noch mit einem Fragezeichen flankieren. Jetzt steht fest: Audible steigt ins Podcast-Geschäft ein.
Vorerst nur in den USA verfügbar, wird der Hörbuch-Anbieter seinen Kunden zukünftig sogenannte „Channels“ anbieten. Redaktionell ausgewählte Podcast-Inhalte, die nach Themen und in Kategorien sortiert angeboten werden und kostenloser Bestandteil des konventionellen Audible-Abos sein werden. Amazon-Nutzer ohne Audible-Abo können die Channels 30 Minuten pro Woche kostenlos hören und, jetzt neu, die Podcast-Inhalte auch für $4.95 pro Monat ohne zusätzliches Hörbuch-Paket abonnieren.
Amazon tritt damit in die Fußstapfen des Musik-Streaming-Dienstes Spotify, der ausgewählte Video- und Podcast-Inhalte bereits seit dem vergangenen in seiner App listet und ebenfalls zum Gratis-Download anbietet.
Hintergrund dürfte die erklärte Strategie Amazons sein, ein umfassendes digitales Unterhaltungsprogramm anzubieten. Im Videobereich hat sich der Konzern mit seinen mittlerweile auch preisgekrönten Eigenproduktionen bereits einen Namen gemacht. Ähnliches soll nun beim hauseigenen Hörbuch-Angebot Audible folgen.
Audible bewirbt auf seiner Channels Sonderseite sowohl bekannte US-Podcasts (etwa die Hörangebote von Zeitungen, Webseiten und Nachrichtensendern) als auch anstehende Eigenproduktionen und verweist zum Zugriff auf die neuen Channels auf die hauseigenen Audible-App.
Wann und ob das Angebot auch hierzulande starten wird konnte ifun.de nicht in Erfahrung bringen. Audible Deutschland teilt auf Nachfrage mit, das Thema derzeit nicht kommentieren zu können.
Dass der Run auf den Podcast-Markt brummt, haben wir bereits in unserem Acast-Artikel unterstrichen: Während der Suchmaschinen-Anbieter Google erst kürzlich ein eigenes Podcast-Verzeichnis aufgebaut hat und Spotify die exklusiven Audio-Inhalte mit Böhmermann und Co. als Podcast-Content vermarktet, soll sich Apples mit professionellen Podcast-Anbietern über zukünftige Strategien zur Monetarisierung unterhalten haben.