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Ferienjobber im Interview

Undercover-Bericht aus dem iPhone-Werk

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Der New Yorker Student Dejian Zeng hat im Rahmen eines Studienprojekts einen befristeten Job beim iPhone-Hersteller Pegatron angenommen. Im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Business Insider berichtet Zeng von zermürbenden 12-Stunden-Schichten und strengen Sicherheitsmaßnahmen.

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Bilder: Dejian Zeng

Im Rahmen seiner sechswöchigen Tätigkeit war Zeng zunächst in der Endfertigung des iPhone 6s beschäftigt. Schichtbeginn war jeweils 19.30 Uhr, tagsüber konnten die Mitarbeiter in gemeinschaftlichen Schlafräumen mit Stockbetten nächtigen. Das Ganze für einen Monatslohn von umgerechnet etwa 420 Euro. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass das Pegatron-Werk in den vergangenen Jahren bereits mehrfach in der Kritik stand und Apple die Kontrollen dort eigenen Angaben zu folge seither verschärft hat. So kämen die Arbeiter in 99 Prozent aller Arbeitswochen auf eine Gesamtzeit von weniger als 60 Stunden, die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von Mitarbeitern, die an Apple-Produkten arbeiten liege sogar bei 43 Stunden. Zudem habe Pegatron die Gehälter im Laufe der letzten fünf Jahre um mehr als 50 Prozent angehoben.

Die iPhones werden Zeng zufolge auf Produktionsstraßen mit rund 100 Stationen gefertigt, er selbst musste an solchen Stationen beispielsweise den Lautsprecher festschrauben oder eine Schraube festziehen. Vor allem an in der Einlernphase seien auch derart einfache Tätigkeiten enorm anstrengend, da die Produktionsstraße den Takt vorgebe, später wandle sich das Ganze in triste Monotonie.

Die alltäglichen Sicherheitskontrollen im Werk würden besonders wenn neue Apple-Modelle in Produktion gingen deutlich verschärft. Zeng berichtet, dass die Metalldetektoren in den Türen bei Produktionsbeginn des iPhone 7 derart scharf gestellt wurden, dass sie selbst bei einer BH-Schnalle anspringen. Auch seien nun zu jeder Zeit Apple-Mitarbeiter anwesend, um die Produktion zu überwachen.

11 Tage am Stück gearbeitet

Wie Zeng berichtet, wird im normalen Produktionsbetrieb regelmäßig gegen die Vorgaben hinsichtlich der Arbeitsbedingungen verstoßen. So müssten Arbeiter teils bis zu 11 Tage hintereinander Schichtdienst leisten und der Druck, Überstunden zu machen, sei auch wenn die Firmenleitung dies abstreite zweifellos vorhanden.

Das mit etlichen Fotos garnierte Interview ist durchaus die Lesenszeit wert. Zeng will sich im Anschluss an sein Studium bei einer chinesischen Menschenrechtsorganisation engagieren.

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12. Apr 2017 um 12:23 Uhr von chris Fehler gefunden?


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