Mit WLAN und Bluetooth
Sonos Roam: Ein Blick auf den neuen Kompakt-Lautsprecher für drinnen und draußen
Mit dem Sonos Roam hat Sonos einen zweiten mobilen Lautsprecher am Start. Als kleiner Bruder präsentiert sich der Roam robuster und kompakter als der vor anderthalb Jahren vorgestellte Sonos Move und bietet somit deutlich flexiblere Nutzungsmöglichkeiten.
Mit einer Größe von 168 x 62 x 60 mm ist der Sonos Roam etwas kleiner als Konkurrenten wie der UE Boom oder JBL Flip. Die charakteristische dreieckige Form lässt den Lautsprecher nicht nur gut in der Hand liegen, sondern erlaubt auch eine flexiblere Platzierung. Der Roam kann gleichermaßen stehend oder liegend verwendet werden, die Klangeigenschaften passen sich dabei dank der integrierten Trueplay-Funktion automatisch an.
Ein gummiertes Gehäuse macht den Sonos Roam gegen Stürze unempfindlich. Zudem ist das Gerät der Schutzklasse IP67 entsprechend staub- und wasserdicht. Der Lautsprecher verzeiht es nicht nur problemlos, wenn er mal im Regen auf dem Balkon oder im Garten vergessen wird, sondern kann auch bis zu 30 Minuten in maximal einem Meter Tiefe unter Wasser liegen.
Einschalten und Akku-Laufzeit
Auf der Rückseite des Sonos Roam findet sich neben dem USB-C-Ladeanschluss ein Ein-Aus-Schalter. Bei der Benutzung fanden wir es ein wenig irritierend, dass man beim Einschalten weder akustisches noch haptisches Feedback erhält, mit Blick auf den geringen Druckpunkt des Schalters wäre dergleichen hilfreich. Beim „Ausschalten“ meldet dagegen ein angenehmes akustisches Signal, dass man nicht extra überprüfen muss, ob die weiße Kontrollleuchte an der Front des Lautsprechers noch brennt. Ein auf der gegenüberliegenden Seite unter dem Lautsprechergitter verstecktes rotes Lämpchen warnt bei niedrigem Akku-Stand.
„Ausschalten“ haben wir oben in Anführungszeichen gesetzt, weil der Lautsprecher durch das einfache Drücken der Ein-Aus-Taste lediglich in den Ruhezustand versetzt wird und so jederzeit schnell wieder aktiviert werden kann. Im Ruhezustand gibt der Hersteller die Akkulaufzeit mit bis zu 10 Tagen an, will man den Sonos Roam komplett ausschalten, so muss man die Ein-Aus-Taste fünf Sekunden lang drücken.
Im Betrieb gibt Sonos die Akkulaufzeit mit bis zu zehn Stunden an. Diese Angabe hängt natürlich von Faktoren wie Lautstärke und Netzwerkleistung ab, lässt sich unseren ersten Erfahrungen zufolge beim Hören mit moderater Lautstärke jedoch durchaus erreichen. Der Akku selbst ist über USB-C in zwei Stunden komplett geladen, drahtlos müsst ihr die doppelte Zeit ansetzen – der Roam ist mit jedem Qi-Ladegerät kompatibel. Der aktuelle Akku-Stand wird in der Sonos-App stets als Prozentwert unter dem Lautsprechername angezeigt.
Bedienung, WLAN, Bluetooth
Ein Tastenfeld auf der Stirnseite des Lautsprechers stellt Funktionen zum Starten und Pausieren der Wiedergabe sowie zur Regelung der Lautstärke zur Verfügung. Zusätzlich ist eine Lautsprechertaste verfügbar, die in Verbindung mit der Kopplung an einen Sprachassistenten zum Einsatz kommt. Die integrierten Mikrofone lassen sich hiermit aus- und einschalten, ein längerer Druck aktiviert verbundene Sprachassistenten als Alternative zum Aktivierungswort. Der Sonos Roam unterstützt Amazon Alexa und Google Assistant, beides kann über die App des Herstellers eingerichtet und für den Lautsprecher aktiviert werden.
Grundsätzlich verhält sich der Roam erstmal wie jeder andere Sonos-Lautsprecher und wird über die Sonos-Apps für Desktop oder Mobilgeräte verwaltet und bedient. Auch die Ersteinrichtung erfolgt über die Sonos-App, hierbei wird der Lautsprecher über 2,4 oder 5 GHz ins heimische WLAN und soweit vorhanden ein bestehendes Sonos-Netzwerk eingebunden. Zusätzlich kann der Roam aber auch als klassischer Bluetooth-Lautsprecher und damit unabhängig von einem WLAN-Netz verwendet und direkt mit einem Mobilgerät verbunden werden. Beim ersten Mal muss die Ein-Aus-Taste des Sonos Roam für eine Sekunde gehalten werden, um die Bluetooth-Einrichtung vom Mobilgerät aus zu ermöglichen, in der Folge steht der Lautsprecher automatisch für die Bluetooth-Ausgabe bereit.
Während diese Option beim Einsatz unterwegs unverzichtbar ist – einen Audio-Eingang gibt es nicht – dürfte zuhause WLAN die bevorzugte Verbindungsart darstellen. Der Sonos Roam lässt sich dann als vollwertiger Netzwerklautsprecher verwenden, inklusive Zugriff auf unterschiedlichste Musikdienste und Internetradio-Stationen. Dank Unterstützung von AirPlay 2 steht der Roam zudem als Ziel für die AirPlay-Ausgabe von Apple-Geräten zur Verfügung.
Klang und Trueplay
Mit Blick auf die Portabilität des Roam hat Sonos den Lautsprecher mit einer automatischen Trueplay-Funktion ausgestattet. Sobald der Sonos Roam angehoben und wieder abgestellt wird, analysieren die integrierten Mikrofone die Akustik und stimmen den Klang auf den neuen Einsatzort ab. Dies sorgt dafür, dass der Lautsprecher unabhängig von der Umgebung bestmöglich klingt und unerwünschte Resonanzen nach Möglichkeit vermieden werden.
Im Praxiseinsatz konnten uns die Klangeigenschaften des Sonos Roam durchaus überzeugen. Die Kombination aus digital verstärkten Hoch- und Mitteltönern bringt für diese Größe erstaunlich viel Dynamik und sorgt in allen Lautstärkebereichen für ausgesprochen guten Klang. Wer hier noch manuell eingreifen möchte, hat die für Sonos üblichen Equalizer-Einstellungen zur Verfügung. Neben der standardmäßig aktivierten Loudness-Funktion lassen sich für Höhen und Bässe manuelle Vorgaben festlegen.
Der Sonos Roam lässt sich mit seinesgleichen auch als Stereo-Paar konfigurieren. Ansonsten verhält er sich in Sonos-Systemen wie jeder andere Lautsprecher, kann also auch in Gerätegruppen eingebunden werden. Einzig die Kombination als Stereopaar mit einem Sonos Sub ist nicht möglich.
Sound Swap überträgt Musik zwischen Lautsprechern
Mit „Sound Swap“ ermöglicht es Sonos, die Musikausgabe auf Sonos-Lautsprechern mal eben „mit nach draußen“ zu nehmen oder umgekehrt. Durch längeres Halten der Wiedergabe-Taste kann die aktuelle Audioausgabe eines beliebigen Sonos-Lautsprechers direkt auf den Roam übertragen werden. Umgekehrt lässt sich auf diese Weise auch die Wiedergabe des Sonos Roam auf einem anderen Sonos-Lautsprecher fortsetzen.
Der Vorgang wird durch das Erklingen verschiedener Töne nacheinander beim Halten der Wiedergabetaste signalisiert. Wenn man die Taste nach dem dritten Ton loslässt, findet die Übergabe in die gewünschte Richtung statt. Abhängig vom Lautsprechermodell muss man den Roam dafür allerdings teils recht nah (ca. 30 cm) an den „Partner-Lautsprecher“ halten.
Hierbei gilt es zudem ein paar Einschränkungen zu beachten. Die Funktion steht nur im Zusammenspiel zwischen den neueren Sonos-Geräten zur Verfügung. Ausgeschlossen sind neben den Modellen Amp, Port und Connect auch die älteren, noch mit klassischen Tasten bestückten Sonos-Lautsprecher Play:1 und Play:3.
Sonos Roam ab Ende April erhältlich
Der Sonos Roam soll in den Farben Weiß und Schwarz noch in diesem Monat in Deutschland in den Handel kommen und kann bereits zum Preis von 179 Euro etwa bei MediaMarkt vorbestellt werden. Im Lieferumfang ist ein 1,2 Meter langes USB-A-Kabel mit abgewinkeltem USB-C-Stecker für die Verbindung zum Roam enthalten. Alternativ lässt sich auch jedes andere USB-C-Ladekabel verwenden, beispielsweise von einem MacBook-Ladegerät.
Kabelloses Ladegerät als optionales Zubehör
Als Sonderzubehör bietet Sonos auch ein speziell für den Roam optimiertes kabelloses Ladegerät an. Ihr könnt den Lautsprecher alternativ zum USB-C-Kabel zwar grundsätzlich auf jedem beliebigen Qi-Teller laden, das dreieckige Sonos-Ladegerät bietet jedoch mehr Komfort und richtet sich beispielsweise nicht nur magnetisch aus, sondern hält auch von alleine am Lautsprecher.
Ein iPhone lässt sich auf dem Sonos-Ladegerät übrigens nicht laden, umgekehrt könnt ihr den Sonos Roam jedoch auf einem MagSafe-Teller betanken, hier allerdings ohne die Magnetfunktion.
Das zum Preis von 49 Euro erhältliche Sonos-Ladegerät würden wir als nettes, aber keinesfalls zwingend notwendiges Add-on bezeichnen. Im Lieferumfang ist neben dem Ladeteller mit fest verbundenem USB-A-Kabel auch das passende Netzteil enthalten.