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Datenschutz als zentrale Position

Jolla Phone: Ein europäisches Smartphone auf Linux-Basis

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Mit dem Jolla Phone verfolgen die Entwickler des Betriebssystems Sailfish OS ein ambitioniertes Ziel. Das Gerät soll mit zeitgemäßen Funktionen dienen und zugleich höchste Standards zum Schutz der persönlichen Daten einhalten. Das dahinterstehende, in Finnland ansässige Unternehmen führt das Erbe von Nokia weiter und beschäftigt zum Teil einst für die legendäre Marke tätige Entwickler.

Bei der Konzeption des Geräts und der damit verbundenen Funktionen wurde die Nutzergemeinde von Jolla aktiv einbezogen. Was daraus entstanden ist, präsentiert Jolla nun als europäische Alternative zu den etablierten Smartphone-Plattformen von Google und Apple.

Jolla Phone Schalter

Im Gegensatz zu Android und iOS basiert das von Jolla entwickelte Sailfish OS auf Linux. Das Konzept verfolgt die Idee, Nutzern die bestmögliche Kontrolle über ihre Daten zu ermöglichen. Dieser Ansatz zeigt sich nicht nur bei der Software, sondern auch bei der von Jolla angekündigten Hardware. So soll das Jolla Phone über einen frei konfigurierbaren physischen Schalter verfügen, mit dem sich etwa Mikrofon, Bluetooth oder auch sämtliche installierten Android-Apps deaktivieren lassen.

Auslieferung erst Mitte 2026

In der Praxis kann sich das Konzept des Jolla Phone allerdings erst ab Mitte 2026 beweisen. Momentan läuft noch die Finanzierungsrunde für die Produktion der ersten Geräte. Mittlerweile haben schon mehr als 6.000 Nutzer das Smartphone vorbestellt. Maximal sollen von der ersten Version des Jolla Phone 10.000 Stück verkauft werden. Interessenten müssen eine Anzahlung von knapp 100 Euro leisten, um das Telefon zum Vorzugspreis von 579 Euro zu erhalten.

Jolla Phone Abmessungen

Technisch soll sich das Jolla Phone nicht vor den aktuellen Geräten der großen Anbieter verstecken müssen. Das 6,36 Zoll große Smartphone soll von einem leistungsfähigen Prozessor angetrieben werden, auf 4G und 5G funken und mit 12 GB RAM sowie 256 GB Speicher ausgestattet sein, der sich mithilfe einer microSD-Karte erweitern lässt. Die Rückkamera wird mit 50 Megapixeln und die Selfiekamera mit 13 Megapixeln angegeben. Entsperren lässt sich das Gerät über einen in die Power-Taste integrierten Fingerabdrucksensor.

Akkutausch durch den Nutzer

Bemerkenswert ist vor allem auch das modulare Konzept des Jolla Phone. So soll sich nicht nur der Akku problemlos vom Nutzer tauschen lassen, sondern man kann generell die Rückwand des Gehäuses entfernen, um Zugriff auf eine Hardware-Schnittstelle zu erhalten, deren Details die Jolla-Entwickler freigeben wollen, sobald sie die Zahl von 10.000 Vorbestellungen erreicht haben.

Die Endmontage, Softwareinstallation und Qualitätskontrolle finden laut Jolla vollständig in Finnland statt. Mit der Wahl des Standorts Salo knüpfe man bewusst an die frühere Bedeutung der Region für die europäische Mobilfunkindustrie an. Jolla will damit nach eigener Darstellung zudem ein Signal für technologische Eigenständigkeit innerhalb Europas setzen.

30. Dez. 2025 um 12:54 Uhr von chris Fehler gefunden?


    27 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Woher bekommt man die Apps?
    Setzen die da nen Store auf, oder kann man alle Linux Pakete installieren (die dann nicht auf das kleine Display abgestimmt sind)?

  • Sehr interessant, ist tatsächlich an mir vorbei gegangen. Würde ich gerne als Arbeitsgerät nutzen.

  • Ich wünsche viel Erfolg. Sollte es möglich sein alle relevanten Apps wie Banking usw dort zu nutzen eine interessante Alternative.

    • Und da bin ich gespannt wie es sein wird.
      Von dem Purism Librem 5 hört man auch nichts mehr.
      Das war auch zu teuer.
      Ich weiß das die viel selber Entwickler haben, aber das war vielleicht das Problem.

  • Wird niemals eine ernsthafte Konkurrenz für Apple oder Google sein. Bestenfalls ein Nischenprodukt m.M.n.

    • Soll ja auch nicht als Konkurrenz gedacht sein, siehe schon die angestrebte Vorbestellerzahl von 10.000 Stück (Apple verkauft im Jahr über 200 Millionen iPhones).

    • Die USA sind uninteressant geworden und das wird in den nächsten Jahren noch stärker werden. Ich kaufe ausschließlich nur noch europäische Artikel und die alten USA-Sachen nutze ich nur noch, bis sie den Geist aufgeben.

    • Wer weiß schon wie die Zukunft ausschaut.
      Nokia oder Blackberry sind untergegangen. Blaupunkt, metz, Löwe, Philips, Triumph und co haben die falsche Richtung eingeschlagen. Der Kampf gegen Mp3 wurde auch verloren usw usw.
      Ich finde es gut wenn es solche Nischen Produkte gibt.

  • Seit Jahren ein interessantes Projekt.

    Leider mit der Finanzierung des Jolla Tablets damals nicht gut ausgegangen.
    Also erstmal abwarten, bevor ich nochmal finanziere.

  • Bleibt nur viel Erfolg zu wünschen für die digitale Unabhängigkeit Europas

  • Dann bin ich mal gespannt auf Einzelheiten, ich finde das ausgesprochen interessant.

  • Viel Erfolg. Wird am Ende aber sicher auch von der EU kaputt reguliert.

  • Ironischerweise fallen solche kleine Hersteller nicht unter die meisten EU-Regulierungen. Die können eigentlich frei machen, was sie wollen. :)

  • Setz mich mit sailfoshos / jolla seit dem Nexus 4 damals auseinander. Leider bis heute dem Normalen User nicht zu empfehlen. Zu viel muss manuell justiert werden. Das c2, welches erst vor einem Jahr oder so rauskam, läuft auch noch nicht rund. Es wäre wünschenswert, im Rahmen der digitalen Souveränität, es würde eine europäische Initiative geben die in das Projekt einmal richtig Geld steckt. Dann könnte es eine super Alternative werden. An sich ist das System ausgereift und bietet fast alles, was andere Phones auch bieten. Einzig, wie bereits erwähnt, muss zu oft händisch eingegriffen werden. Native Apps gibt es leider nicht viele. HW oft beim Release schon etwas älter…

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