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Aufwändiger Vergleichstest im Video

Ist schnelles Laden tödlich für Smartphone-Akkus?

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Auf den YouTube-Kanal HTX Studio haben wir kürzlich erst anlässlich der dort veröffentlichten hervorragenden und kompetenten Besprechung des iPhone 17 Pro hingewiesen. Die neueste Veröffentlichung der Videomacher will nun die Frage beantworten, in welchem Umfang sich die Schnellladefunktion moderner Geräte negativ auf deren Akku auswirkt.

Der hierfür zugrunde gelegte Versuchsaufbau dürfte, wenn man die Testlabore von Herstellern außen vor lässt, einzigartig sein. Zusätzlich zu ersten, zum Teil aufgrund technischer Probleme abgebrochenen Versuchen, kamen am Ende 20 Smartphones zum Einsatz, bei denen insgesamt 500 Ladezyklen simuliert wurden, was ungefähr anderthalb Jahren normaler Nutzung entspricht.

Akkutest Htx1

Um konkrete Vergleichswerte mit Blick darauf zu erhalten, wie stark unterschiedliche Ladearten den Akku beanspruchen, hat die Versuchsreihe zunächst zwei Gerätegruppen für gewöhnliche Schnell- und Normalladung umfasst. Ergänzend wurde dann noch überprüft, ob es einen Einfluss auf die Abnutzung des Akkus hat, wenn dieser nur im Bereich zwischen 30 und 80 Prozent geladen wird.

Schnellladen im Vergleich

Bei den iPhones lag der Kapazitätsverlust der langsam geladenen Modelle nach Abschluss der Zyklen bei 11,8 Prozent. Die Schnellladegruppe wies im gleichen Zeitraum 12,3 Prozent Verlust auf. Somit hat die Akkuleistung über den simulierten Zeitraum von anderthalb Jahren hinweg lediglich um 0,5 Prozent mehr nachgelassen, wenn die Geräte nicht schonend, sondern durchweg schnell geladen wurden

Akkutest Htx

Bei Android zeigte sich interessanterweise ein entgegengesetztes Bild: Hier führten die Normalladegeräte zu 8,8 Prozent Verlust, während die Schnellladegruppe lediglich 8,5 Prozent Akkukapazität verloren hat.

Schonendes Laden im Teilbereich

Die Geräte, die stets nur zwischen 30 und 80 Prozent betrieben wurden, verloren in der Tat weniger Kapazität als die stets vollständig geladenen Vergleichsmodelle. Die Auswirkungen halten sich jedoch in Grenzen. Beim iPhone wurde der Kapazitätsverlust dadurch um rund vier Prozentpunkte reduziert, bei Android um 2,5 Prozentpunkte.

Interessant ist auch, wie sich der allgemeine Alterungsprozess der Akkus auf deren Nutzungsdauer und Leistung auswirkt. So verkürzt sich die Laufzeit spürbar, wenn sich die Gesamtkapazität auf 85 Prozent reduziert. Bei einer Restkapazität von rund 80 Prozent werde ein Austausch ratsam.

Negativer Einfluss zu vernachlässigen

Wenn man sich nicht weiter mit den technischen Details der Untersuchung befassen will, sollte man zumindest das von HTX Studio formulierte Fazit mitnehmen. Die unterschiedlichen Ladepraktiken wirken sich nur unwesentlich auf die Lebenszeit und Leistungsfähigkeit der Akkus aus. Somit sollte man sich hier nicht von Zwängen leiten lassen, sondern die Geräte stets so benutzen, dass sie sich als bestmöglicher und komfortabler Begleiter im Alltag erweisen.

10. Nov. 2025 um 09:55 Uhr von chris Fehler gefunden?


    48 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Spannend. Mich würde jetzt mal genau interessieren wie Android Geräte anders laden, so dass dieses Phänomen auftaucht.

    • Vielleicht laden sie nicht anders, sondern werden einfach anders hergestellt. Bin jetzt kein Experte. Habe Powerbanks verschiedener Preisklassen und bei den billigeren ist es schon häufig so, dass die nicht so langlebig sind.
      Scheint also Unterschiede bei den Qualitäten von Akkus zu geben.

      • Da zwar die ausgelesenen Werte bei den Androiden besser aussahen, beim Durchhaltetest der degenerierten Akkus gegen neue Akkus die Differenz bei den Androiden zwischen Neu und Alt gemittelt den gleichen 9 Prozent wie beim gleichen Test mit den iPhones entsprachen, ist durchaus ein Unterschied beim Ladecontroller möglich. Größere Puffer als Schutz vor Tiefentladungen und zur Kompensation für Kapazitätsverluste sind durchaus möglich. Da der Unterschied zwischen Neu und Alt in der Praxis gleich und lediglich die Anzeigewerte voneinander abweichen, dürfte die Qualität der Akkus zwischen den iPhones und Androiden in diesem Falle recht vergleichbar gewesen sein. Allerdings gibt es generell natürlich häufiger qualitative Unterschiede bei Zellen und Controllern, das ist richtig.

    • Apple ist ein Sparbrötchen und baut kleinere Akkus ein, als in Android-Phones üblicherweise stecken, und gleicht das durch sparsamere und besser optimierte Software aus (mehr Gewinn für Apple). Die geringere grundsätzliche Kapazität führt vermutlich dann auch zu dem geringfügig schnellerem Ende, weil eben weniger Reserven da sind. Aber bei diesen kleinen Abweichungen im kleinen einstelligen Prozentbereich merkt man das eher gar nicht, braucht sich somit nicht ernsthaft Sorgen machen.

  • Was dabei nicht zum Tragen kommt, ist die Temperatur bei Nutzung und Laden.

    Das bewirkt ja zB bei eAutos einen schnelleren Verfall der Batterie.

    • Bei den E-Autos ist ja die Entladung bei Kälte deswegen höher, weil man den Akku heizt, um eine Schädigung zu vermeiden. Erst im Sommer kam eine Studie heraus, die zeigte, dass die E-Auto-Akkus viel langsamer degradieren als bisher angenommen.

      Beim Thema Schnellladen vs. langsam laden bei E-Autos kenne ich leider noch keine Studie, die vergleichbar zu dieser generellen Lifetime-Studie oder der Studie an Smartphones im Artikel wäre…

    • Es wurde im Video gesagt dass hohe Temperaturen schädlich für den Akku sind. Das gilt für alle Akkus.

      • Was natürlich besonders bei wireless schnelladern der Fall ist.

      • Ähm nein. Mit MagSafe Ladern, die durch den Magneten dafür sorgen, dass die Ladespulen von MagSafe Puck und iPhone optimal zueinander ausgerichtet sind, wird der Akku auch nicht nennenswert wärmer als beim Schnelladen über das Kabel. Ohne Magneten kann es dazu kommen, dass die Spulen nicht genau übereinander liegen, dann wird das Gerät heiß.

      • @Klabusterbär: sämtliche von mir in Autos getesteten QI Ladeschalen haben, wenn keine aktive Kühlung vorhanden war, regelrecht gekocht.

        Da kann mir keiner sagen, dass das gesund ist, egal ob MagSafe oder nicht

        Ich lade nur noch mit Kabel

      • Vielleicht nicht so viel bei Temu und Ali einkaufen

    • Schnelleren, aber nicht schnellen.

      Ob der Akku jetzt nach 1.000.000 km oder 800.000 km auf 80% rutscht, dürfte am Ende zu vernachlässigen sein.

      • Wenn das Auto mehr Reichweite hat als man braucht, schon.
        Ansonsten muss halt plötzlich ein weiterer Ladestop eingeschoben werden.

    • Bei modernen BEV wird der Akku optimal temperiert. Das ist allenfalls ein Problem wenn du nach dem Kaltstart bei Frost direkt ein Drag Race veranstaltest. Moderne Akkus von BEV sind entsprechend ausgesprochen langlebig.

  • Hätte ich so nicht erwartet. Die Ergebnisse im vergleich dazu bei induktiven Laden wären auch interessant!

  • Haben die auch was zum MagSafe oder generell Induktionsladen gesagt. Ich lade mein iPhone 14 seit 2 Jahren nur mit MagSafe und habe noch 85% Kapazität. Deutlich weniger nach 2 Jahren als beim meinem iPhone 11 davor das mit dem Stecker geladen wurden. Könnte am iPhone oder am Ladevorgang liegen.

    • Hm, ich denke man sollte auch stark bedenken, dass ein Akku eines Gerätes, nicht mit dem Akku eines anderen Gerätes vergleichbar ist, da diese anders zusammengesetzt und aufgebaut sein können. Ich weiß das aber nicht, vermute nur. Wenn sich da wer auskennt, wäre das sicher interessant.

    • Magsafe unterscheidet sich da nicht vom schnellen Laden. Es entsteht etwas mehr Wärme. Ansonsten ist das gleich. Wird also auch in dem Bereich liegen.

      Anekdotisch: Mein fast ausschliesslich über Magsafe und ansonsten schnell geladener iPhone 15 Pro Max Akku hat nach 490 Zyklen noch 88% der Kapazität zur Verfügung.

      • Ich habe das Handy im Sommer im Auto an dem MagSafe Ladepuk angeschlossen und zusammen mit Maps und dem Laden wird es so warm dass es oft nicht weiterlädt. Ich vermute dass die Wärme Entwicklung mit dem stärkeren Verfall des Akkus zu tun hat. Das nächste Handy wird nur noch mit MagSafe gehalten und per Kabel geladen. Mal gucken ob es was bringt.

    • Ich lade nie mit MagSafe und hab nach über einem Jahr immer noch 100%

  • Und genau deswegen lade ich mein iPhone immer bis 100 %, mit 30 W.

  • 15 Pro Max.
    Laden bis 80% fest eingestellt und nie unter 20% gefallen.
    Nach 2 Jahren:
    580 Ladezyklen.
    Kapazität 95%

  • Ich bleibe beim langsamen Laden. „Old habits die hard“.

  • Gleiches hat man unlängst bei der E-Mobilität an Langläufer mit mehr als 200tkm gemessen, welche ausschließlich am HPC geladen wurden. Die Batteriemanagementsysteme regeln mittlerweile sehr gut die Wohlfühl-Temperatur der Akkus und können schaden abwenden. Kann mir gut vorstellen, das ähnliches mit den Akkus von Handys gemacht wird.

  • Deckt sich mit den Erfahrungen bei E-Autos, dass die 20-80 Regel mehr bringt als auf Schnellladen zu verzichten. Akkutemperierung hat den größten Effekt.

  • Kann man denn den Vergleich bei so geringen Unterschieden überhaupt ernst nehmen? Vielleicht spielt es einfach gar keine Rolle. Und die kleinen Unterschiede kommen nur aufgrund minimaler Varianzen der Geräte selber zustande. Ich selbst habe nach 2 Jahren noch 97% akkuleistung gehabt… woran liegts?

  • Mir gefällt das Fazit im Video: „Wurscht, wie man es lädt … aber es gibt einem das Gefühl, etwas für das Gerät getan zu haben“ ;-)))

    • Californiasun86

      Samariter oder warum brauchste so ein Gefühl? Wenn das doch quasi nichts bringt diese Sparerei (bis 80% oder langsam laden), dann nehme ich doch lieber einen wirklich vollen Akku in den Tag mit.

  • Peter von Frosta

    Is mir völlig Wurst was gut oder schlecht für den Akku ist wenn es schnell gehen muss! Und wenn wir mal ehrlich sind dann tauschen wir die Smartphones doch eh schneller aus als der Akku den Geist aufgibt!? Von daher interessiert mich sowas eher weniger.

  • Dieser Kanal (HTX Studio) hat wirklich eine außergewöhnliche Qualität, was die Produktion der Videos angeht. Es freut mich vor allem, dass es sich anscheinend um ein sehr junges Team handelt.

    Es wäre interessant gewesen, zu sehen, wie es sich mit dem Wireless Charging verhält.

  • Biete weniger, 12 Pro, immer geladen wie verfügbar. mal fastcharge, mal mit 5w netzteil, mal mit induktion.
    Seit Tag 1 Iphone 12 Pro nutzung 73% Kapazität :D

  • iPhone 16 Pro
    Erst nach 248 oder 249 Ladezyklen ist die Kapazität von 100% auf 99% gesunken (in ca. 1 Jahr und 1-2 Wochen Nutzung)
    Wie?
    Vielleicht 5-10x unter 30-10% sinken lassen.
    Keine 20x auf 100% geladen.
    Gefühlt 90% der Male mit wenig Leistung laden lassen (integrierter USB am höhenverstellbaren Schrebtisch), ansonsten mit Schnell-Laden.
    Wenige Male induktiv laden lassen (Powerbank).

    Ich habe nicht genau Buch geführt aber so ungefähr war das :)

    • Ps: Wenn nicht auf 100% geladen wurde, dann bis max. 80%.
      Meist habe ich bei 40% wieder angestöpselt, da ich eh viel am Schreibtisch bin.

      Fazit: Es bringt schon etwas. Für andere Nutzungsarten wäre das aber nicht so machbar.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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