Garmin Vivoactive: Die neue GPS-Smartwatch im Video
Garmin hat mit der Vivoactive eine Smartwatch vorgestellt, die sich ergänzend zur iPhone-Anbindung nicht nur als gewöhnlicher Fitnesstracker nutzen lässt, sondern dank wasserdichten Gehäuse und GPS-Sensor auch erweiterte Sportfunktionen bietet. Wir konnten bereits einen ersten Blick auf die voraussichtlich ab April erhältliche Uhr werfen.
Mit wenigen Worten lässt sich die Vivoactive als Hybrid aus dem mit Smartwatch-Funktionen ausgestatteten Fitnessarmband Vivosmart und einer GPS-Sportuhr beschreiben. Die Uhr bietet also die Möglichkeit, Ereignisse aus der Mitteilungszentrale des iPhone direkt am Handgelenk anzuzeigen und kombiniert zudem die Funktionen einfacher Fitnesstracker mit erweiterten Trainingsoptionen für Läufer, Radfahrer, Golfer und Schwimmer. Dieser Leistungsumfang lässt sich durch optional installierbare Apps noch erweitern. Zusätzliche Sensoren wie Herzfrequenz- oder Kadenzmesser können über Bluetooth oder ANT gekoppelt und integriert werden.
Bei all dieser Vielseitigkeit ist es Garmin gelungen, die Uhr mit einer vergleichsweise hohen Akkulaufzeit auszustatten. Ohne GPS-Funktion spricht der Hersteller hier von bis zu drei Wochen und die mit aktiviertem GPS-Sensor angegebene Nutzungsdauer von bis zu 10 Stunden muss sich im Vergleich mit reinen Sportuhren ebenfalls nicht verstecken. Wer jetzt ein besonders großes oder schweres Gehäuse vermutet, täuscht sich. Die Vivoactive ist außergewöhnlich dünn und mit nur 38 Gramm so leicht, dass wir beim ersten Betrachten des Vorserienmodells kurz den Eindruck hatten, wir halten eine Gehäuseattrappe in der Hand.
Die Smartwatch-Funktionen der Vivoactive decken sich wie eingangs erwähnt weitgehend mit den vom Fitnessarmband Vivosmart bekannten Möglichkeiten, das Gerät weist also mittels Vibration auf eingehende Nachrichten, Anrufe, Kalendertermine oder sonstige Push-Mitteilungen hin und diese können auf dem Display der Uhr dann auch komplett gelesen werden, ohne das iPhone aus der Tasche zu nehmen. Telefonieren kann man damit allerdings nicht, ebenso können auf der Uhr auch keine Antworten oder neuen Nachrichten verfasst werden.
Darüber hinaus bietet die Viovactive die Möglichkeit, die Musikwiedergabe auf dem iPhone zu steuern und hilft durch die Möglichkeit, ein akustisches Signal auf dem iPhone abzuspielen auch bei der Suche nach einem verlegten Gerät. Hierbei ist zudem eine optische Entfernungsanzeige auf dem Bildschirm der Uhr behilflich – das Ganze funktioniert natürlich nur, solange das iPhone per Bluetooth mit der Uhr verbunden ist. Wer eine Virb-Actionkamera von Garmin besitzt, kann diese ebenfalls mit der Uhr fernbedienen.
Der integrierte Schrittzähler lässt sich wahlweise mit einem fixen oder auch automatisch angepassten Tagesziel ausstatten und ist vom Hauptbildschirm der Uhr jederzeit durch eine Wischgeste abrufbar. Neben den gezählten Schritten wird hier auch die zurückgelegte Distanz und der damit zusammenhängende Kalorienverbrauch angezeigt. Die erweiterten Sportfunktionen sind dann über einen separaten Home-Bildschirm erreichbar: Laufen, Radfahren, Schwimmen und Golf.
Mit aktivierter GPS-Funktion kann beim Laufen oder Radfahren die Geschwindigkeit, zurückgelegte Distanz und Zeit erfasst werden. Dabei wird auch die Route aufgezeichnet, nach Abschluss der Aktivität kann diese dann in der per Bluetooth mit der Uhr verbundenen Garmin-Connect-App oder über das Connect-Webportal grafisch ausgegeben werden.
Die wasserdichte Uhr bietet auch spezielle Funktionen für Schwimmer. Hierzu gehört die Möglichkeit, sich die Schwimmgeschwindigkeit oder die Anzahl der Armzüge anzeigen zu lassen, die für einen bestimmte Strecke benötigt wurde. Basis hierfür ist die Eingabe der jeweiligen Schwimmbadlänge beim Starten einer neuen Aktivität.
Des Weiteren hat Garmin auch Funktionen der hauseigenen Golfuhr Approach S1 in die Vivoactive integriert. Hier lässt sich die Entfernung bis zum Anfang, Mitte oder Ende des Grüns sowie zu markanten Punkten des Platzes ablesen. Als Basis dafür dienen die optional auf der Uhr speicherbaren Daten von 38.000 Golfplätzen weltweit.
Entwickler können eigene Apps erstellen
Zur Erweiterung des Leistungsumfangs der Uhr bietet Garmin externen Entwicklern die Möglichkeit, eigene Apps für die Vivoactive zu erstellen. Die Plattform dafür steht mit dem Entwicklerportal Connect IQ bereits und die mit der Uhr ausgelieferte Wetter-App sowie verschiedene Zifferblatt-Varianten sind erste Beispiele dafür. Weiter sind spezielle Sensorauswertungen, Widgets für den schnellen Zugriff auf bestimmte Daten oder Funktionen aber auch spezielle Anwendungen für per Bluetooth oder ANT mit der Uhr verbundenes Zubehör denkbar. Diese zusätzlichen Anwendungen sollen stets kostenlos erhältlich sein.
Wir sind jetzt schon auf unseren ersten Praxistest gespannt. Die als „Multi-Sport-GPS-Uhr für Jedermann“ vermarktete Vivoactive hat sicherlich Potenzial und könnte sich als gute Alternative für mit Blick auf die nach bisherigem Informationsstand eher bescheidenen Standalone-Sportfunktionen der Apple Watch enttäuschte Smartwatch-Interessenten platzieren.
Garmin will die Vivoactive im April zum Preis von 249 Euro auf den Markt bringen. Die Uhr wird zunächst komplett Schwarz oder Weiß angeboten, optional lässt sich die Optik dann noch mithilfe verschiedener Armbänder variieren. Neben Lederarmbändern in Schwarz und Weiß sollen zum Verkaufsstart auch Silikonbänder in weiteren Farben, darunter Grau, Weinrot, Dunkelblau, Pink oder Lila zur Auswahl stehen.