Bonuspunkte für die App
Erfahrungsbericht: Fitbit Charge 2 Fitness-Tracker mit Herzfrequenzmessung
So ganz subjektiv und aus persönlicher Sicht könnte ich das Thema schnell abhandeln. Der Fitbit Charge 2 ist der beste Fitness-Tracker, den ich bislang getragen habe (und das waren einige). Entscheidend trägt zu diesem Urteil auch die seit jeher sehr gute Fitbit-App bei. Schade nur, dass das System weiterhin weitgehend geschlossen bleibt und so beispielsweise auch eine Apple-Health-Anbindung verhindert.
Fitbit ist im Bereich der Fitness-Tracker Weltmarktführer. Das Unternehmen seit etlichen Jahren in diesem Umfeld aktiv, unseren ersten Fitbit hatten wir bereits vor fast fünf Jahren (damals noch) am Gürtel hängen. Die umfassende Erfahrung in diesem Bereich macht sich besonders beim Zusammenspiel mit der Fitbit-App bemerkbar. Die Synchronisierung läuft stets fehlerfrei und flott, Live-Daten und Statistiken werden übersichtlich und ansprechend präsentiert.
Der Fitbit Charge 2 im Überblick
Fitbit gelingt es, den Charge 2 trotz integriertem Herzfrequenzsensor vergleichsweise schlank und elegant wirken zu lassen. Dank wechselbarer Armbänder kann man der Optik des Trackers eine persönliche Note verpassen. Auf dem großen OLED-Touch-Display werden die aktuelle Uhrzeit sowie Fitnessdaten hell und in hervorragender Schärfe gut lesbar angezeigt.
Der Bildschirm aktiviert sich beim Anheben der Hand oder durch Tippen mit dem Finger. Für die Anzeige der Uhrzeit stehen verschiedene Zifferblattvarianten zur Verfügung. Durch weitere Ansichten, wie aktuelle Herzfrequenz, zurückgelegte Schritte usw. springt ihr ebenfalls durch Fingertippen. Was hier genau angezeigt wird oder nicht angezeigt werden soll, lässt sich über die App vorgeben.
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Werten lassen sich über die zugehörige App abrufen. Wir haben mit den iPhone-Modellen SE und 7 getestet. Die Bluetooth-Verbindung war stets zuverlässig und Live-Werte wie die aktuelle Herzfrequenz oder Schrittzahl sofort da. Die ausführliche Synchronisierung läuft im Hintergrund dann etwas länger, hier werden weitere Daten wie die Schlafanalyse oder auch erfasste Aktivitäten übertragen.
Ftiness-Tracking und Auto-Aktivitäten
Der Fitbit zählt neben den gelaufenen Schritten auch erklommene „Stockwerke“, hier zählt auch ein ansteigender Wanderweg oder dergleichen mit. Auf Basis eurer Körperdaten wird die vollzogene Bewegung auch gleich in verbrauchte Kalorien umgerechnet. Was mir besonders gut gefällt ist die automatische Erfassung von „Trainings“ oder sportlichen Aktivitäten. Welche Aktivitäten hier erfasst werden, definiert ihr weitgehend selbst. Ich habe hier über die Einstellungen beispielsweise Spaziergänge, Läufe oder auch Radfahren ab 15 Minuten festgelegt und nehme so auch größere Gassirunden mit dem Hund in die Statistik mit auf.
Diese automatische Erkennung funktioniert hervorragend. Nach einer Synchronisierung dauert es zwar ein paar Minuten, dann bekommt ihr die betreffende Aktivität in der Trainigsübersicht angezeigt. Der Charge 2 erkennt bei mir zuverlässig, ob ich spazieren gehe, Laufe oder auch mit dem Rad unterwegs bin. In der Auswertung werden dann Dauer, die anhand der Schrittzahl errechnete zurückgelegte Strecke und Details zur Herzfrequenz inklusive der Aufteilung in Herzfrequenzzonen angezeigt.
Der Fitbit Charge 2 hat keinen GPS-Sensor integriert, somit bekommt ihr hier standardmäßig keine Ortsinformationen mit. Wenn ihr dies wollt, müsst ihr das iPhone dabei haben und die Aktivität über die Fitbit-App starten. Die oben genannten Angaben werden dann um eine Kartenansicht ergänzt.
Die oben erwähnten Features nutze ich aktiv und lasse mich dabei durchaus hier und da animieren, noch ein paar Schritte bis zum 10.000er-Ziel zu machen oder auch das sogenannte Trainigsziel zu erreichen. Hier legt man fest, an wieviel Tagen pro Woche man eine der automatisch erkannten Aktivitäten absolvieren möchte. Wie nahezu alle Fitness-Tracker hat der Fitbit auch einen Nörgel-Modus, der euch dazu auffordert, nicht nur herumzusitzen, sondern regelmäßig aufzustehen und ein paar Schrtte zu machen. Ich persönlich bin gegen derlei recht resistent, aber es gibt sicher Nutzer, bei denen die Bewegungserinnerungen mehr Erfolg haben.
6 Tage rund um die Uhr
Dank einer Akkulaufzeit von 5 Tagen (laut Hersteller, bei uns sind es eher 6 Tage oder sogar mehr) und dem angenehmen Design, lässt sich der Charge 2 rund um die Uhr tragen und damit auch zur Schlafüberwachung verwenden. Das Ins-Bett-Gehen und Aufstehen wird automatisch erkannt, in der App seht ihr dann ausführlich Einschlaf und Aufwachzeiten sowie nächtliche Unterbrechungen wie Aufwachen oder Ruhelosigkeit.
Als kleine Extra-Features bietet der Charge 2 Atemübungen sowie Wettkämpfe und sogenannte Abenteuer in Verbindung mit der Fitbit-App. Die Atemübungen kennt ihr ähnlich vielleicht auch von der Apple Watch. Per Anleitung fahrt ihr für kurze Zeit den Stress runter. Dergleichen ist eigentlich ganz angenehm und tut gut, man sollte sich hierfür eigentlich regelmäßig Zeit nehmen.
Wettkämpfe sind Herausforderungen, die einen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen bzw. Tages- oder Wochenzielen gegen andere Fitbit-Nutzer bzw. Freunde antreten lassen. Wer für sich für sich alleine animieren lassen will, kann sogenannte „Abenteuer“ aktivieren. Durch das Erreichen unterschiedlicher Schrittziele könnt ihr in der App dann virtuell beispielsweise den Yosemite-Nationalpark erkunden oder am New York Marathon teilnehmen.
Die Möglichkeit, die zu sich genommene Flüssigkeitsmenge oder Nahrungsmittel zu tracken, nutze ich nicht. Für beides habe ich auch schon andere Apps ausprobiert, egal auf welche Weise, mir ist das einfach zu mühsam. Fitbit bietet über die App aber entsprechende Möglichkeiten. Ebenso könnt ihr hier manuell oder automatisch euer aktuelles Gewicht eingeben. Fitbit bietet selbst ja die Aria als Gesundheitswaage mit iPhone-Anbindung an, ich habe meine Withings-Waage mit meinem Fitbit-Konto verknüpft. An dieser Stelle noch der Hinweis, dass Fitbit ein Benutzerkonto zwingend voraussetzt. Ein Bonus dieser Reglementierung ist die Möglichkeit, dann auch per Webbrowser auf die persönlichen Statistiken zugreifen zu können.
Das Charge 2 lässt sich zusätzlich auch zur Anzeige von Smartphone-Benachrichtigungen und als Wecker nutzen. Für die Anzeige eurer iPhone-Nachrichten könnt ihr jeweils festlegen, ob ihr Anrufe, Textnachrichten und Kalendererinnerungen auf dem Armand angezeigt bekommen wollt – allerdings keine Benachrichtigungen von Drittanbieter-Apps wie WhatsApp oder unsere Push-News. Bei Textnachrichten wahlweise nur den Absender oder auch den Nachrichteninhalt, Die Infos laufen auf dem schmalen Display dann als Laufschrift durch. Zudem besteht die Möglichkeit, das Armband für Erinnerungen oder als Wecker zu benutzen. Die Vibrationsalarme lassen sich auch wiederholend festlegen, diese Wiederholungen können auch nur für bestimmte Wochentage festgelegt werden.
Der Fitbit Charge 2 ist seit den Spätsommer auf dem Markt und in zwei verschiedenen Größen zu Preisen ab 149 Euro erhältlich.