ePA ohne Selbstbestimmung
Elektronische Patientenakte: Zwischen Fortschritt und fehlender Kontrolle
Seit Ende April 2025 wird die elektronische Patientenakte (ePA) bundesweit eingesetzt. Ziel ist es, das Gesundheitswesen digital zu vernetzen und Abläufe effizienter zu gestalten. Immer mehr medizinische Einrichtungen nutzen das System. Parallel dazu mehren sich jedoch kritische Stimmen, die auf Defizite beim Datenschutz und der Kontrolle durch die Versicherten hinweisen.
Nutzung der ePA wächst deutlich
Nach Angaben der gematik, der zentralen Organisation für digitale Anwendungen im Gesundheitswesen, arbeiten inzwischen etwa 46.000 von insgesamt 160.000 Einrichtungen in Deutschland mit der ePA.
An Spitzentagen wird die Plattform von medizinischen Fachkräften für rund sechs Millionen Zugriffe täglich genutzt. Allein in den letzten drei Wochen wurden etwa 50 Millionen elektronische Akten geöffnet. Besonders häufig greifen Praxen auf die integrierte Medikationsliste zu, mit aktuell rund 1,5 Millionen täglichen Abrufen.
Die gematik sieht darin einen deutlichen Fortschritt. Durch die Digitalisierung sollen Abläufe beschleunigt, unnötige Doppeluntersuchungen vermieden und Behandlungen besser abgestimmt werden.
ePA ohne Selbstbestimmung
Kritisch bewertet wird jedoch, dass Versicherte nur begrenzte Möglichkeiten haben, die Sichtbarkeit ihrer Gesundheitsdaten zu steuern. Wie aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht, ist eine selektive Freigabe von Dokumenten für bestimmte Praxen nicht vorgesehen. Versicherte können nur entscheiden, ob ein Dokument grundsätzlich sichtbar ist oder vollständig ausgeblendet wird – und dies für alle Zugriffsberechtigten gleichermaßen.
Frühere Versionen der ePA ermöglichten noch eine differenzierte Freigabe nach Kategorien wie „vertraulich“. Diese Option wurde abgeschafft. Ab Juli 2025 soll es zumindest möglich sein, bestimmten Arztpraxen den Zugang zum digitalen Medikationsprozess zu verweigern. Auch dann bleiben jedoch einzelne Einträge weiterhin vollständig sichtbar, wie netzpolitik.org erläutert.
Beobachter kritisieren, dass diese Regelungen dem Bedürfnis vieler Versicherter nach Selbstbestimmung nicht gerecht werden. Datenschutzbedenken, Sicherheitslücken und intransparente Widerspruchsverfahren belasten das Vertrauen in die ePA – trotz der wachsenden Nutzung durch Praxen und Kliniken.
Das Problem ist mitunter, dass Patientinnen und Patienten nicht immer abschätzen können was relevant ist und was nicht.
Dennoch geht es in meinen Augen grundsätzlich in die richtige Richtung und ich erhoffe mir hier zukünftig auch Synergieeffekte und Vorbeugung vor Missbrauch, denn sonst können wir uns unser Gesundheitssystem nicht mehr leisten.
Scheinbar gibt es bereits eine Schattenlösung (Praxisnetz). Immer öfter haben neue Ärzte meine Daten schon – irgendwie unerklärlich für privat Versicherte.
Und ich danke Gott auf Knien, dass endlich mal jemand da ist, der das „dass“ richtig einsetzt und nicht „das“ schreibt (schreibt man nur, wenn man welcher, welche, welches statt dem das einsetzen kann), wenn „dass“ richtig wäre.
Schön, dass (..) dir das einen Beitrag wert ist.
Aber dafür wird der Genus nicht mehr verwendet.
Wenn schon Genius
Patienten konnten das bisher (nicht) einschätzen, da werden sie dies wohl auch weiter tun können.
Wie in anderen Ländern auch. Seit Jahren.
…ich bereue meinen Widerspruch nicht…
Wir auch nicht. Aber die dessen Kinder in zehn, zwanzig Jahren nicht die gewollten Jobs bekommen, weil dort jahrzehntealte Altlasten dokumentiert sind!
Was für ein ausgemachter Schwachsinn
Tatsächlich kann zum Beispiel in bestimmten Stellen eine psychische Episode reichen um nicht angenommen zu werden.
Kommt immer darauf an wie Regierungsnah der Arbeitgeber ist.
Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern auch schon vor Jahren übliche Praxis.
@Davo: Stimmt. Trauriges Beispiel aus dem man lernen sollte hier: https://www.n-tv.de/panorama/Suizid-des-Co-Piloten-Wie-die-Luftfahrt-aus-der-Germanwings-Tragoedie-gelernt-hat-article25636855.html
Das Eine hat doch nit dem Anderen rein gar nichts zu tun.
+ 1
Ich hätte gerne eine Lösung für privat Versicherte.
Ich weiß auch nicht, warum man den privaten Versicherungen immer erlaubt, Extrawürste zu braten. Sehr ärgerlich.
Pfeifen wie dir/euch sind langfristig die horrenden Kosten unseren Gesundheitssystems zu verdanken!
Meine Daten sind aber mehr wert als das was das dann da kostet. Datenschutz geht immer vor. Punkt. Geld hat weniger Wert als Daten.
Echt? Meinung und Beleidigung ersetzt Wissen?
Verwunderlich wie Nutzer hierzu zustimmen trotz der ganzen Lücken. Das in einem Land wo mal Datenschutz groß geschrieben wurde…
Mit „wo Datenschutz groß geschrieben wurde“ meinst du hoffentlich über den Datenschutz von ausländischen Unternehmen gemeckert wird. Weil deutsche IT noch nie gut im Bereich Datenschutz war, auch wenn es in Deutschland im Gegensatz zu den großen Web Unternehmen eher „aus Versehen“ passiert.
Das Problem ist eben, das jeder Versicherte von Grundauf dabei ist, bis er erstmal widerspricht.
Anders sehe das aus, wenn man sich aktiv dafür anmelden müsste
Die Politik hat immer recht man folgt den Obrigkeiten blind! Daher kommt das.
Kein Wunder das Deutschland so ein Hinterwelt Land im digitalen ist. Überalloh je meine Datenten oh je
Wenn das alles nicht so schlimm ist, dann kommentiere doch zukünftig bitte mit deinem echten vollen Namen.
Um wieviel % konnten die Krankenkassen Beiträge denn gesenkt werden? Alles andere wäre kein messbarer Erfolg für die Kunden.
Apple z.B. könnte behaupten, dass wegen der Effizienz des M5 nur noch jedes zweite Smartphone einen Prozessor benötigte – leicht zu durchschauen.
Ich hätte gerne die Daten in Apple Health und könnte dann entscheiden mit wem ich sie teilen möchte.
Die Daten müssen auch täglich umgeschlüsselt werden , damit nicht später ein aktueller Schlüssel auf historische Daten zugreifen kann.
Das ist mal eine gute Idee
Krankenkassenbeiträge senken! Die Kassen sind überschuldet und nun müssen die Investitionskosten für die ePA hereingeholt werden.
Der messbare Erfolg besteht darin dass der Patient viel mehr Transparenz über seine Krankheiten erlangt.
Entscheide selbst, wie viel dir das wert ist.
Der messbare Erfolg ist, dass du nicht von einer Behandlung schaden nimmst, die mit Infos aus der ePA hätte vermieden werden könnte.
Wäre mir egal. Ich bin mit mir im reinem und habe mit 40 alles erreicht was ich mir vorgenommen habe. Ist es morgen vorbei, ist dem eben so. Ist mein absoluter Ernst. Freue mich über jeden Tag aber was soll da noch kommen? Bin da also cool.
Empfehlung, Video von The Morpheus zur epa
https://youtu.be/w_Fb7YaZoUs?si=y7juakw-zavlXay2
Es ist mit der ePA endlich geschafft: es gibt kein Arztgeheimnis mehr. Schöne neue Welt.
Jup
Jetzt erzähl ich dir ein Geheimnis: wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Schnauze halten
Na dann!
Endlich ein Erleuchterter der Ahnung hat. Fragt sich bloß von was?
ePA setzt auf die Dummheit seiner Nutzer, denen der Datenschutz egal ist. Aus Unwissenheit nicht widersprechen.
Ich möchte schon, dass meine Gesundheitsdaten meinen Arztpraxen komplett zur Verfügung stehen. Und auch die Forschung sollte für ihre epidemiologischen Studien darauf zugreifen können. Leider geht das bei mir nicht, da ich wie @SWERNER ein Privatpatient bin, Aber ich habe noch Hoffnung, dass die PKV auch noch auf den Zug springen. So richtig dumm fühle ich mich übrigens auch nicht.
Das fällt häufig anderen eher auf.
Kannst glaube ich freiwillig mitmachen. Ich meine The Morpheus hätte so etwas erwähnt. Siehe Link weiter oben.
Ist halt leider Trend: Wer anderer Meinung ist, wird oft als dumm oder rechts bezeichnet. Früher hat man halt andere Schimpfwörter benutzt.
PKVen schließen sich ebenfalls an. Dazu wird durch aktive Mitteilung der Rentenversicherungsnummer (Opting in) eine lebenslange KVNR beantragt. Meine PKV hat mich dazu bereits angeschrieben.
Gut das wir widersprochen haben. Mir ist Datenschutz sehr wichtig. Und nein, ich nutze kein WhatsApp oder Google.
Bravo. Du bist nicht allein
Und dann noch alles in diesem Internetz, von dem immer alle sprechen
Moin
Also ich finds lustig wieviele sich hier wegen der EPA aufregen zwecks Datenschutz und dann bei Websiten allem zustimmen^^
Die EPA find ich gut und ich nutze Sie ,es geht ja nicht nur um Behandlungen, sondern viel mehr auch das Praxen das sehen können was der Patient hat.
Nur leider ist es heutzutage so das viele Praxen Überweisungen wo Mitbehandlung angekreuzt ist vergessen bzw Ignorieren dem Arzt mitzuteilen wie er den Patienten behandelt und welche Diagnose gestellt wurden. Ich muss leider immer wieder bei den Praxen /Krankenhäuser nachfragen warum das nicht zu meinem Hausdoc geschickt wurde oder selber zu Hausdoc bringen.
Zudemist auch in der EPA hinterlegt ob man Organspemder ist.
Es wird an der EPA gearbeitet und weiterentwickelt und das ist nun mal bei Apps so und betrifft alle Apps.
Schönes WE