Die Wahrheit in der Wolke: Keine Synchronisations-Konflikte mit iCloud
Wer Anfang Februar unserer Podcast-Empfehlung gefolgt ist, wird die gestrige Ausgabe der „Talk Show“ mit dem Apple-Experten und durchaus seriösem US-Blogger John Gruber bereits gehört haben. Alle anderen können den iCloud-spezifischen Gesprächsausschnitt hier noch mal nachlesen. Aus gut unterrichteten Quellen informiert, beschreibt Gruber Apples iCloud-Umgang mit Synchronisations-Konflikten.
Apple, so die Theorie, wird bei Sync-Unstimmigkeiten zukünftig auf die aktuell noch ganz reguläre Rückfrage beim Nutzer verzichten und selbst entscheiden welcher Datenbestand auf alle Geräte gepusht wird. Die Wahrheit, so Steve Jobs zur WWDC, liegt in der Wolke. Das Gespräch zwischen John Gruber und Dan Benjamin lässt sich in Episode 47 (MP3-Link) der Podcast-Sendung „The Talk Show“ nachhören.
John Gruber: Spielen wir das mal durch. Sagen wir du hast deine Daten zum einen in der Wolke, irgendwo auf Apples Server abgelegt, zum anderen auf dem iPhone und deinem Mac. Alle Infos sind Up-to-Daten und auf allen Geräten synchron. Nehmen wir an, du hast einen Kontakt-Eintrag für „Dan Benjamin“, setzt dich jetzt an deinen Mac und fügst eine Festnetznummer zu dem Kontakt hinzu. Das gleiche machst du an deinem iPhone (sagen wir beide Geräte sind zur Zeit offline), vertippst Dich hier jedoch bei der Telefonnummer. Was passiert nun wenn du die Geräte untereinander abgleichst? Du hast zwei Telefonnummern eingegeben, dich einmal vertippt und hast jetzt drei unterschiedliche Datenbestände. Aktuell handhabt Apple Sync-Konflikte wie diesen mit einer Info-Box. MobileMe sagt dir, dass ein Problem beim Abgleich erkannt wurde und fordert dich auf auszuwählen welche Kontakt-Info richtig ist. […]
Sobald iCloud startet, werden wir diesen Dialog, unabhängig davon wie viel sich in den vergangenen Stunden geändert hat, nie mehr vorgesetzt bekommen. Die iCloud-Server werden zukünftig einfach entscheiden welche Info die Richtige ist. Steve Jobs Ansage auf der WWDC, „die Wahrheit liegt in der Wolke“, zielt genau darauf ab. Apple wird entscheiden welche Informationen stimmen und diese Entscheidung dann auf alle Geräte pushen, die mit deinem Account verbunden sind.
Die Sache hat aber einen Clou. Was passiert, wenn Apple sich für die falschen Daten entschieden hat? Auf dem Server wird sich iCloud an alle Unstimmigkeiten deiner Daten erinnern und die unterschiedlichen Versionen abspeichern. Sollte also doch mal etwas schief gelaufen sein, wird Apple ein entsprechendes Interface anbieten in dem du dir die alten bzw. anderen Versionen des Kontaktes anschauen und auswählen kannst, welcher davon denn nun der aktuell Richtige ist – Die „Wahrheit“ um es mit Apple zu sagen. Hast du dich entschieden, pusht die iCloud eben diese Information auf alle Geräte.
Dan Benjamin: Du meinst also, dass die aktuellste Änderung immer auf allen Geräten abgelegt ist. Wenn ich aber nicht zufrieden bin, habe ich die Möglichkeit eine andere Version zu wählen.
John Gruber: Ja. Apple wird das nicht an die große Glocke hängen, aber sie werden ihren Nutzern die Entscheidung bei Sync-Problemen erst mal abnehmen und einfach selber festlegen welche Information auf deine Geräte geschickt wird. Der springende Punkt ist die Versionierung. Sieht Apple einen problematischen Datenschnipsel, werden sie einfach alle Versionen zwischenspeichern und dir zur Auswahl anbieten falls Bedarf besteht.
Dan Benjamin: Weißt du das, oder ist das eine Theorie?
John Gruber: Das weiß ich. Was ich nicht 100-Prozentig weiß, aber stark annehme, ist, dass Apple diese Art der Synchronisation bereits mit dem iBooks-Lesezeichenabgleich getestet hat. Wenn du das selbe iBook auf iPhone und iPad hast, beide (ohne Online-Verbindung) in die Hand nimmst und in jedem Buch ein wenig hin und herblätterst wird Apple, auch nachdem die Geräte wieder Online sind, einfach entscheiden welche Seite gerade die Aktuelle ist. iBooks würde dir in dieser Situation nie einen Konflikt-Dialog anzeigen.
via macrumors