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Stattdessen in Deutschland investiert

Datenschutzkritik in der Schweiz: Proton zieht Investitionen ab

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Der Softwareanbieter Proton nimmt offenbar die in der Schweiz geplanten Einschränkungen für das Grundrecht auf Datenschutz zum Anlass, seine Investitionen zu verlagern. So sollen beispielsweise rund 100 Millionen Euro, die für den Aufbau der Infrastruktur für den neu von Proton vorgestellten KI-Assistent Lumo bestimmt waren, nach Deutschland und Norwegen fließen.

Wie das Schweizer Nachrichtenportal 24 heures berichtet, soll dies nur der Anfang eines massiven Kurswechsels bei Proton sein. Insgesamt wolle der in Genf ansässige Technologiekonzern bis 2030 umgerechnet mehr als eine Milliarde Euro investieren, die möglicherweise zu großen Teilen in Projekte außerhalb der Schweiz abfließen.

Andy Yen Proton

„Weniger Datenschutz als in den USA“

Hintergrund ist einem von der Genfer Zeitung Le Temps mit dem Proton-Gründer Andy Yen geführten Interview zufolge die geplante Revision des Schweizer Nachrichtendienstgesetzes. Yen befürchtet, dass die vorgesehenen Regelungen zu einer Form von Massenüberwachung führen könnten, und somit den Schutz der Privatsphäre in der Schweiz schwächen. Der Proton-Chef argumentiert damit, dass dies die Angebote von Proton in der Schweiz in der Folge weniger Schutz für die Privatsphäre bieten würden, als dies bei vergleichbaren Angeboten von großen US-Konzernen der Fall sei.

Proton will den Umfang seines zukünftigen Engagements in der Schweiz von der weiteren politischen Entwicklung abhängig machen. Bislang gebe es noch keine verbindlichen Zusagen von politischer Seite, auf deren Basis sich die Bedenken des Unternehmens ausräumen ließen.

Proton bewirbt seine Produkte mit den höchsten Ansprüchen an den Schutz der Nutzerdaten. Dementsprechend dürfte die Kompromissbereitschaft des Unternehmens in dieser Hinsicht minimal sein.

Neue Überwachungsbefugnisse für Nachrichtendienst

Die geplanten Gesetzesänderungen in der Schweiz werden schon seit Wochen heftig diskutiert. Allem voran sollen dem Schweizer Nachrichtendienst des Bundes (NDB) auf diesem Weg deutlich erweiterte Überwachungsbefugnisse zugesprochen werden. Unter anderem ist die Rede davon, dass die Behörde umfangreiche Informationen über die Ausübung politischer Rechte sammeln und speichern darf und die Rechtmäßigkeit dieses Handelns erst hinterher überprüft wird.

Danke Chris

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25. Juli 2025 um 10:27 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Meerschweinchen

    Interessant. Eingeschränkter Datenschutz für die 0815 Bürger. Wenn man aber Millionen auf ne Schweizer Bank bringt, fragt keiner so genau nach (etwas überspitzt dargestellt, aber so wirkt es).

    • es muss bei den Millionen auch keine nachfragen da dies automatisch mitgeteilt wird.

      • Auf einem Nummernkonto? Sicher nicht. Sonst wären die Milliardenvermögen von Diktatoren, Despoten und Kriegsverbrechen den Behörden bekannt…

      • Das war mal… seit 2017 übrigens schon nicht mehr ;)

      • @Klabusterbär: ich gehe mal davon aus, dass Du nicht im Finanzsektor arbeitest.

      • @Oskar: warum gleich persönlich werden? Sag uns doch lieber, woher du weißt, dass Kriegsverbrecher, Diktatoren und Despoten kein unbekanntes Vermögen in der Schweiz lagern.

      • Weil in der Schweiz schon länger ein recht starkes anti Geldwäschereigesetz in Kraft ist und die Banken sehr stark reguliert werden. Da gibt es zwischenzeitlich z.B. in Delaware bessere Möglichkeiten Geld zu verstecken.

      • Hugi, wie bekomme ich ein Konto in Delaware und in wieweit ist es dort sicherer?

        In die Schweiz kann ich sogar noch fahren und dort direkt mein Geld abheben. Aber nach Delaware komme ich nicht so schnell.

  • Welche Auswirkungen haben diese neuen Gesetze auf das Datenschutzkonzept bei Thremaa?
    Können die Server in der Schweiz verbleiben, oder muss man sich umgekehrt einen neuen Messenger suchen, wenn einem Datenschutz wichtig ist?

  • Schön zu hören, dass es nicht nur Unternehmen gibt, die sich rektal gefügig machen, sondern das Gegenteil als USP nutzen.

  • Das Gesetz ist noch nicht mal durch, und selbst wenn – würde es sicher zu einer Volksabstimmung kommen. Ich denke der wahre Grund ist eher, dass Norwegen kühler ist und er damit besser seine Server kühlen kann.

    NB. Was sind schon 100 Millionen?
    Selbst 1 Milliarde ist nur ein Zehntel des Jahresbudget der Stadt Zürich.

    Trotzdem finde ich die Entwicklung natürlich schade, nicht wegen Proton, sondern wegen dem Datenschutz

  • Wenn bei uns die Rechten immer mehr Zulauf bekommen, dann fällt Deutschland hier auch durch.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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