Who Cares?
CareRechner: App ermittelt Geldwert des „Sich-Kümmerns“
Ganz unabhängig davon, ob nun der Vater die Kinder hütet und die Mutter das Geld nach Hause bringt, oder noch die klassische Rollenverteilung vorherrscht: In Partnerschaften, in denen Kinder vorwiegend von einem Elternteil versorgt werden, während das andere der Lohnarbeit nachgeht, kann es hin und wieder an Wertschätzung für das mangeln, was heutzutage gerne auch als Care-Arbeit bezeichnet wird.
Soll Diskussionen anstoßen: Die CareRechner-App
Also die Vormittage mit den Kindern, das Sich-Kümmern um Haushalt und Einkauf, das Bespaßen der Kleinen während der Wartezeiten bei den U-Untersuchungen.
Das dem Englischen entlehnte Wortgebilde will dabei vor allem unterstreichen, dass der Tag mit dem Kind eben auch Arbeit ist und nicht nur der bequeme Aufenthalt zu Hause, während woanders in Fertigungsstrecken, in Büros, am Fließ- und am Kassenband geschwitzt werden muss.
Die im Haushalt anfallende Care-Arbeit mit einem konkreten Geldwert zu verbinden, versucht die CareRechner-App von Johanna Fröhlich Zapata. Der kleine Download, der vor allem ein Nach- und Umdenken anstoßen möchte, lässt sich mit Angaben zu Kindern, Partnerschaft und Stundenlohn füttern und ermittelt dann, welchen monetären Wert die Arbeit mit dem Nachwuchs hätte, würde diese ordentlich entlohnt werden.
Grafik: Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
Eine App, die auch als Web-Formular existiert und euch ja vielleicht gerade in einer Situation erreicht, in der ohnehin schon über faire Verteilungen anfallender Arbeit diskutiert wird.
Die CareRechner-App arbeitet auf Grundlage von Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), das erst 2019 zu dem Schluss gekommen ist, das Frauen auch an erwerbsfreien Tagen einen Großteil der Hausarbeit und Kinderbetreuung übernehmen. Statistiken, die sich hier einsehen und nachlesen lassen.