Originalangebote bevorzugt
Brave und DuckDuckGo umgehen Googles AMP-Webseiten
Google AMP (Accelerated Mobile Pages) klingt auf den ersten Blick nach einer guten Sache. Um die Seitenauslieferung beim Surfen zu beschleunigen, hält Google entsprechend angepasste Webseiten auf den eigenen Servern vor und kann diese direkt auf die Eingabe von Suchanfragen hin und teils sogar schon vorab im Hintergrund ausliefern.
Allerdings sieht sich das Konzept bereits von Beginn an mit valider Kritik konfrontiert. So setzt Google gemeinsam mit den Betreibern der für AMP optimierten Webseiten auf ein proprietäres, nicht mit dem HTML-Standard konformes Format und sorgt zudem für massive Bedenken mit Blick auf den Schutz der Privatsphäre und auch die Sicherheit. So wähnen sich unbedarfte Nutzer beispielsweise auf den Servern der besuchten Webseite, bekommen jedoch direkt bei Google vorgehaltene Inhalte ausgeliefert.
Mit Brave und DuckDuckGo positionieren sich nun zwei Anbieter von Webbrowsern deutlich gegen die Google-Technologie. Brave teilt einem Blog-Eintrag mit, dass der hauseigene Webbrowser künftig eine Funktion namens De-AMP bietet, die es Nutzern erlaubt, die bei Google vorgehaltenen AMP-Webseiten zu umgehen und direkt die eigentlich gewünschten Server zu besuchen.
Brave kündigt die Einführung der Funktion zunächst im Rahmen seiner Beta-Veröffentlichungen an und will sein De-AMP zeitnah in die offizielle Version des Browsers integrieren.
DuckDuckGo: Wir schützen vor AMP
Im Einklang dazu lassen auch die Entwickler der Browser-App DuckDuckGo von sich hören und teilen mit, dass die von ihnen angebotenen Apps und Erweiterungen Google AMP allesamt aussperren. AMP-Seiten würden standardmäßig durch die Original-Webseite ersetzt.
NEW: our apps & extensions now protect against Google AMP tracking. When you load or share a Google AMP page anywhere from DuckDuckGo apps (iOS/Android/Mac) or extensions (Firefox/Chrome), the original publisher's webpage will be used in place of the Google AMP version.
— DuckDuckGo (@DuckDuckGo) April 19, 2022
Auch bei DuckDuckGo teilt man die Meinung, dass die AMP-Technologie schlecht für die Privatsphäre der Nutzer sei, weil Google auf diesem Wege weitere Tracking-Optionen zur Verfügung stünden. Zudem könne Google sein Monopol weiter festigen, indem AMP-Links in der Suche priorisiere und Publisher die Technologie somit quasi aufzwinge.