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7 Tage Handyfasten: Erfahrungen aus der Schule, Material für Pädagogen

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17 Kommentare 17

Wie reagieren 150 Schüler auf den Vorschlag ihrer Schulleitung, an einem freiwilligen, einwöchigen Handyfasten teilzunehmen? Die Christopherusschule aus Königswinter ist dem Aufruf des Jugendportals handysektor.de gefolgt und hat sich von einem Team des WDR über die Schulter schauen lassen.

handykids

Bilder: Shutterstock, WDR

Die Webseite handysektor.de, ein gemeinschaftliches Projekt der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen und des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, hat das Konzept des Handyfastens bereits im vergangenen Jahr ins Leben gerufen und bietet auf dieser Sonderseite eine vorbereitete Unterrichtseinheit (PDF) für Lehrer und Pädagogen an, mit der sich zwei Doppelstunden bestreiten lassen.

Die Unterrichtseinheit „Handyfasten“ fordert Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art heraus, eine Zeit lang komplett auf ihr Handy zu verzichten. Die Unterrichtseinheit zum Handyfasten besteht aus einer Doppelstunde „WhatsApp-Stress“ vor dem Projekt, dem Projekt Handyfasten als solches sowie einer nachbereitenden Doppelstunde „Handyknigge“. Als Einstieg bietet sich der Fragebogen „Klassen-Handycheck“ (PDF) von unserem Partner klicksafe an.

Der Blick in die 7. Klasse der Christopherusschule

Und was kommt beim Handyfasten, dessen 40-Tage-Ziel 2014 von nur zwei Schülerinnen erreicht wurde, heraus? Die Landesmedienanstalt hat Tagebuchauszüge der teilnehmenden Schüler zusammengetragen.

Erfahrungsberichte: Das Feedback der Schüler

  • Gestern Abend war furchtbar. Ich lag in meinem Bett und mir war sehr langweilig. Dennoch, heute war ein weiterer schöner Tag ohne so ein piepsendes Ding in der Hosentasche. (Nilay)
  • (…) habe ich dann mein Handy angemacht, weil es einfach so neben mir lag und ich nicht mehr dem Wunsch auf Instagram Fotos zu „liken“ widerstehen konnte. (Anna)
  • Heute ist Mittwoch, der dritte Tag des Projektes Handyfasten. Jetzt so langsam nervt mich dieses Projekt wirklich. Ich fange wirklich an zu leiden. (Alina)
  • Die Restlichen haben in der Pause mir zuliebe ihre Handys weggelegt und sich lieber mit mir unterhalten, als ob ich in einer Entzugsklinik wäre. (Nilay)
  • Manchmal habe ich es jedoch vermisst, z.B. beim Cello-Spielen mein Metronom auf dem Handy oder beim Französisch lernen meinen Übersetzer. (Anna)
  • Mein Fazit: Während des Handyfastens habe ich festgestellt, wie viel Zeit ich damit verliere, wenn ich immer an meinem Handy bin. (Mikkaela)
  • Ohne Handy greife ich viel öfters zum Buch! Und seitdem das Handy weg ist, habe ich fast immer meine Hausaufgaben und bin viel besser in der Schule geworden! (Charlotte)
  • Nach dieser erkenntnisreichen Woche bin ich sehr froh, dass ich ab nächster Woche mein Handy wieder normal nutzen kann. Allerdings glaube ich, dass ich es in Zukunft eingeschränkter benutzen werde. (Anonymous)
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25. Mrz 2015 um 16:48 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Welche spirituellen/religiöse Erkenntnisse könnte mein Handy durch Fasten gewinnen?

    Die Vorstellung, man könne einer fiktiven Gottheit durch demonstrativem Verzicht auf Konsum eine Freude machen,mist, gelinde gesagt, archaisch.

    • Fasten ist meiner Meinung auch nicht das richtige Wort. Viel besser hätte Entzug gepasst. Die meisten Kids hören sich alle an wie Drogensüchtige. Erschreckend.

      • Twittelatoruser

        Schwachsinn! Leider kann es Empfängliche geben für die Sucht, aber wenn man irgendwie intelligent genug ist, kann man dies ohne Probleme steuern. Ich kenne kaum Schüler, die für Prüfungen auf andere nicht für Prüfung wichtige Dinge verzichteten. Klar, sogenannte „Smartphones“ (bescheuerter Begriff, aber anderes Thema …) gab es zwar damals nicht, ABER dies ist analog. Und ich beziehe meine Erfahrung von gymnasialen Schülern, aber bei Realschülern ist es bestimmt nicht schlimmer. Bei Hauptschülern glaube ich das zwar nicht, aber wegen deren IQ kann ich nicht sicher sein.

      • Twittelatoruser

        Analog ist auch dies mit den Ego-Shootern, die als Ballerspiele diffamiert werden. Es gibt Leute, die ihre Mordlust dadurch befriedigen, aber in der Regel ist niemand süchtig danach. Es fördert sogar eine feinere Motorik, Wissen in Strategien und die Kommunikation/Interaktion mit amderen Akteuren, die nicht unmittelbar in Blickkontakt stehen.

      • Hauptschüler …. echt mal, die sind nicht alle dämlich, uninteressiert und faul. Es gibt durchaus auch welche die anschließend höhere Abschlüsse machen bis hin zum erfolgreichen Abschluss eines Studiums in Mathe und Physik!

  • Inquisitormagnus

    Hopfi, nach deiner Art und Weise:
    Du hast es nicht verstanden. Es geht nicht um gottheit.
    Dieser Versuch ist ein Demarkationskriterium der empirischen Verifikation unsere inneren Einstellung zu wahrem Ich und damit auch zu meinem Willen.
    Hat mit „Gottheit“ nichts zu tun.

  • Ja die guten alten Zeiten wo es noch keine Handys gab.
    Immer diese verteufelung.

  • Das Handy bzw. Smartphone erleichtert mir ungemein mein Leben ohne das ich behaupten würde süchtig zu sein und ständig drauf zu sehen.

    Wieso sollte ich jetzt auf einmal wieder Wecker heraus kramen und mir einen Papier Fahrplan besorgen und darauf verzichten bequem mit meinen Freunden in Kontakt zu bleiben?

    Immer diese Zukunft Verweigerer… Schrecklich!

  • Inquisitormagnus

    Kurz gesagt: man will dem Menschen zeigen, nicht dass, die Technik schlecht ist, sondern viel mehr, dass wir Menschen nicht mehr „die Herren“ über die Technik sind. Wir bedienendes nicht mehr; wir sind abhängig geworden. Das ist der Unterschied.

  • Inquisitormagnus
  • Ein sehr tolles Projekt!
    Ich denke die negativen Auswirkungen intensiver Smartphonenutzung auf Kinder und Jugendliche, werden sehr oft unterschätzt.
    Das menschliche Bedürfnis nach Kommunikation kann nicht durch Smartphones befriedigt werden. Es bedarf der direkten Mensch-zu-Mensch-Kommunikation, mit allen Facetten, wie Mimik und Gestik um zwischenmenschliche Bindungen aufzubauen. Und solange Smartphones dazu genutzt werden dies zu erreichen sind sie super. Nur leider nutzen Jugendliche Smartphones als alleiniges Kommunikationsmittel.
    Weiterhin stellt sich bei vielen tatsächlich ein Suchtverhalten ein. Dies sorgt dafür, dass Langeweile einfach „beseitigt“ werden kann. Was viele nicht wissen, Langeweile bedeutet „freie Rechenzeit“ im Gehirn und die ist der Motor für Kreativität. Die ist wichtig für Problemlösungskompetenz. Wir sehen das in den Tagebucheinträgen. Die Kinder die durchhalten sind besser in der Schule und fühlen sich auch weniger gestresst. Außer natürlich sie geben der Sucht nach und beseitigen ihre Langeweile.
    Und bitte kein Bashing á la Zukunftsverweigerer. Ich habe alles was es an moderner Technik gibt. Und ich liebe den Fortschritt der Menschheit. Aber es geht tatsächlich darum Grundbedürfnisse des Menschseins nicht durch Technik zu ersetzen, sondern sie „in Echt“ auszuleben und zu erleben. Wie andere schon richtig sagten, wir müssen Technik nutzen um uns das Leben zu vereinfachen. Aber nicht so, dass wir davon abhängig werden und uns verleugnen.

  • Ich finde das ist ein sehr gutes Projekt und sollte an jeder Schule durchgeführt werden. Es geht dabei weder darum, religiöse Interessen zu verbreiten (auch wenn das Wort Fasten diesbezüglich missverstanden werden kann), nich geht es darum die Zukunft zu verweigern. Tatsächlich geht es darum, Medienkompetenz und einen bewussten Umgang Nahezubringen. Und das ist, auch wenn es der Ein oder die Andere vielleicht nicht verstehen können, heute zwingend nötig. Je eher die „Kinder“ lernen moderne Technik sinnvoll einzusetzen und anzuwenden, desto besser können Sie auch vor negativen Auswirkungen (ja, so was gibt es tatsächlich) gewarnt und bestenfalls behütet werden.

  • Bin Vater zweier Kinder (10 und 7 Jahre alt), wohnhaft in einem kleinen übersichtlichem Dorf. Hier gibt es auch eine Grundschule.
    Nach Absprache mit den anderen (Schulkinder-) Eltern, sind alle auf ein Geräte-Fasten (iPhone, iPad, andere Tabletts…) eigegangen. Alles war klasse und lief ohne Probleme.

    Die Kinder äußerten sich, dass es ihnen den Tag erleichtert und sie würden sich freier fühlen – müssten nicht immer auf das „Ding“ schauen.

    Insofern können sowohl wir Eltern als auch die Kinder diese gerätelose zeit nur wärmstens empfehlen.

    Dieses Jahr machen wir das schon zu zweiten Mal in Folge. (immer vor den Osterferien). Auch wenn dieses Jahr der „teilnehmenden Familien kleiner ist…es ist ebenso ergiebig. Und meine Kids freuen sich um so mehr auf Ostern.

    (Noch ein Tipp: Die Kinder haben dann auch keine großen Wünsche zu Ostern – einfach nur Zeit für Minecraft o.ä.)

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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