Sipgate auf dem iPhone: Zwei Wochen nach dem Start des UMTS-Features
Kurz nachdem der Voice-over-IP Anbieter Sipgate Anfang März den Beispielen von iCall und Fring folgte und die eigene AppStore-Applikation (AppStore-Link) um die Möglichkeit erweiterte, VoIP-Anrufe direkt aus dem UMTS-Netz abzusetzen, haben wir uns einen kostenlosen Basic-Account beim Düsseldorfer VoIP-Provider geschossen und der Internet-Telefonie auf dem iPhone einen Testlauf gegönnt.
Das Handling der Applikation ist intuitiv und erspart uns eine zweiseitige Review der Anwendung. Hat man sich mit den hier einzusehenden Tarifen vertraut gemacht, lassen sich auch unterwegs beliebige Gespräche direkt über die Sipgate-Applikation absetzen und schonen das Portemonnaie – vor allem bei Telefonaten ins Ausland – erheblich.
Eine UMTS- bzw. W-Lan Verbindung vorausgesetzt (bei GPRS oder EDGE-Konnektivität ist Sipgate leider nicht zu gebrauchen) erlaubt Sipgate die Telefonate sowohl Echo- als auch weitgehend Verzögerungsfrei zu führen. Als Faustregel gilt: Baut Sipgate eine Verbindung auf, sind auch keine Aussetzer zu erwarten – ist die Netzqualität zu schlecht, kommt die Verbindung erst gar nicht zu Stande.
Der Sipgate-Account versorgt euch mit einer Festnetznummer (inkl. der Ortsvorwahl eures Heimat-Ortes) und erlaubt auch das Annehmen eingehender Verbindungen. Dazu muss die Sipgate-Applikation jedoch gestartet sein (bzw. auf jailbroken Geräten im Hintergrund aktiv auf Anrufe warten). Eine optionale Rufweiterleitung und eine Mailbox kümmern sich um eingehende Anrufe wenn das iPhone im Flugmodus ist bzw. die Sipgate-Anwendung nicht gestartet wurde. Die Mailbox informiert über aufgenommene Sprachnachrichten dann per eMail mit WAV-Attachement.
Den passenden Router vorausgesetzt, lässt sich der Sipgate-Account auch am heimischen Festnetzanschluss verwenden oder über Software-Telefone wie SJphone (OSX) oder den von Sipgate angebotenen X-Lite (Win) Client nutzen.
Mac-Nutzer sollten zudem einen Blick auf den Sipgate Faxprinter und die SMSBrick werfen. Das SMSBrick Dashboard-Widget erlaubt das Absetzen von SMS-Nachrichten, der Faxprinter kann beliebige PDF-Dateien als Faxe über die Sipgate Rufnummer versenden.
Noch ein Wort zu den Kosten: Bei der Sipgate-Erstanmeldung muss zwischen den beiden verfügbaren Tarifen „Sipgate Basic“ und „Sipgate Plus“ gewählt werden. Während der Basic Tarif keine Grundgebühr veranschlagt, kostet Sipgate Plus knapp 4€ im Monat bietet dafür jedoch günstigere Minutenpreise. So kostet der IP-basierte Anruf in eines der Deutschen Handy-Netze 15 Cent im Basic-Tarif und 13 Cent im Plus-Tarif. Da wir uns weder zu den Vieltelefonierer zählen würden, noch vorhatten Sipgate als Festnetzersatz zu nutzen, haben wir uns für den Basic-Tarif entschieden. 15 Cent für die Gesrächsminute ins Mobilfunknetz und 1,7 Cent zu den Deutschen Festznetzanschlüssen sind vertretbar.
In unserem Fall hat die von Sipgate bereitgestellte iPhone-Applikation (AppStore-Link) dazu geführt, einen Fuß in die VoIP-Welt zu setzen und macht sich aktuell als preiswerte Option für Auslandsgespräche verdient. Wir können den Test des Dienstes guten Gewissens empfehlen, interessieren uns jedoch auch für eure Erfahrungsberichte zum Thema. Wer wartet noch auf Skypes UMTS-Aktivierung, wer nutzt einen anderen (vielleicht sogar besseren bzw. günstigeren) Dienst und möchte diesen für die Nutzung am iPhone empfehlen?Abschließend noch der Hinweis auf Folge 52 des Chaosradio Express Podcasts. Das 90 Minuten lange Audio-Interview gibt einen Überblick über Funktionsweise und Werkzeuge zum Telefonieren im Internet und bietet einen guten Einstieg ins Thema.