Zalando führt Fotosuche für ähnliche Kleidung ein
Ob sich der Online-Händler Zalando bei der Firefly-Funktion des von Amazon angebotenen Fire Phone hat inspirieren lassen? Wir wissen es nicht. Die jetzt von den Schuhverkäufern angekündigte Option zur intelligenten Foto-Suche in der aktualisierten Zalando-App erinnert aber deutlich an das Amazon-Original.
So ist auch die neue Zalando-App (AppStore-Link) jetzt in der Lage unterwegs fotografiere Klamotten (oder um bei der Zalando-Sprachregelung zu bleiben: „Streetstyles“) an die Fotosuche zu übergeben und ihren Nutzern anschließend ähnliche Kleidungsstücke aus dem Zalando-Angebot zu offerieren.
Der Testlauf wird vorerst nur den Nutzern in Deutschland angeboten und kann in einem ersten Schritt auf iPhone und iPod touch ausprobiert werden. Das iPad zieht später nach. Laut Zalando soll der weitere Ausbau der Foto-Funktion abhängig von der Resonanz der registrierten Nutzer gemacht werden. Immerhin: Bislang sei das neue Feature schon von mehreren tausend Nutzern eingesetzt worden.
Die Faz hat Hintergründe zum Lieferanten der Bilderkennungstechnik zusammengetragen. So kümmert sich die Software des englischen Unternehmens Cortexica um die Auswertung der unterwegs geschossenen Fotos. Der Zalando-Partner ist seit seiner letzten Finanzierung-Runde im Frühjahr mit Risiko-Kapital von mehr als zehn Millionen Euro ausgestattet.
FAZ-Wirtschaftsautor Martin Gropp merkt an:
Wenn es zu dunkel ist, passt sie zum Beispiel die Lichtverhältnisse an. Sie blendet störende Faktoren wie etwa Körperteile aus und gleicht das Ergebnis in einem letzten Schritt mit den Fotos der rund 150 000 verschiedenen Produkten in der Zalando-Datenbank ab. Man wolle die Beschäftigung der Nutzer mit der Anwendung erhöhen und ihnen dabei ein besseres Nutzungserlebnis verschaffen, heißt es bei Zalando. Das Kalkül dahinter: Verweilt ein potentieller Käufer länger in der Anwendung und findet genau das, wonach er sucht, erhöht sich auch die Kaufwahrscheinlichkeit – und damit der Umsatz für den Online-Händler.