CarPlay2Air ausprobiert
Wireless CarPlay nachrüsten: Drahtlos und eigentlich super…
Ehe wir verstanden hatten, an welche Zielgruppe sich die zahllosen Wireless CarPlay-Adapter, die sich bei Amazon (häufig unter der Bezeichnung Carlinkit), den üblichen China-Plattformen und spezialisierten Händlern wie CarPlay2Air ordern lassen, nun genau richteten, ging einige Zeit ins Land.
Jetzt sind wir immerhin in der Lage, diese kurz selbst zu beschreiben: Die Stecker, die zum Stückpreis zwischen 100 und 150 Euro verkauft werden, richten sich an iPhone-Nutzer, die bereits über ein CarPlay-kompatibles Autoradio bzw. über ein werksseitig vorinstallierte CarPlay-Integration verfügen, ihre Geräte hier aber noch per USB-Kabel verbinden müssen.
Um den Auto-Alltag etwas komfortabler zu machen, könnt ihr statt des iPhones hier nun die Box an den USB-Port eures Fahrzeugs klemmen und werdet mit einer drahtlosen CarPlay-Anbindung belohnt, die nur einmal eingerichtet werden muss und anschließend vergessen werden kann. Soweit die Theorie.
Mit Akku-Anzeige im CarPlay-Dashboard
Das Erst-Setup ist dabei denkbar einfach. Hängt die Box am USB-Port, bietet sich diese als Bluetooth-Ziel für das iPhone an. Sind iPhone und Box einmal gekoppelt, stellen diese im Hintergrund eine direkte WLAN-Verbindung her, über die dann das CarPlay-Signal übertragen wird. Ruft man eine spezielle IP-Adresse im Safari-Browser auf, kann die Firmware der kleinen Box aktualisiert werden.
Wichtig, da das inoffizielle Accessoire langfristig auf mögliche Änderungen Apples reagieren können muss.
Grundsätzlich bekommt der Kasten – wir haben uns für das Modell von CarPlay2Air entscheiden – gute Noten für seine Performance. Einmal verbunden, reagiert das Display flott und ruckelfrei. Anrufe, Audio-Apps und alle anderen iPhone-Funktionen lassen sich wie gewohnt nutzen. Man merkt fast nicht, dass das iPhone nicht per Datenkabel mit der Auto verbunden ist.
Bei mehreren bekannten iPhones lässt sich die CarPlay-Quelle wählen
Aber eben nur fast. Zumindest in unserem Škoda bezahlen wir für den zusätzlichen Komfort mit kleinen Nickligkeiten. Zum einen spüren wir, etwa bei der Texteingabe über die Bildschirm-Tastatur, eine minimale Latenz. Zum anderen dauert die Verbindung – vom Motor-Start bis zum CarPlay-Homescreen – ebenfalls etwas länger als über USB.
Hinzu kommt, dass die Verbindungsherstellung bei vielleicht jeder 8. Autofahrt fehlschlägt. Dies kennen wir in unserem Skoda schon von der kabelgebundenen Variante – in beiden Fällen hilft es kurz das USB-Kabel neu einzustecken – allerdings wirkt sich der gleiche Mini-Fehler bei der kabellosen Box massiv auf den WAF aus, der in unserem Fall einen Einbruch im zweistelligen Prozentbereich verzeichnete.
Ihr wollt ein Fazit? Gerne: Die Box ist eine nette Spielerei und wird in unserem Auto – zumindest von einem der regelmäßigen Fahrer – auch zukünftig weiter benutzt werden. Was bislang nur in Oberklasse-Fahrzeugen angeboten wurde, lässt sich so auch im preiswerten Octavia realisieren und ist auf kurzen Touren bequem.
Wer sich jedoch länger im Auto aufhält und dabei vielleicht auch noch navigieren und Musikhören will, wird sein iPhone aber auch laden wollen und hängt dann ohnehin wieder am Kabel.
Erstkontakt, Einstellungen, Firmware-Update
Sicher, die Box ermöglicht es das iPhone gleichzeitig als CarPlay-Zentrale und zur Kinderunterhaltung auf der Rückbank zu nutzen und gestattet die Nutzung von drahtlosen QI-Pads oder ordentlichen Schnelllade-Adaptern. Ob euch dies jedoch eine zusätzliche Investition und zusätzliche Hardware wert ist, müsst ihr selbst entscheiden.