Interner Code freigegeben
realityOS: Apple streut Hinweise auf sein Headset-Betriebssystem
Apple gibt den Gerüchten um die bevorstehende Veröffentlichung einer AR- oder VR-Brille mit eigenem Betriebssystem neue Nahrung. Offenbar versehentlich wurde eine Open-Source-Version von Apples dynamischem Linksystem DYLD freigegeben, die Referenzen auf „realityOS“ enthält. Der Fehler scheint kurz nach Freigabe der öffentlichen Version bemerkt werden zu sein und Apple hat mittlerweile eine neue Version 9.4.0 veröffentlicht, in der die betreffenden Hinweise getilgt wurden.
“#if TARGET_FEATURE_REALITYOS”
Well then. This at least confirms it 1) has its own OS & binaries, and 2) has a realityOS Simulator https://t.co/6a25kWshXR pic.twitter.com/RyF5O5gFjg
— Steve Troughton-Smith (@stroughtonsmith) February 9, 2022
Neugierige Entwickler waren allerdings schneller als Apple und haben ihre Entdeckungen bereits auf Twitter geteilt. Die mehrfache Erwähnung von realityOS lässt hier kaum eine andere Deutung zu, als dass Apple tatsächlich an einer entsprechenden Hardware arbeitet, der eine eigene Software-Platform mit diesem Namen zugrunde liegt. Bereits vergangenen Monat ist die Bezeichnung realityOS erstmals aufgetaucht, damals in Log-Dateien des App Store.
Über AR/VR-Brille von Apple wird seit Langem spekuliert
Man kann dieses Missgeschick durchaus als Bestätigung dafür sehen, dass Apple intern an einer entsprechenden Entwicklung arbeitet. Verlässliche Aussagen mit Blick auf den Entwicklungsstand lassen sich daraus aber nicht ablesen. Es ist keinesfalls ungewöhnlich, dass derartige Neuerungen mit langem Vorlauf getestet werden. Die Tatsache, dass es die für den internen Gebrauch bestimmte Version aber an die Öffentlichkeit geschafft hat, muss man bei Apple wohl als groben Patzer verbuchen.
Gerüchte um Aktivitäten von Apple in diesem Bereich begleiten uns ja schon geraume Zeit. Teils ist von einem Mixed-Reality-Headset die Rede, das AR und VR gleichermaßen unterstützt, andererseits wird auch über zwei separate Produkte von Apple in dieser Kategorie spekuliert. Zuletzt hieß es allerdings, dass Apple eine Markteinführung aufgrund von technischen Schwierigkeiten bis zu Jahresende oder gar 2023 verschieben muss. In jedem Fall darf man sich bislang noch fragen, welche Anwendungen Apple im Zusammenhang mit einem solchen Produkt vor Augen hat.