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Kaum Verbesserungen seit 2019

iPhone-Produktion: Arbeitsbedingungen in China weiterhin in der Kritik

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24 Kommentare 24

Um die von der US-Regierung angekündigten Strafzölle zu vermeiden, versucht Apple seit einiger Zeit verstärkt, seine Abhängigkeit von China zu verringern. Die dortigen Produktionskapazitäten lassen sich jedoch nur schrittweise ersetzen und als weltweit größte Produktionsstätte für iPhones gilt weiterhin ein von Foxconn betriebenes Werk im chinesischen Zhengzhou.

Ein nun von der Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch (CLW) veröffentlichter Bericht zeigt, dass sich die Arbeitsbedingungen dort über die vergangenen Jahre kaum verbessert haben. In mehreren Bereichen hat sich die Situation für die Angestellten sogar verschlimmert.

Cwl Untersuchung 2015 867

In dem vom taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn betriebenen Werk in Zhengzhou sind in Spitzenzeiten bis zu 200.000 Menschen beschäftigt. Mehr als die Hälfte davon werden als Leiharbeiter für Produktionsspitzen eingesetzt, wie es beispielsweise bei der Einführung neuer iPhone-Modelle der Fall ist. Dies widerspreche bereits dem chinesischen Arbeitsrecht, dem zufolge maximal zehn Prozent der Belegschaft aus vorübergehend eingesetzten Arbeitskräften bestehen dürfen.

Darüber hinaus würden Teile der ohnehin niedrigen Löhne einbehalten, um zu verhindern, dass Arbeiter während der Hochsaison kündigen. Auch würden extrem viele Überstunden von den Saisonarbeitern verlangt und diese bereits bei kleinen Verstößen mit Geldstrafen belegt.

Die Organisation berichtet außerdem, dass Bewerbungen von Angehörigen bestimmter Minderheiten, darunter Uiguren, Tibeter und Hui, im digitalen Rekrutierungssystem von Foxconn nicht angenommen würden.

Apple will Missstände prüfen

Die Financial Times hat von Foxconn und Apple Stellungnahmen zu den Vorwürfen erhalten. Foxconn weist die Vorwürfe zurück und betont, man sei ein Arbeitgeber, der Gleichbehandlung praktiziere. So würden auch seit zwei Jahren externe Prüfungen durch Dritte stattfinden, die den ordnungsgemäßen Umgang mit sozialen und ökologischen Vorgaben bestätigen sollen. Apple habe erklärt, eigene Teams hätten unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe eine Untersuchung vor Ort eingeleitet und zugleich bekräftigt, dass sich das Unternehmen höchsten Arbeits- und Umweltstandards verpflichtet fühle.

Bereits in der Vergangenheit reagierten die beiden Firmen mit ähnlichen Aussagen, wenn die Missstände in den chinesischen Produktionsbetrieben in der Vergangenheit kritisiert wurden.

29. Sep. 2025 um 10:23 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Tims Reichtum wurde auf dem blutigen Rücken vieler kleiner Mitarbeiter erzielt.

    • Ich glaube, da gibt’s einige noch schlimmere. Abgesehen davon jeder Reichtum auf den Rücken billiger Arbeitskräfte geht.

      • Stimmt, er lässt sie nicht in KZs fertigen.

        Aber reicht das als moralischer Anspruch für eine der reichsten Firmen der Welt?

      • Die Frage ist kaufst du Produkte, egal von wem, die aus China kommen? Wenn ja ist deine Empörung einfach unangebracht da du das System unterstützt. Ohne Käufer keine Produzenten.

      • Ich weiß nicht, was ihr von mir wollt, das war eine reine Feststellung. Unabhängig, was ich davon halte oder ob und wie ich es ändern kann.

      • Hon Hai (Foxconn) produziert direkt oder indirekt für fast jeden Hardwarehersteller. Von A wie Acer bis Z wie Zyxel. Und dann gibt es noch eine Reihe weiterer Zulieferer, bei denen die gleichen oder schlechtere Arbeitsbedingungen herrschen. Selbst Fairphone lässt bei Hi-P fertigen (auch ein chinesischer Auftragsfertiger der ebenfalls für Apple produziert) und es gibt keinen Beleg dafür, dass in den Linien für Fairphone B.V. irgendwie bessere Bedingungen herrschen würden, als in denen für Apple. Aber ja, Fairphone B.V. und Apple setzen sich beide für bessere Arbeitsbedingungen in ihren Linien ein. Die restlichen Hersteller (Samsung, Sony, Nintendo, Meta, Microsoft…) tun allenfalls das Gegenteil. Da interessiert’s aber niemanden. Wobei wir hier von „Auftragsfertigern“ sprechen. Die genannten Konzerne sind also alles nur Auftraggeber, aber nicht die Arbeitgeber und auch nicht die Eigentümer der Produktionsstätten. Und ist’s nicht irgendwie ein bisschen dumm sich nur über die wenigen Konzerne aufzuregen, die tatsächlich prüfen, wie die Arbeitsbedingungen vor Ort aussehen? So verdienen die Mitarbeiter, die nicht in den Linien für Fairphone B.V. und Apple arbeiten, weniger. Die generellen Arbeitsbedingungen werden aber dadurch bestimmt, was das Gros der Auftraggeber vom Zulieferer fordert. Und abseits vom Apfelladen und den Niederländern wollen die anderen halt offenbar einfach nur „billig, billig“. Apple ist als Auftraggeber schlichtweg zu unbedeutend um die Standards für alle Auftraggeber vorgeben zu können.

    • Mit unserem Geld. Bitte nicht vergessen. Wir alle sind in der Mitverantwortung.

  • Wird Zeit, dass die Geräte zu 90%+ von Robotern gefertigt werden. Selbst für chinesische Verhältnisse sind diese Löhne sehr niedrig

    • Das Problem sind nicht die chinesischen Arbeiter, es ist Apple als (indirekter) Arbeitgeber!!

      In Indien wo Apple anfing fertigen zu lassen, wollte Apple über Lobbyismus dafür sorgen das die Inder doppelschichten bzw. 12 std statt 8 std. arbeiten müssen!
      Tja, blöd für Apple das Indien eine Demokratie ist und auch Gewerkschaften hat.
      Die müssen halt noch lernen das Indien nicht China ist.

      Fazit:
      Apples Gier ist das Problem.

  • Karl Marx lässt grüßen
    Das Kapital Teil I Ausbeutung der Arbeitskraft… Gewinnmaximierung…
    Realistischer Preis IPhone … unbezahlbar

  • Ich habe mal bei einem Zulieferer gearbeitet und wir wurden in Deutschland in der Produktion regelmäßig auditiert…Riesenaufriss deswegen. Gleichzeit bekam unser R&D Bereich sehr scharf formulierte emails, dass erwartet wird, dass die Ingenieure 24/7 (explizit inklusive Sonntag) parat stehen sollten für eilige Rückfragen. War denen egal, dass es in DE ein Sonntagsarbeitsverbot und Arbeitszeitgesetze gibt.

  • Dafür, dass hier sonst so viele Weltverbesserer unterwegs sind, ist es in diesem Kommentarbereich ganz schön ruhig. Soviel Doppelmoral lässt sich dann auch leider nicht mehr als Whataboutism verkleiden. :D

  • Wahnsinn. Macht einen echt sprachlos. Und weder EU noch die USA, Kanada oder andere reiche Nationen machen etwas dagegen, obwohl sie die Macht hätten.

    • Warum sollten sie? China ist weit weg und der Verkauf der Geräte spült Steuergelder in die Kassen.
      Handelspolitik mit China war schon immer von Doppelmoral geprägt. Da werden die Menschenrechte mal ganz kurz angesprochen und dann werden dicke Geschäfte gemacht.

  • 1. Euer gesamter Wohlstand basiert auf dem riesigen Markt und den billigen Arbeitskräften aus China sowie der billigen Energie aus Russland. Und das sage nicht ich, sondern Joseph Borrell, dem damaligen Hohen Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik.

    2. Die NGO, die hier zitiert wird, China Labor Watch wird hauptsächlich von der US-Regierung bezahlt und zwar über das NED (National Endowment for Democracy) welches von der CIA gegründet wurde und bei deren Gründung zu hören war: „Vieles von dem, was wir heute mit dem NED tun, wurde vor 25 Jahren von der CIA im Geheimen getan“ und „Die Idee war, dass die NED in gewisser Weise offen tun würde, was die CIA jahrzehntelang im Verborgenen getan hatte, und so hoffentlich das Stigma beseitigen würde, das mit den verdeckten Aktivitäten der CIA verbunden war.“

    Man sollte die Angaben in diesen Berichten also als Teil der Propaganda des Wirtschafts-Kriegs der USA gegen China sehen und sie nicht für bare Münze nehmen.

  • Dieser Mistladen hat überhaupt keine Probleme mit putinschem Terrorregime zu arbeiten, und auf Befehl alles zu entfernen was nicht passt. Ein widerliches Haufen ist das.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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