iphone-ticker.de — Alles zum iPhone. Seit 2007. 41 513 Artikel

Konflikt mit der US-Regierung

Großbritanniens Hintertür-Forderung gegen Apple wohl gestrichen

Artikel auf Mastodon teilen.
16 Kommentare 16

Großbritannien muss seine Forderung, Zugang zu in der iCloud gespeicherten Daten zu erhalten, aller Wahrscheinlichkeit nach zurückziehen. Wie die Financial Times berichtet, beruht dieser Erfolg jedoch weniger auf der Tatsache, dass Apple gegen die „Schnüffelanordnung“ geklagt hat. Vielmehr könne das britische Innenministerium dazu gezwungen sein, von seiner Forderung an Apple abzurücken, um politische Spannungen mit der US-Regierung unter Donald Trump zu vermeiden.

Sicherheit als Argument für Hintertür

Zu Jahresbeginn hatte die britische Regierung Apple dazu aufgefordert, die technische Basis dafür zu schaffen, dass Sicherheitsbehörden auf verschlüsselte Cloud-Daten zugreifen können. Grundlage für die Anordnung sei das britische Gesetz zur Überwachungsbefugnis, der Investigatory Powers Act.

Bild

Diese Meldung wird Apple-Nutzern in Großbritannien angezeigt

Die britische Regierung beruft sich dabei auf die Notwendigkeit, Terrorismus und schwere Straftaten zu bekämpfen. Die gesetzlichen Vorgaben erlauben es in diesem Fall, Unternehmen zur technischen Mitwirkung zu verpflichten, untersagen aber gleichzeitig die öffentliche Diskussion solcher Anordnungen, was Apple daran hindert, öffentlich Stellung zu beziehen.

Apple und WhatsApp wehren sich

Der iPhone-Hersteller hat sein Cloud-Angebot in Großbritannien in der Folge eingeschränkt und Widerspruch eingelegt. Der Fall wird derzeit vor dem zuständigen Gericht verhandelt. Der Messenger-Dienst WhatsApp ist von diesen Forderungen ebenfalls betroffen und hat sich dem Einspruch gegen das britische Vorgehen angeschlossen.

Erweiterter Datenschutz Apple

„Erweiterter Datenschutz“ als Basis für Komplettverschlüsselung

Wie die Financial Times nun berichtet, wächst in London unterdessen die Sorge, dass die Auseinandersetzung mit Apple das Verhältnis zu den USA belasten könnte. Die britische Forderung stoße bei führenden Mitgliedern der US-Regierung auf entschiedenen Widerstand. Vizepräsident J.D. Vance hat verlauten lassen, dass Eingriffe in US-Technologieunternehmen als unzulässige Einschränkung der Meinungsfreiheit gewertet würden. Auch Präsident Trump soll gegenüber Premierminister Starmer seine Ablehnung des Vorgehens geäußert haben.

Signalwirkung über Großbritannien hinaus

Ein Rückzug der Forderung gegenüber Apple sei laut Einschätzung mehrerer Regierungsmitarbeiter auch aufgrund von kritischen Stimmen innerhalb der britischen Regierung wahrscheinlich. Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen stehe jedoch noch aus.

Der Vorstoß Großbritanniens genießt über die Grenzen der Insel hinaus Relevanz, weil der Sachverhalt als Blaupause für die Forderungen anderer Regierungen dienen könnte.

21. Juli 2025 um 10:24 Uhr von chris Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    16 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • War es nicht so das die usa selber auch Zugriff hat? Gab es da nicht mal ein Gesetzt zu oder liege ich falsch?

  • Aber die USA kann andere ausländische Firmen dazu zwingen ihre Diversitätsprogramme einzustellen wenn sie auf dem amerikanischen Markt verkaufen wollen?
    Auch in deren Heimatländern?
    Finde den Fehler

  • Aus der Sicht der Labour-Regierung Stamer ( der mit der Zweiteilung Herrenrasse — Dienerrasse) ist, mit der Regierung und ihrer Politik nicht einverstanden zu sein, das schlimmstmöglichste nur vorstellbare Verbrechen und erfordert Zugang zu allen Daten und Verbindungsdaten des Dissidenten…

  • Eine Interessante Beobachtung ist, wie es in andern Ländern plötzlich auf einmal nicht mehr so kritikwürdig ist, wenn sich Apple in den UK gegen lokale Gesetze und Bestimmungen wehrt bzw. dagegen klagt, während das beim DMA in der EU als problematisch gesehen wird.

    Denn so sind es in beiden Fällen ja Demokratien (auch wenn der König in GB offiziell noch das Staatsoberhaupt ist, so gibt es dort ja doch demokratische Wahlen und Volksvertreter) und die Gesetze kommen von den rechtmäßig gewählten Vertretern.
    So wie in der EU.

    Nur weil man etwas für weniger richtig hält, ist das formal ja trotzdem kein Grund, warum die eine Klage schlimmer ist, als die andere, da man sich in beiden Fällen ja gegen die bestehende Gesetzgebung wehrt.

    • Erik bitte was? Keiner sagt glaube ich, dass das Klagen an sich ein Problem darstellt. Die Kritik (oder das Fehlen dieser) ist durchaus mit den jeweiligen Inhalten der Klage verbunden. Und da ist es dann klar, dass eben diese Klagen kritikwürdiger sind, die man für weniger richtig hält.

  • „hat verlauten lassen, dass Eingriffe in US-Technologieunternehmen als unzulässige Einschränkung der Meinungsfreiheit gewertet würden.“

    Schade, absolut kein Bekenntnis zur E2EE selber. Sind einfach nur grantig, weil Apple und Meta Unternehmen aus den USA sind.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPhone, iPad, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 41513 Artikel in den vergangenen 6533 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2025 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven