iphone-ticker.de — Alles zum iPhone. Seit 2007. 37 371 Artikel
   

Weniger für Frauen: Toothpick-App übt sich in Gesellschaftskritik

Artikel auf Mastodon teilen.
35 Kommentare 35

Warum nicht: Während sich die künstlerische Gesellschaftskritik in den vergangenen Dekaden vornehmlich aus Musik, Literatur und den bildenden Künsten rekrutierte, erhebt die Toothpick-Anwendung ihren mahnenden Zeigefinger aus den hinteren Reihen des App Stores.

tip

Die App, ein Trinkgeldrechner für den amerikanischen Markt, erinnert an plakativ an eine statistische nachgewiesene Eigenart, die sich in fast allen Restaurant in Übersee beobachten lässt: Weibliche Kellner werden hier im Schnitt mit einem Tip bedacht, der 22% geringer ausfällt, als bei den männlichen Kollegen.

Hier setzt Toothpick an. Um ihre Anwender zum Nachdenken anzuregen, zieht der Rechner die Frauen-Differenz automatisch von der eingetragenen Rechnungssumme ab und präsentiert den finalen Betrag in Abhängigkeit vom Geschlecht eures Tablett-Trägers.

Der Gender-Download flankiert eine Petition auf dem Regierungsportal whitehouse.gov, die sich für einen Anti-Diskriminierungs-Zusatz in der US-Konstitution stark macht.

Certain people should be tipped less. Toothpick is a tip calculator that factors in your server’s gender to figure out the tip, using stats from the U.S. Census Bureau.

App Icon
App Not Found
Seller Not Found
Free
19.73MB

final

Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wer darüber einkauft unterstützt uns mit einem Teil des unveränderten Kaufpreises. Was ist das?
01. Feb 2015 um 16:20 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    Zum Absenden des Formulars muss Google reCAPTCHA geladen werden.
    Google reCAPTCHA Datenschutzerklärung

    Google reCAPTCHA laden

    35 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Interessant, ich dachte immer weibliche Bedienungen kriegen mehr Trinkgeld ?
    Aber eine app zu machen die die Diskriminierung auch noch automatisiert… Ob das der richtige Weg ist ?

  • Ich habe einige Bekannte, die in der Gastronomie arbeiten. Die behaupten eigentlich alle immer, dass Frauen mehr Trinkgeld bekommen als Männer. In Deutschland scheint die Geschlechterdiskriminidrung – zumindest trinkgeldtechnisch – also genau andersrum stattzufinden als in den USA.

    • Der Hintergrund ist, dass der Text von ifun hier schlichtweg nicht korrekt ist. In den USA verdienen Frauen statistisch 22% weniger als Männer (ähnlich dürfte das auch in Deutschland sein) – davon, dass das Trinkgeld für Kellnerinnen geringer ist als für die männlichen Kollegen ist nirgends in der Quelle die Rede. Die App versucht nun, durch geschickte Provokation darauf hinzuweisen, dass Frauen zT weniger verdienen. Der Nutzer soll für sich die Frage beantworten, ob er Frauen (nur weil sie Frauen sind) auch 22% weniger zahlen würde (und dies natürlich verneinen!). Angedenk der Tatsache, dass dieser Gedanke hier im Bericht schon falsch dargestellt wurde, frage ich mich bloß, ob der Plan der App-Programmierer aufgeht…

    • Sehr schön zu sehen, dass einige Wenige noch korrektes Deutsch beherrschen :) Im Whatsapp Zeitalter leider kaum gesehen.

  • aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen das in D-Land die Verteilung genau entgegengesetzt ist.
    Also Männer bekommen weniger als Frauen. Verächtlich auch als Titten-Bonus bezeichnet. ;)

  • Also ich würde nie auf die Idee kommen extra in Prozent auszurechnen was der Durchschnitt an Trinkgeld geben würde. Bei Kartenzahlung ist ein nachträgliches Trinkgeld garnicht vorgesehen und wenn ich mal Bar zahle dann runde ich immer einfach nur auf einen Betrag auf sodass ich entweder garnichts zurück bekomme oder nur ein Schein / eine Münze. Sprich eine 0, eine 5, 8 oder eine 9 hinten.
    Wobei ich mich frage warum zwangsläufig ein Trinkgeld gegeben werden MUSS. Nebenverdienst neben dem eigentlichen Lohn bekommt man in einem Supermarkt schließlich auch nicht… Und oftmals dürfen die Bedienung, der ich das Geld zukommen lassen wollen würde, garnicht behalten, oder das Essen war einfach schlecht – dafür kann die Bedinung nichts. Oder die Bedienung war schlecht – dann bekommt die Küche nichts obwohl sie nichts dafür kann.

    • In der USA Bestehen die Kellner auf ein Trinkgeld von mindestens 10%
      In der Regel gibt man 15-20%
      Abgesehen von den Steuern die sowieso noch drauf kommen.

      Wenn deine Pizza auf der Karte 10$ kostet zahlst du am Ende mindestens 15$ dafür.

      Ich finde dieses system einfach nur bekloppt.

      • Muttu zuhause bleiben…

      • Die amerikanischen Kellner leben aber auch vom Trinkgeld. Nicht so wie bei uns, wo das Geld teilweise abgegeben werden muss.

      • So ist es. Meistens liegt der Stundenlohn ohne Trinkgeld bei 1$ pro Stunde.

      • Aber das dafür der Endverbraucher zweimal für aufkommen muss, einmal für das Produkt (Diensleistung inkl.) und nochmal für den/die KellnerIn (Diensleistung). Ich bezahle ja auch hier in Deutschland nicht die Kassierin dafür, das sie mein Geld abkassiert. Da läuft doch was falsch.

        Ich gehe aber auch stark davon aus, das die Kellnerin in Deutschland mehr Trinkgeld erhält, als der Kellner.

      • @Integer

        Natürlich bezahlst du die Kassiererin. Nur halt nich direkt. Du zahlst ja auch Versandkosten, wenn Dinge versandkostenfrei verschickt werden.
        Das mit dem Trinkgeld ist so eine Sache. Auf eine Art ist es ja auch ein Anreiz seinen Job gut zu machen, weil es dann eher mehr Trinkgeld gibt.
        Das hat seine Vor- und Nachteile.

    • Selbstverständlich kann man auch bei Kartenzahlung ein Trinkgeld geben. Ich war noch nie in einem Restaurant in dem das nicht ginge.

    • In Deutschland schreibt der Gesetzgeber Kundenendpreise inkl. MwSt und Nebenkosten vor.

      Wenn auf der Karte steht, die Pizza kostet 15 Euro, darf die auch nicht mehr kosten.

      In anderen Ländern stehen Nettopreise auf der Karte, da kommt dann noch MwSt dazu und Trinkgeld.

      Ich meine sogar, das bei uns auf den Speisekarten auch ein vorgeschriebener Text wie

      „Preise enthalten die ges. MwSt und das Bedienungsgeld“ oder so ähnlich stehen muss.

      Bin mir nicht sicher, aber in USA ist Trinkgeld keine Freiwilligkeit sondern Zwang in Höhe der gesetzlichen Höhe von wohl 10% oder so.

  • Nun da ich diesen Job mal gelernt habe möchte ich mal was dazu sagen!

    Also ein Kellner (in) bekommen in Deutschland im durchschnitt 1500 Euro Brutto dafür gehen Sie 6 Tage die Woche Arbeiten!
    Besonders in Fehriengebieten wie den Bodensee werden Sie noch schlechter bezahlt!
    Das Trinkgeld wird vom Arbeitgeber schon als Lohn eingerechnet wobei man bedenken muss das im grunde kein Kellner sein Trinkgeld abgeben muss laut Gesetz!
    Es ist natürlich nicht so es wird bei den Italienern zb. für den Lohn am ende des Monats hier verwendet.
    Das ist kein Witz und da dort mitlerweile nur noch Menschen aus Rumänien oder Bulgarien Arbeiten wird sich auch niemand beschweren.
    Bei mir bekommt ein guter Kellner immer 10% und das auch in Deutschland und da mache ich keinen unterschied zwischen Frau und Mann!

  • Es ist in den USA nun einmal ein anderes System. Du bezahlst mit dem „Tip“ die Diensteistung „am Tisch bedienen“. Das „Essen“ als Produkt steht ausgepreist auf der Karte.

    Weil Touristen dieses System oft nicht verstehen (wollen) ist man in vielen touristischen Hotspots dazu übergegangen automatisch 15% mit auf die Rechnung zu setzen. Das muss man drauf achten. Aber wer sich mit den lokalen Gewohnheiten auseinander setzt, tut dieses ohnehin.

    Wenn ich irgendwo zu Gast bin, muss ich auch mal auf die dortigen Gewohnheiten achten. Ich zB mag es nicht, zu feilschen – das gehört aber in verschieden Ländern zum Einkauf wie hierzulande die Bargeldversessenheit.

    • Ich akzeptiere hier die Bargeldversessenheit nicht und ich handele auch mit niemandem, mit dem ich nicht will. Aber ich wüsste halt auch absolut nichts, was ich bei Menschen dieser Kultur(en) kaufen wollte. Die haben nix was bei mir Kaufreflexe auslöst…

  • Ich finde es immer wieder cool, wenn ich in Japan bin. Da gibt’s gar keine Trinkgelder und Kellner empfinden es eher noch als Affront, wenn man versucht aufzurunden.
    Außerdem öffnen und schließen sich Taxitüren automatisch und die Fahrer tragen weiße Glacéhandschuhe. :D

  • Für mich ist die Bemessungsgrundlage des Trinkgelds die Qualitat der User Experience – der Begriff ist hier gewählt, weil ein Restaurant das perfekte Beispiel ist. Werde ich begrüßt? Wird mir ein Risch gezeigt? Jacke abgenommen? Gruß aus der Küche? Espresso aufs Haus? Gemütliche Armosphäre?
    Und wenn die Nudeln vielleicht auch nicht perfekt aldente sind, der Abend kann durchaus gelungen sein. Wenn ich dann noch die rationalen Bewertungskriterien bezüglich Essen heranziehe, komme ich (in Deutschland) für das Trinkgeld meist auf ca. 10% des Gesamtbetrages +/-3%. Was das alles aber mit dem Geschlecht zu tun haben soll, offenbart sich mir nicht.

  • Frauen bekommen natürlich nicht 22% weniger Trinkgeld. Im verlinkten Text ist von 22% weniger Gehalt die Rede. Das wurde sicher vom Author nur im Gehirn aus Versehen durcheinander gewürfelt.
    Ich bezweifle übrigens gerade, dass die meisten Leute verstanden haben, dass die app nur dazu da ist, um die sozialkritischen Unterschiede zwischen den Geschlechtern anzuprangern und nicht wirklich dafür gedacht ist, dass man wirklich 22% weniger tip geben soll.

    Und allgemein zu den Systemen in den USA bezüglich Steuer und Trinkgeld: Diese Diskussionen pro und contra gibts schon ewig und wird es ewig geben. Nur um kurz abzuschweifen: Die Steuern werden nicht angegeben, da nicht nur in jedem Bundesland, sondern sogar in jedem County (Landkreis? Samtgemeinde?) andere Steuern berechnet werden (können). Dadurch kann es sich ergeben, dass der Laden 500 Meter weiter rechts andere Steuern berechnet, als der linke. Und zum Trinkgeld zwei weblinks (englisch) http://www.theguardian.com/com.....needs-tips
    http://www.reddit.com/r/explai.....p_waiters/

  • Übrigens: 10 Dollar für eine Pizza führen bei 10% Trinkgeld zu 11 Dollar, nicht zu 15. Im Vergleich zu uns sind die Essenspreise dann auch günstiger.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    ifun.de ist das dienstälteste europäische Onlineportal rund um Apples Lifestyle-Produkte.
    Wir informieren täglich über Aktuelles und Interessantes aus der Welt rund um iPhone, iPad, Mac und sonstige Dinge, die uns gefallen.
    Insgesamt haben wir 37371 Artikel in den vergangenen 6075 Tagen veröffentlicht. Und es werden täglich mehr.
    ifun.de — Love it or leave it   ·   Copyright © 2024 aketo GmbH   ·   Impressum   ·   Cookie Einstellungen   ·   Datenschutz   ·   Safari-Push aketo GmbH Powered by SysEleven