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"Sirene für die Hosentasche"

Baden-Württemberg setzt auf Katastrophen-Warn-App NINA

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25 Kommentare 25

Bevölkerungs-Warn-Apps wie Katwarn oder NINA sollen Bürger schnell und umfassend auf Bedrohungen hinweisen, bieten aber auch Anlass für berechtigte Kritik. So darf man sich durchaus fragen, warum hier parallel in mehrere Systeme investiert wird, anstatt zunächst einen bundesweit gültigen Standard zu schaffen. Zudem zeigen die Systeme im Praxiseinsatz immer wieder Mängel. Aber andererseits sind Fehler dazu da, behoben zu werden, und die Tatsache, dass Baden-Württemberg ich nun offiziell auf NINA setzt, dürfte den Bekanntheitsgrad des Systems deutlich erhöhen.

Nina Warn A

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl sieht die Notfall-Informations- und Nachrichten-App „NINA“ als „Sirene für die Hosentasche“ und hat nun mitgeteilt, dass sich sein Bundesland ab sofort offiziell an NINA beteiligt.

NINA setzt auf einem intelligenten, Satelliten basierten und modularen Warnsystem des Bundes auf. Über diese kostenlose App kann das Land nahezu straßenscharf und standortgebunden Menschen vor Gefahrenlagen warnen und mit konkreten Notfalltipps versorgen. Gespeist wird das der App zu Grunde liegende System durch das Lagezentrum der Landesregierung im Innenministerium und die Berufsfeuerwehr Reutlingen. Bei Großschadenlagen wird das System vom Verwaltungsstab des Innenministeriums bedient. Über das satelliten-basierte System können neben NINA zahlreiche weitere Dienste angesteuert werden.

NINA-Nutzer in Baden-Württemberg werden demnach nun nicht mehr nur mit den bereits in der Vergangenheit verfügbaren Wetterwarnungen versorgt, sondern sollen auch direkt vor Katastrophen und sonstigen Großgefahrenlagen gewarnt werden. Ergänzend sieht das Land mit diesem Startschuss auch Angebote zum Einsatz der Warn-App NINA für die Gemeinden, Städte und Landkreise im Land vor. NINA kann künftig so auch für orts- und kreisbezogene Warnmeldungen der Kommunen zum Einsatz kommen.

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10. Okt 2016 um 11:27 Uhr von chris Fehler gefunden?


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  • Wenn es denn mal richtig funktionieren würde. Vorletzte Woche gabs bei uns in Bochum einen Großbrand mit 2 Toten in einem Krankenhaus , wohne nicht davon entfernt. Der Brand brach um 2:30 Uhr nachts aus und gegen 9:00 Uhr morgens kam die Warnung per NINA vor einer Gefahrenlage. Da hatte man aber längst alle Informationen über TV und Internet. Und als Grund wurde dann von der Bochumer Feuerwehr gesagt „Wir haben NINA heute als Informations-, nicht als Warnsystem genutzt“, erklärte ein Feuerwehrsprecher auf Nachfrage unserer Redaktion. In den ersten Stunden des Einsatzes sei das Personal für andere Aufgaben benötigt worden: „Die Leitstelle war ausgebucht.“

    Sorry, aber dann weiß ich nicht, warum ich so eine App überhaupt auf dem iPhone brauche. Gute Sache / Idee – aber meiner Meinung nach schlecht umgesetzt.

    • Dir ist aber bewusst, dass Bochum nicht in Baden-Württemberg liegt, oder? ;-) Die Ankündigung hier bezieht sich explizit auf dieses Bundesland.

    • Ich denke sowas wird erst in ein paar Jahren soweit ausgebaut sein, dass NINA oder andere Katastrophen-Warn-Apps zuverlässig auch warnen. (Siehe auch Terror Warn App in Frankreich und Anschläge in Nizzah)

    • Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor. Das System ist nicht als Behördentwitter gedacht um aus ganz Bochum möglichst viele Schaulustige an den Ort des Geschehens zu locken. Es gab hier keine Gefahrenlage für Bochum! Es traten keine giftigen Gase o. ä. aus. Deswegen zurecht auch kein Einsatz dieser Apps. Die tatsächlich Betroffene Bevölkerung im unmittelbaren Umfeld eines Brandes kann problemlos ganz klassisch über Lautsprecherdurchsagen informiert werden. Wenn es denn überhaupt relevante Informationen zu verbreiten gibt. Das ist auch besser so in unserer schönen neuen Voyeurismus-Welt. Wer einfach nur wissen will, was da „abgeht“ der wird doch durch die Presse und schaulustige Twitterer bestens bedient.

    • In manchen Bundesstaaten der USA, vor allem denen die in Tornado-Regionen liegen, bekommen einfach alle eine SMS auf ihr Handy geschickt. Die Reichweite derer, die gewarnt werden können, ist um ein vielfaches höher als in Deutschland. Und durch die Mobilfunkmasten ist auch klar, ob sich ein Nutzer in einer gefährdeten Gegend aufhält. Da braucht man also noch nicht einmal ein GPS und App-fähiges Handy für.

      • Cell Broadcast ist das Stichwort. Sollte man auch hier eigentlich bundesweit einsetzen, da braucht es auch keine App für. Ich finde, so etwas sollte wirklich jeden erreichen, dessen Gerät es auch unterstützt. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung wird so eine App wie NINA herunterladen.

      • Das klingt wirklich sinnvoll

      • Danke für den Hinweis. Wusste nicht wie die Amerikaner das bezeichnen. Ich stimme dir jedenfalls voll zu. So eine App ist totaler Schwachsinn. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Standard in Deutschland.

  • Ja das sollten die wirklich Geld in einen einheitlichen App stecken die bundesweit einsetzbar ist

  • Finde das auch völlig bescheuert, dass es da unterschiedliche Apps gibt. Ist im Realfall dann kontraproduktiv. Für die User, aber auch für die warnenden Behörden. Eigentlich untypisch für Deutschland und wenig hilfreich. Zumal die allermeisten Menschen in DE noch nie was von den Apps gehört haben. Das sollte mal schleunigst massiv angepriesen werden. Auch außerhalb von TechBlocks.
    Also heißt das als Konsequenz KATWARN und NINA parallel installieren. Ich sag ja, bescheuert….

  • BW ist also schon mal verloren -weder NINA noch KATWARN funktionieren nur annähernd zufriedenstellend und fehlerfrei

  • Wenn ich von Hamburg nach München mit dem Auto fahre (hypothetischer Großbrand irgendwo auf der A7), brauche ich denn für jedes Bundesland -sofern es so ein Warnsystem überhaupt unterstützt- deren eigene App? Wie sinnvoll ist das denn?
    Guter Zug von BW. Aber eine Informationsquelle ist doch nur so gut, wie sie mit aktuellen Informationen schnellstens gefüttert wird und flächendeckend gilt….

    • Du brauchst Nina für alle Meldungen auf Bundesebene und auf Landesebene. Dort bekommst Du aber nur die Meldungen des Leitstellen des Bundes und der Länder.
      Zusätzlich kannst Du Meldungen der Kreise und kreisfreien Städte bekommen, die MoWaS einsetzen. Das MoWaS-System sendet dann eine Meldung an die NINA-App-Nutzer in der Region, die die Meldung betrifft (z.B. gabs heute einen totalen Stromausfall in Hagen (alle MoWaS-Meldungen kann man online beobachten: http://warnung.bund.de/).
      Dann gib es noch die Kreise und kreisfreien Städte, die kein MoWaS haben, sondern Katwarn. Die empfangen aber keine Meldungen der Leitstellen der Länder oder des Bundes.
      Derzeit musst Du also noch beide Apps einsetzen.
      Beide Apps können den jeweils aktuellen Smartphone-Standort mit Informationen versorgen.

  • Warum kann man das nicht so umsetzen wie in den USA als Push ohne App, war im Urlaub und hab Plötzlich eine Tornado Warnung bekommen und alles war gut.

    • Weil es einfach gesagt keinen geldgeilen Anbieter gibt der eine App an das Land verkaufen will. Und somit eben auch kein Angebot zum Annehmen da ist.

    • … weil wir auf dem alten Kontinent immer alles selbst und anders machen wollen. In Deutschland zwei Systeme, dann noch in Europa … wieviele eigentlich? Schon eine unglaubliche Geldverschwendung. Aber Hauptsache die Banane ist EU weit genormt.

    • Weil das nicht das echte Problem ist. In Amerika gibt es diese CB-Meldung von einer zentralen Stelle. Die meldet nur Ereignisse, die groß genug sind. Und dann muss auch die Bevölkerung gewarnt werden, die weit weg von leistungsfähigen Funkmasten, Nachbarn, digitalen Anzeigen und Sirenen lebt: Bevölkerungsdichte 32,7/qkm, Deutschland: 226,5 qkm.
      In Deutschland mit fast zehnmal so großer Dichte ist der Grund für so eine App eine andere, denn vor einem Tornado oder ähnlich großem Ereignis mit relativ großer zeitlicher Vorwarnung wird in Deutschland über die verschiedensten Wege gewarnt. In Deutschland muss aufgrund der relativ großen Dichte viel häufiger vor entsprechenden lokalen Ereignissen gewarnt werden (Klassiker: Bomenfund, Bombenentschärfung). Mit Apps gibts dann auch die Handlungshinweise (genaue Info welchen Bereich es betrifft und wo die Bevölkerung hin kann und wann die Entschärfung vorgesehen ist und wo es Hilfe gibt). Und es gibt für die betroffene Region dann auch die Entwarnungsmeldung, damit man weiß wann man zurück kann auch wenn man keinen Rums gehört hat (oder keinen Tornado vorbeiziehen sehen hat).

  • 2 Apps und man muss beide installieren, das ist doch Mist. Nina ist ja vom Bevölkerungsschutz. Das sollte die einzige App Bundesweit sein.

  • Wozu braucht DE eigentlich in allem eine Eigenbrötler-Lösung? Wozu gibts standardisierte Systeme, wenn man diese nicht nutzt? Es würde Kosten-, Aufwand und Ärger sparen, wenn man einfach die bereits vorhandenen, in Mobiltelefone integrierten Lösungen nutzen würde.

  • Man sollte auch vielleicht mal erwähnen, dass iOS und Android eine solche Notfallwarnfunktion von Haus aus mitbringen. In den USA zum Beispiel wird das bereits fleißig eingesetzt.

  • Und? Habt ihr schon mal auf die dazugehörige Plattform geschaut, mit welchem Aufwand das Rad neu entdeckt wird, mit welchem Aufwand die Werbetrommel geschlagen wird, versucht wird, es an den Mann/die Frau zu bringen.

    Ich habe erlebt, welche Entwicklung KAT-WARN genommen hat… An meinem Akku werden nicht zwei APPs saugen! Wann bekommt Bayern oder Rügen eine Regional-APP ??? Verschwendung von Steuergeldern ist das, auch weil in entsprechenden Schadenslagen niemand da ist, der Zeit hätte, solche Systeme zu füttern. Trotz Föderalismus sollte bei solchen Entwicklungen kooperative Zusammenarbeit, Schadensabwendung und nicht Ängste schüren vordergründig Beachtung finden.

    Ich hab noch keine kommunale Einrichtung gesehen, die bei entsprechenden Unwetter-/Niederschlagswarnungen die Einsatzbereitschaft erhöht hätte oder präventiv tätig geworden ist. Der Bürger versucht nur noch schnell an sein Ziel zu kommen. Erst wenn es richtig brennt, versucht man sich bestmöglich zu behindern, allen (Vor)Warnungen zum Trotz.

    In diesem Zusammenhang nenne ich mal die bundeseinheitliche Verletztenanhängekarte bei Massenanfall von Verletzten oder das Szenario der sogenannten Amoklage!? Den Brand in Bochum hat die dortige BF bei aller Tragik routiniert abgearbeitet, Aibling hatte da bereits eine andere Dimension.

    Mein Fazit deshalb: Diese APP braucht niemand.

  • Was ist mit denen, die kein Smartphone haben? Was ist, wenn im Ernstfall die Server zusammenbrechen, weil so viele Push-Mitteilungen verschickt werden? DAS sind die Nachteile! Wenn es noch überall Sirenen gäbe, würde JEDER, auch Leute ohne Smartphone, mitkriegen, dass die K*cke am Dampfen ist! Leider gibt es in meinem Ort seit 1998 keine Sirene mehr, daher haben wir nur NINA als einzige Möglickeit -.-

    • Was aber enn ich die Sirene nicht höre, weil ich gerade laute Musik höre, oder schlafe?
      DAS sid die Nachteile!
      Deshalb sollt jeder PERSÖNLICH kontaktiert werden! ;-)

    • Schau mal unter Wikipedia-Lemma „Lärmschutz“.
      Dann wir schnell klar, warum Sirenen keine umfassende Lösung sein können.
      Selbst wenn Herbert nicht schläft und nicht laute Musik hört, ist die Chance sehr groß, dass die Herberts in Deutschland innerhalb von vier Wänden nichts mitbekommen. Bei einer Warnung mit alter Sirene ohnehin nicht, aber selbst die großen digitalen Hochleistungssirenen haben ihre Probleme wg. dem Weg des Schalls in den stark bebauten Gegenden.
      Es braucht viele, viele Warnmittel mit Weckeffekt um möglichst viele zu erreichen.
      Nächstes Jahr kommen die Autos mit Mobilfunkzwang. Wenn dann die Autohupen an MoWaS angeschlossen sind wirds einen Ticken lauter. So ein Parkhaus mit hunderten Autos kann schon ein bisschen Sound erzeugen. Wenn die Lärmschutzverordnung das zulässt …

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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